Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}

I18I

Unsicherheiten
Jahr 2017, Dezember - Korea

„Ach ja? Und warum spüre ich dann gerade deine Angst?"

Changbin Pov:

„Das ist keine Angst." murrt er leise, weshalb ich kurz etwas lachen muss. So schlecht kenne selbst ich mich nicht mit Menschen aus.

„Es ist in Ordnung Angst zu haben, solange du sie nur mir zeigst." schmunzle ich und halte ihn weiter sicher in meinen Armen. Bei mir wird ihm nichts passieren, dafür werde ich sorgen.

„Warum sagst du mir, ich soll dir nicht vertrauen, aber sowas ist in Ordnung?" fragt er zögerlich nach und lässt seinen Kopf dabei weiter auf meiner Schulter ruhen. Müsste er jetzt nicht eigentlich auf Abstand gehen?

„Ich kann auf deinen Körper aufpassen, aber ich kann nicht verhindern, dass du durch mich auf eine ganz andere Art und Weise verletzt wirst. Ich verstehe zwar nicht viel von euch Menschen, aber dabei bin ich mir sicher." seufze ich leise und lasse meine Hand von seinen Haaren aus seinen Rücken hinunter gleiten.

„Erzähl es mir doch einfach." erwidert er und hebt seinen Kopf leicht an, bevor er mich schließlich auffällig von der Seite mustert. „Ich werde auch nicht sauer sein."

„Das ist nicht das Problem." Vorsichtig drücke ich den minimal größeren von mir weg und sehe ihm dann in die Augen. „Ich werde es dir sagen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Und jetzt hör bitte auf zu diskutieren."

„Na gut, aber dann lass uns jetzt Weihnachtsdekoration kaufen gehen. Ich möchte einen Miniweihnachtsbaum für mein Zimmer haben." Felix ich sehe es, wenn du dir ein Lächeln aufzwingst. Das ist nicht schön.

„Aber nur wenn wir uns beeilen." erwidere ich, woraufhin er mich ohne weiter zu zögern mit sich zieht. Dieser Junge ist wirklich komisch.

Wenn ich ihn mir so von hinten ansehe, dann macht es mit irgendwie glücklich und traurig zugleich ihn so zu sehen. Er schafft es trotz allem immer noch zu lächeln, auch wenn es ihm sichtlich nicht einfach fällt. Er ist so unglaublich stark.

Ich hoffe nur, dass wir es wirklich schaffen ihn zu beschützen. Wenn ihn meine Familie findet, werde selbst ich keine Chance mehr haben. Mein Vater ist viel zu stark für uns alle. Da bringt auch die beste Technik nichts.

Am liebsten würde ich seine Hand nie wieder loslassen, einfach nur um zu wissen, dass es ihm gut geht und er in Sicherheit ist.

-

„Schatz guck mich an." Mit Jisung auf dem Schoß, sieht Minho erschrocken über dessen Schulter hinweg zu uns hinüber. Da hat aber einer Angst, dass sein Freund auf Felix losgeht. Oder es ist die Angst davor, dass ich Jisung in ganz kleine Stücke zerfetzen könnte, wenn er Felix wirklich anfassen sollte.

„Wer ist denn da?" fragt Jisung irritiert nach und will sich gerade zu uns umdrehen, als Minho seinen Kopf einfach zwischen seine Hände nimmt und ihn festhält.

„Nur Changbin." erwidert dieser, während ich Felix vor mir her in sein Zimmer dränge. Auch wenn ich ihn verteidigen kann, habe ich keine Lust auf einen Kampf. Das heute im Kaufhaus war mir genug.

„Wo soll ich den Baum hinstellen?" frage ich seufzend nach und halte Felix dieses komische Ding direkt vor das Gesicht.

„Stell ihn dort neben den Schrank. Dann steht er nicht im Weg und ich kann ihn von meiner Matratze aus sehen." erwidert er und kramt die Lichterkette aus seiner Tasche heraus. „Die mache ich um den Baum und nach Weihnachten hänge ich sie mir übers Bett."

„Warum machst du dir überhaupt so viel Mühe?" Nachdem ich den Baum an Felix gewünschter Stelle abgestellt habe, strecke ich mich etwas und lehne mich dann an die Wand neben mich.

„Ich möchte es hier gemütlich haben, wenn ich schon den ganzen Tag über hier gefangen bin." seufzt er leise und sieht mit einem bedrückten Blick zu mir hinüber. Ich kann schon irgendwie verstehen, dass ihm das nicht gefällt und so ist er wenigstens sicher.

„Aber das ist doch nicht für immer." erwidere ich und gehe allmählich auf ihn zu. Am liebsten würde ich ihn jetzt wieder in den Arm nehmen, aber das ist wahrscheinlich gerade unangebracht. Wir sind schließlich nur.. was sind wir..?

„Es ist nur.. ich habe Angst. Angst davor die Hoffnung zu verlieren, dass es irgendwann besser wird."

Fortsetzung folgt...

***
Armer Lix