One Night

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Ein Schlag, welches tausend Scherben erzeugte, warf der Blondhaarige den Stein, welcher er nicht einmal vor wenigen Sekunden gefunden hatte in die Fensterscheibe, des kleinen Geschäftes vor ihm. Im gleichen Moment steckte der braunhaarige seine Kopfhörer in seine Ohren und trat den vor ihm liegende Stein, im selben Moment, wo der Stein des älteren die Fensterscheibe berührte, in irgendeine Richtung und beide taten dies aus Emotionen.

Doch die zerbrochene Scheibe, welche der ältere hinter sich ließ, zeigte mehr die Gefühle der beiden, als ein Stein, welcher in irgendeine Richtung geschossen wurde. Aber dieser wiederum blieb liegen, alleine ohne jemanden, der jemals für ihn da sein würde. Was auch sehr suspekt wäre, da dies ein einfacher Stein war. Doch auch dem braunhaarigen erging es beinahe ebenfalls so.

Alleine gelassen, ohne jemanden der für ihn in diesem Moment da war. An dem Tag, an dem man mit Freunden und Familie feiert. An dem Tag, in welchem man ein Stück Pappe, mit Plastik oben drauf und Schwarzpulver in sich in die Lüfte schoss und die letzten Stunden des Jahres feiert und die ersten des neuen.

Die letzten Tage schon erklangen die Luftverschmutzenden Geräusche im Hintergrund, doch sehen konnte man sie nicht, denn es war mitten am Tag, die Sonne schien und nahm die bunten Farben in sich auf, um nicht ihr bracht bedecken zu lassen. Denn diese wollte der hellste Punkt am Himmel sein.

Doch in diesem Moment, machten die bunten Lichter den funkelnden Sternen am Himmel mehr als nur ein wenig Konkurrenz. Sie nahmen ihnen die nötige Aufmerksamkeit und zogen jeden in ihren Bann. Aber als der nächste Knall zu hören war, verdrehte der braunhaarige nur genervt seine Augen und machte seine Musik, seines Erachtens, viel zu spät an.

Endlich erklangen die ersten Töne seiner Musik, welche ihn von der Außenwelt trennten. Denn bei jedem Schritt schaltete er seine Musik immer ein Grad lauter, sodass die Klänge der Lieder, welche er gerade hörte, seine Umgebung komplett verschlangen und er nicht einmal mehr die Raketen oder Ähnliches hören konnte. Doch als er aufblickte, sah er die Bunten lichter, welche für einige Sekunden am Himmel ruhten, bevor sie erneut verschwanden.

Er hatte sich eigentlich auf diesen Abend gefreut. Er wollte mit seinem Hyung die Zeit verbringen und hatte deshalb bei seinen anderen Freunden alle Pläne abgesagt, aber wer hätte damit rechnen können, dass sie sich wegen einer kleinen Sache sofort in die Haare bekommen. Er wusste genau, dass es nicht die Schuld des blondhaarigen war, sondern sein eigene. Er wusste es genau.

Ein leichtes seufzen verließ seinen Mund, welches er nicht einmal selbst hören konnte, da seine Musik dies nicht zu ließ, und dabei schloss er langsam und zitternd seine Augenlider.
Und er erinnerte sich dabei an die alten Zeiten. Es war alles in seinen Gedanken, seinen Erinnerungen.

An guten Tagen erinnerte er sich gerne, an die Zeiten, als er lachte und fröhlich war. Doch in diesem Moment raubten sie ihm seine nötigen Nerven. Die Nerven, welche er beim Streit mit seinen Hyung verloren hatte. Es machte ihn fertig daran zu denken, dass es vielleicht das letzte Mal war, dass sie sich sahen, denn sie haben jede erdenkliche Zeit, welche sie frei hatten, zusammen verbracht. Sei es die Abende an denen sie gemeinsam am Klavier des älteren saßen und dieser für den Jüngeren beliebige Klänge gespielt hat, an denen er die letzten Tage gearbeitet hatte oder doch eher die Momente, als der ältere sich verspielt und der Jüngere ihn deswegen aufgezogen hatte. Aber am meisten misste er die Momente als er neben ihm saß, er spielte und er sang. Sie taten es so oft, einfach gemeinsam zu harmonieren.
Egal ob in Taten oder Gesang sie harmonierten einfach zusammen.

Doch er wurde müde.

Und ihm wurde bewusst, dass die Momente, an denen sie gemeinsam lachten, als alles perfekt war und sie keinerlei Sorgen hatten, nicht einmal daran dachten, dass sie einen so erbärmlichen Streit haben könnten, sodass ihre Freundschaft kaputt gehen würde, nicht mehr sein werden, wenn dies nun das Ende sein sollte. Er würde weinen, er würde jämmerlich weinen, hunderte Tränen an die alten Momente verschwenden und tausende Taschentücher verwenden.

First Love In Seesaw | YoonkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt