Chapter 16

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„Nein. Da ist absolut keine Chance, dass ich auf dieses Teil steige!", wehrte ich mich vehement und blickte geradewegs in Finnley verärgertes Gesicht. 

Er sah müde aus. Dabei war es bereits mittags. Die Sonne schien und es war wirklich warm, sodass ich mich sogar in eine kurze Hose gewagt hatte. 

Ich schäme mich so für meinen Körper. - Du hast absolut keinen Grund dafür. Unser gestriges Gespräch im Ohr half mir mich schließlich zu überwinden. Zu der kurzen Hose trug ich ein weißes luftiges Top und einen grauen Cardigan. 

Finnley hingegen war ganz in schwarz gekleidet, was bei der Sonne, die auf uns runterbrannte sicher nicht von Vorteil war. Sein genervtes Seufzen holte mich aus meinen Gedanken. 

„Warum können wir denn nicht das Auto nehmen? Toby ist doch immer noch weg.", trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust und musterte Finnleys Motorrad skeptisch. „Hab ich doch schon gesagt. Seine Mom braucht sein Auto heute." 

Er setze sich seine Sonnenbrille auf und verdeckte somit seine emotionslosen Augen. Von dem Leuchten, dass gestern noch von ihnen ausging, war rein gar nichts mehr zu sehen. „Und warum kann Sally nicht mitkommen?", hakte ich weiter nach und verlagerte mein Gewicht auf mein anderes Bein. 

„Sie trifft sich mit einer Freundin, aus dem Ort wo sie vorher gewohnt hat. Außerdem ist auf meiner Maschine nur ein Platz frei. Also?", brummte er ungeduldig und hielt mir erneut den Helm hin. 

„Dann müssen wir wohl etwas anderes machen, oder du fährst alleine.", meinte ich unbeeindruckt. Eigentlich wollten wir zu dem geheimen See fahren. Ich hatte mir sogar eine Bikinihose von Mama geschnappt, auch wenn die mir nicht wirklich passte. 

Immerhin saß diese besser, als das Oberteil. Das war mir nämlich viel zu groß gewesen. Dazu hatte ich außerdem noch ein langärmliges Oberteil eingesteckt. So hätte ich mich eventuell sogar ins Wasser gewagt. 

„Komm schon. Hast du nicht gestern gelernt, dass ein bisschen Mut einem unglaubliche Möglichkeiten eröffnet?", siegessicher sah er mich an, worauf ich nur die Augen verdrehte. „Mit diesem Ding zu fahren ist nicht mutig, sondern lebensmüde.", schnaubte ich verächtlich. 

„Kitty, ich habe heute echt keine Geduld. Steig bitte einfach auf. Ich fahr auch vorsichtig, ich verspreche es!", seine Stimme war gefährlich leise und selbst durch seine Sonnenbrille konnte ich erkennen, dass seine Augen wütend blitzten. Okay wow, da war seine Stimmung auf einmal komplett umgeschlagen. 

Ich überlegte kurz. Bei dem Gedanken mit dem Motorrad zu fahren, wurde mir schlecht. Mal davon abgesehen wie meine Mutter reagieren würde, wenn sie das wüsste. Andererseits wollte ich mir auch nicht vorstellen, wie sie reagieren würde, wenn sie wüsste mit wem ich meine Zeit verbrachte. 

Alles in meinem Körper weigerte sich auch nur einen Fuß auf dieses Teil zu setzten, aber ein winziger Teil in mir war auch neugierig, wie sich so eine Fahrt anfühlte. Aber vor allem wollte ich Finnley wirklich nicht weiter verärgern. Er schien heute echt extrem reizbar zu sein. 

„Dann lass mich wenigstens noch eine lange Hose holen.", Finnnley willigte ein und ich ging mir noch schnell eine Jogginghose holen, die ich über meine Hotpants zog. Als ich wieder vor Finnley stand griff ich mit zitternden Händen nach dem Helm in seiner Hand. 

Er atmete einmal tief durch und sein Körper entspannte sich etwas. Er half mir den Helm zu richten, zog mir seine Schutzjacke über und stieg dann auf sein Bike. Bevor er den Motor startete, zeigte er mir, wo ich meine Füße hinstellen konnte. 

Ängstlich schlang ich meine Arme um Finnley, krallte mich in seinem T-Shirt fest und presste mich an seinen Rücken. Meine Augen waren geschlossen und mein Herz raste. Ich war mir sicher, dass Finnley mein Herzschlag spüren konnte. 

Everything happens for a reasonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt