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Patrick's point of view:
„Klar, wir hören uns dann!", rief ich Zombey, beziehungsweise Micha, noch schnell beim Telefonieren hinterher, bevor er auflag, da er einkaufen gehen musste. Ich widmete mich wieder dem Schnitt meines Youtube Videos.
Eine weitere Folge Fernbus Simulator mit Maudado und Zombey, da es sich meine Zuschauer schon länger gewünscht hatten. Maurice besuchte gerade seine Mutter zu ihrem Geburtstag, weswegen wir keine neue Folge aufnehmen konnten und ich eine ältere verwenden musste.

Es waren jetzt ca. 3 Jahre vergangen, seit es passiert ist. Ich lebte weiter, Rewi und ich hatten immer noch Kontakt, und wir erstellten beide Youtubekanäle, mit denen wir jetzt schon teilweise unser Geld verdienen. Ich bin glücklich.
Und das zu sein hat ewig gedauert, da ich erst nicht einmal schlafen konnte, doch ich schaffte es die Vergangenheit hinter mir zu lassen.

Nach einer Stunde war ich mit dem Schneiden fertig und checkte mein Handy.
Eine Nachricht von Maudado, dass er heute Abend zurück sein würde, und eine von Rewi, der sich über Jodie aufregte.
Rewi hatte ein riesen Glück, Jodie kennengelernt zu haben. Sie hat ihm wirklich geholfen und von all dem abgelenkt. Ich öffnete Instagram und antwortete auf ein paar DMs und likte ein paar Beiträge, auf denen ich markiert wurde.
Meine Fans waren echt die besten.

Ich schaute auf die Uhr am Bahnhof, die 15:04 Uhr anzeigte. Mein Blick schweifte über all die Menschen, die die Wege entlanggingen.
Die meisten mit Koffern oder Taschen unterwegs. Viele rannten, da sie sonst ihren Zug verpassen würden, andere warteten, bis ihre Freunde oder Verwandten ankommen würden und wieder andere suchten gerade verzweifelt ihren Gleis.
All die Jahre hatte ich vergessen, wie verschieden, doch auch so gleich die Menschen waren. Ich griff den einen Bund meines Rucksackes fester, um sicher zu gehen, dass er, und all die wichtigen Dinge darin, noch da waren. Dann nahm ich mein Handy aus der Hosentasche, entsperrte es, wobei ich fast mein Passwort vergaß, öffnete Google Maps und machte mich auf den Weg, den mir die App als Route vorgab.
Nun war es soweit.

Ich rieb meine müden Augen, um nicht einzuschlafen, während ich die Tür des Kühlschranks öffnete. Der Himmel draußen war schon fast schwarz, nur noch Laternen erleuchteten die Straßen. Ich richtete mich, nachdem ich lange gegähnt hatte, wieder dem Kühlschrank zu.
Nichts...
Obwohl ich gestern einkaufen war, fand ich nichts, was ich gerade essen wollte. Also holte ich mein Handy aus der Hosentasche und bestellte eine Pizza. Ich musste lange überlegen, welche ich überhaupt haben wollte. Wie unentschlossen bin ich eigentlich?
Nachdem ich die Pizza bestellt hatte, holte ich genügend Geld aus meiner Geldtasche in meiner Jacke. Während ich automatisch in die Jackentaschen griff, um meine Geldtasche zu suchen, schweifte mein Blick kurz zum Fenster, wo ich nur die Nebenstraße betrachten konnte. Ich war gerade dabei, wieder zu meiner Jacke zu sehen, als ich eine Bewegung von draußen wahrnahm.
Ohne es selbst zu merken, wurde ich nervös und atmete schneller, als ich wieder zurück zum Fenster sah. Weiter hinten stand ein Baum, der ein wenig von der Laterne dahinter beleuchtet wurde. Ich hab mir das nur eingebildet. Das war wohl der Wind, der den Baum bewegte.
Ein kleines Lächeln erzeugte sich auf meinem Gesicht. Ich sollte aufhören, so ängstlich zu sein.
Nein.
Dieses kleine Lächeln verschwand mit einem Schlag.
Meine Augen weiteten sich, doch gleichzeitig verengten sie sich auch. Habe ich das gerade wirklich gesehen?
Ja. Definitiv ja. Da kam gerade eine Person hinter dem Baum heraus. Dieser Umriss konnte nur eine Person sein. Ich versuchte den plötzlichen Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken und diese Person neben unserem Haus einfach zu ignorieren.
Diese Person zu ignorieren, die ihren Kopf direkt in meine Richtung hielt.
Ich fühlte mich auf einen Schlag unfassbar beobachtet und unwohl, meine Hände begannen zu schwitzen.

murderer || (kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt