Extra Stories - Kurzgeschichten & OneShot-Sammlung

Silvester Special 2019 - Teil II

Nachdem wir einige Zeit durch die Stadt gelaufen sind, bekommen wir Hunger. "Essen wir im Hotel oder suchen wir uns hier was?", fragt Sophia. "Von mir aus gerne im Hotel. Ich werde langsam müde.", antwortet Julian. Also machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. 

"Ich finde das Restaurant für morgen Abend echt schön. Vor allem diese Aussicht über Wien. Ich bin echt gespannt, wie es morgen aussieht.", sage ich während ich aus dem Fenster unserer Suite sehe. Auch hier ist der Ausblick sehr schön, aber ich denke morgen wird es nochmal besser. "Ich finde auch, dass die Aussicht sehr schön ist.", antwortet Julian, als er sich zu mir stellt. Wir setzen uns auf die Couch und genießen die Aussicht, die wir dank der großen Glasfront haben. Irgendwas ist heute anders. Ich weiß nicht was es genau ist, aber irgendwas ist anders. Aber vielleicht bin ich auch nur müde von den Vorbereitungen und der langen Fahrt hierher. Und während ich so in meinen Gedanken verloren bin, schweifen meine Gedanken zurück zum letzten Jahreswechsel. Da war ich bei meiner Familie. Toll war es nicht, aber es war besser als Silvester alleine zu verbringen. Da kannte ich Julian und Kai noch gar nicht. Wow, ich kennen die beiden erst seit sechs Monaten und trotzdem kommt es mir so vor, als wären sie schon immer da gewesen. So viel kann sich in einem halben Jahr ändern. Wenn ich so darüber nachdenke, sechs Monate von hier entfernt, liegt mein Abschluss. Dann sind 4 Jahre Studium einfach vorbei und ich habe meinen Bachelor. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell. Aber was mache ich dann in sechs Monaten? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Was mache ich nach dem Abschluss? Wo arbeite ich? Wo werde ich leben? "Wieso nicht bei mir?", unterbricht Julian meine Gedanken. Ich bin zurück in der Wirklichkeit und bemerke, das ich in seinen Armen liege. Verwirrt sehe ich ihn an. "Wie meinst du das?" "Komm zu mir nach Dortmund.", flüstert er. "Das habe ich verstanden, aber warum?" "Weil ich dich mag. Weil ich gerne mehr Zeit mit dir verbringen würde. Weil ich es mag in deiner Nähe zu sein."

 Ich weiß nicht was ich sagen soll. Nach seinen Worten bin ich erstmal aus dem Zimmer gegangen und habe bei Kai geklopft und nach Sophia gefragt. Wir sitzen unten an der Bar. Ich muss mit jemandem darüber reden, der nicht männlich ist. "Er hat es dir endlich gesagt?", fragt Sophia erstaunt. Moment, was? Ich spreche meinen Gedanken aus. "Es ist schon länger offensichtlich. Außerdem hat er es Kai und mir vor einem Monat erzählt.", sagt sie ganz locker. Das muss ich erstmal verdauen. "Rede einfach mit ihm. Auch wenn du nicht so fühlst. Dann ist es heute vielleicht komisch, weil ihr zusammen in einem Zimmer seid, aber dann weiß er wo er dran ist. Sei fair zu ihm. Das verdient nicht nur er, sondern auch du.", sagt sie und umarmt mich bevor sie zu den Aufzügen geht.

Nervös stehe ich vor der Tür zu unserem Zimmer und weiß nicht was ich machen soll. Hinter dieser Tür ist Julian, der sich in mich verliebt hat. Ich atme tief durch und öffne dann langsam die Tür. Julian sitzt immer noch auf der Couch und sieht aus dem Fenster. "Julian.", sage ich leise. Es ist eher ein Hauchen, aber er dreht sich sofort zu mir um und sieht mich mit großen Augen an. "Julian,..." "Hör bitte zu, bevor alles in eine andere Richtung geht. Ich wollte dich nicht so überrumpeln. Das tut mir leid. Du hast du leise vor dich hin gemurmelt, da kam dieser Satz einfach so raus. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht. Und..." Bevor er sich weiter in Sätzen verheddert greife ich nach seinen Händen und sehe ihm in die Augen. "Ja, du hast mich überrumpelt. Aber es fühlt sich nicht falsch an. Lassen wir das halbe Jahr erstmal vergehen. Wir sehen ja was bis dahin passieren wird.", lächle ich ihn an. Und er lächelt zurück. 

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Hallöchen.
Hier kommt also ein halbes Jahr zu spät der zweite Teil des Silvester Specials.
Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber irgendwie habe ich den Teil total vergessen. Ich hoffe es gefällt euch. ♥ Wir lesen uns. ♥