Irgendwo in der Dunkelheit //1

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Irgendwo in der Dunkelheit wartete es auf mich. Ich konnte sein Blick auf mir spüren, obwohl ich noch nicht einmal wusste, ob es überhaupt Augen hatte... Ich ging mutig ein Schritt weiter nach vorn. War es überhaupt ein Schritt? Hatte ich mich überhaupt bewegt oder war ich immer noch an der gleichen Stelle, wo ich vorher war? Ich schaute um mich, aber nichts ließ sich erkennen. Da war nur Dunkelheit. Das Gefühl des Alleinseins sickerte in mich hinein. Würde ich jemals wieder sehen können? Könnte ich jemals wieder in der wildblühenden Wiese liegen, den Vögeln zusehen, wie sie ihren Freudentanz am Himmel aufführen oder den Geruch der in allen Farben blühenden Blumen einatmen? Das Freiheitsgefühl verspüren, wenn man ein Berg hinunterrennt, während man das Gefühl hatte zu liegen? Ich suchte die Finsternis nach einem kleinem Lichtstrahl ab. Es musste doch Hoffnung geben! Doch es blieb dunkel vor meinen Augen. Die Hoffnung sank, wie ein Stein auf den Grund des Flusses fällt. Am besten sollte das Wesen gleich kommen und mich mit in die unbekannte Welt nehmen. Ich versuchte in die Richtung, in der ich das Wesen vermutete, zu gehen, aber nichts regte sich. Ungläubig wollte ich nach meinen Beinen tasten, um sicherzugehen, dass sie noch da waren, aber meine Hände bewegten sich nicht. Als wären sie betäubt. Hatte ich noch Hände? Oder Beine? Gab es meinen Körper noch? Verzweifelt stellte ich mir meinen Körper vor. Wie sah ich aus? Hatte ich blonde, schwarze, rote, braune oder gar gefärbte Haare? Welche Augenfarbe hatte ich? Ich hatte alles vergessen. Panisch dachte an mein Leben, das ich bisher geführt hatte. Nichts. Nichts, außer das Gefühl beobachtet zu werden von einem Wesen, von dem ich gar nichts wusste. Von dem ich nicht wusste, ob es übrhaupt wirklich existierte.

~Something~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt