Das warme Licht der Spätsommersonne viel auf unsere Gesichter und wegen ihres bereits tieferen stand füllte sie den Wagon des Hogwartsexress mit warmen Farbtönen. Ich genoss diese Zugfahrt zur Schule mehr als ich es sonst tat, natürlich hieß es in meinem Fall nicht in die Schule zu fahren, sondern wohl eher nachhause. Hogwarts war das einzige richtige Zuhause was ich hatte und auch mit guter Verantwortung so nennen konnte. Doch Dunkle Zeiten standen uns bevor und niemand konnte nun mehr abstreiten das Voldemort zurückgekehrt war.
„Aber Harry überleg doch mal, dieses Frettchen wäre doch viel zu feige um Todesser zu werden." Argumentierte Ron gegen mich und, umso ungerne ich es auch zugeben wollte hatte er da vermutlich recht. Dieser Feigling von Malfoy hatte mit Sicherheit selbst Angst vor Mrs. Norris, doch diese seltsame Begegnung mit ihm in der Winkelgasse ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwas stimmt da gewaltig nicht!
„Ich muss mal an die frische Luft." Sagte ich etwas bissig zu meinen freunden und schnappte mir schnell meinen Tarnumhang von der Gepäckablage und verließ mit dem zusammengerollten Bündel das Abteil. Ich stapfte den Gang weiter entlang und konnte schon durch die Abteilfenster mir viele bekannte Gesichter erkennen doch auch einige der sonst so begehrten Einzelabteile waren unbelegt. Viele waren wohl zuhause geblieben da sie Hogwarts in der momentanen Situation als zu gefährlich erachteten. Es hieß Dumbledore wäre alt geworden, dabei ist Hogwarts doch immer noch der Sicherste Ort in ganz Großbritannien.
Im nächsten Wagon angekommen hielt ich inne. Ich versteckte mich schnell hinter einer der Türen im Übergangsteil zwischen unserem und Malfoys Waggon und spähte vorsichtig um die Ecke. Der Blonde hievte gerade eine Schwarze Reisetasche auf seine Gepäckablage und schien sich mit Pansy zu unterhalten. Wärend der Sommerferien hatte er sich ganz schön verändert, er war ein gutes Stück gewachsen und sein Gesicht war noch kantiger geworden was ihn deutlich älter und vor allem attraktiver aussehen ließ.
Aus meiner rechten Manteltasche zog ich einen Blau Lila schimmernden Kristall, zumindest sah es aus wie einer. Den Namen dieses eigenartigen Objekts hatte ich längst wieder vergessen, doch was es Bewirkte wusste ich noch. Ich hatte es im neu eröffneten Laden von Rons großen Brüdern gekauft und war gespant ob es Freds Lobpreisungen gerecht wurde. Ich schmiss den kleinen Stein unbemerkt in das mir gegenüberliegende Abteil und bewunderte fasziniert wie sich der Dunkellilane Nebel ausbreitet. Doch lange konnte ich dem Schauspiel leider nicht zu sehen denn ich schlüpfte unter meinen Unsichtbarkeitsmantel und schlängelte mich am Gewirr der aufgescheuchten Schüler vorbei. Malfoy war von seinem Platz aufgestanden und versuchte wohl so das geschehen zu überblicken doch auch er ging im dichten Rauch unter.
Natürlich nutzte ich die Gelegenheit um von Dracos platz aus auf die Gepäckablage neben seine Reisetasche zu klettern. Es dauerte auch keine Minute mehr da war die Luft wieder klar und der Blonde hatte sich schon wieder auf seinen platz fallen gelassen, tatsächlich konnte ich von hier oben jedes Wort mithören was unter mir gewechselt wurde. Mit etwas glück verplapperte sich ja unser Eisprinz und entlarvte sich selbst als Todesser.
Die Sonne war inzwischen untergegangen und der Lockführer hatte gerade mit einer Durchsage mitgeteilt das der Express wohl in wenigen Minuten in Hogwarts einlaufen würde. Die einzigen Dinge, die ich bei meinem Aufenthalt gelernt hatte waren, dass Malfoy unfassbar grüne Äpfel zu lieben scheint, er hatte allein wärend meines Beiseins vier gegessen. Dann das Pansy offensichtlich total in ihn verschossen ist und alle zwei Minuten dämliche Annäherungsversuche unternimmt, die der Blonde aber nur mit dumpfem Schweigen abblockte und dass er diese Zugfahrt gar nicht wie sonst drauf ist, sondern irgendwie... deprimiert. Er hatte mit seinen freunden nach dem anfangs Smalltalk kein Wort mehr gewechselt und sah nur noch schweigend aus dem Fenster.
Ach, außerdem hatte ich noch herausgefunden das diese Gepäckablagen nun wirklich nicht dafür gemacht waren um darauf zu liegen denn mein Rücken brannte wie die Hölle. Der Ruck, der durch den Zug ging ließ mich schmerzhaft aufstöhnen doch mich schien niemand bemerkt zu haben. Kaum hatten sich die Türen geöffnet begann wieder das Wuseln und es dauerte eine weile bis jeder das Richtige Gepäckstück gefunden hatte, sich damit durch den engen Gang presste und schließlich auf den Bahnsteig gelangte. Doch eine Sache ließ mein Blut gefrieren, auch wenn alle schon den Zug verlassen hatten, Draco saß noch auf seinen Platz und starrte Löcher in die Luft.
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Feindschaft Plus (Drarry)
FanfictionDiese Story hier erzählt die WAHRE Geschichte von Harry und Draco's sechsten Schuljahr. Was Geschah wirklich im Hogwartsexpress zwischen den beiden Rivalen? Und was taten die beiden in den heimlichen, nächtlichen Treffen, von denen nie einer seinen...