Kapitel 1

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Mit langsamen Bewegungen glitt ihre Hand mit dem Handtuch über das Glas. Der Gedanke daran, dass er nur einige Meter neben ihr auf der kleinen Bühne der Bar stand und mit seiner Band sang, jagte ihr eine Gänseheut den Rücken runter. Seit Monaten beobachtete sie ihn, immer wenn er nicht schaute. So hoffte sie zumindest. Es war schon peinlich genug, dass die Gäste an der Bar, die sie bedienen sollte, ihre Bestellung mehr als nur einmal wiederholen mussten, weil ihre Gedanken immer wieder zu dem Schwarzhaarigen abdrifteten. Wie konnte sie auch nicht an diesen großen, gut gebauten Adonis denken, der in ihren Gedanken nicht gerade harmlose Dinge mit ihr anstellte. Sie biss sich auf ihre volle Unterlippe, um den Gedanken in die hinterste Ecke zu verbannen. Sie stellte das nun trockene Glas zurück in das Regal ehe sie sich ihrer Arbeit widmete und den nächsten Kunden an der Bar ein Bier zuschob.

Seit einigen Jahren nun arbeitete die Rosahaarige in der Bar, die täglich gut besucht war. Vor allem nachmittags und abends, wenn alle Geschäftsmänner von der Arbeit kamen und ein Feierabendbier mit Kollegen trinken wollten. Für Sakura hieß das meistens: Trinkgeld. Und das konnte die Studentin wirklich gut gebrauchen bei den Mietpreisen. Stück für Stück wurde es an dem Samstagabend voller in dem Lokal und Sakura konnte sich leider nicht mehr so sehr auf ihren Traumprinzen konzentrieren sonst würde ihre Chefin sie feuern. Die Minuten vergingen in denen sie Glas um Glas füllte, auf die Theke stellte, um dann von einem anderen Mitarbeiter oder vom Kunden direkt empfangen zu werden.

Die langsame Musik hüllte alle Besucher in eine angenehme Atmosphäre ein. Es war nicht zu laut, sodass man entspannt dem Sänger der Band lauschen konnte. In einer ruhigen Minute erlaubte sich die junge Frau einen Seitenblick zur Bühne. Ihre Lippen öffneten sich, ihr Atem stockte. Ihre Pupillen vergrößerten sich kaum merklich.

Was ihr so den Atem raubte?

Rabenschwarze Augen die direkt in ihre sahen. Fuck! Das hatte sie nicht erwartet! Der Mann ihrer feuchten Träume schaute sie direkt an! Sie dachte sie täuschte sich aber nach einer geschlagenen Minute, in der sich keiner der beiden bewegte, blickten sie sich immer noch an und versanken in den Augen des jeweils anderen. Ihr Mund war staubtrocken. Sie hätte einen Liter Wasser trinken können und es hätte vermutlich nicht geholfen. Sie fühlte sich unter seinem Blicken nackt. Sakura schluckte. So hatte sie sich noch nie zuvor gefühlt. Noch bei keinem anderen Mann, der sie nur anschaute, hatte sie so heftig reagiert wie bei ihm. Das darf doch nicht wahr sein! Sie spürte wie ihre Wangen anfingen zu glühen, ihr Herz wie wild schlug und ihre Beine schwach wurden. Ehe es noch schlimmer wurde drehte sie ihm schnell den Rücken zu und bediente, mit hochrotem Kopf, weiter die Gäste.

Er konnte einfach nicht wegsehen. Diese smaragdgrünen Augen nahmen ihn seit Beginn in ihren Bann und er dachte nicht ein einziges Mal daran dem zu entkommen.

Seit dem ersten Gig vor zwei Monaten hatten seine Augen sich an diese atemberaubende Schönheit gefesselt und konnten sie seitdem nicht mehr vergessen. Ihre Haare waren heute zu einem hohen lockeren Zopf gebunden aus der einige Strähnen heraushingen und ihr Gesicht umrahmten. Nachdem sie ihr Blickduell unterbrochen hatte und sich von ihm wegdrehte hatte er nun mehr Zeit, um ihr Profil zu studieren. Ihre feine Nase, die in einem harmonischen Bogen zu ihren Lippen überging. Diese sinnlichen vollen rosanen Lippen, welche immer noch leicht geöffnet waren und aussahen als würden sie nach Luft ringen. Oh ja Baby, genau das machst du auch mit mir! Wie gerne wünschte er sich, dass diese Lippen wo ganz anders lagen. Sasuke wusste genau welche Wirkung er auf Frauen hatte, die meisten schmachteten ihn an und warfen sich gleich an ihn. Natürlich waren diese Frauen definitiv nicht sein Beuteschema aber für sein Ego war diese Aufmerksamkeit halb so schlimm.

Viel mehr aber interessierte er sich für diese junge Frau hinter der Bar die nun mit dem Rücken zu ihm stand und er nur sehen konnte wie ihre weiße Bluse unter ihrer weinroten Arbeitsschürze an ihrer schmalen Taille verschwand. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er mit seinen Händen ihre Taille hoch und runter fahren würde? Wie sie sich mit ihrem Rücken an seine Brust schmiegen und ein langer Seufzer ihre wundervollen Lippen verlassen würde? Wie sie ihren Arsch langsam und stetig an ihm reiben würde? Shit! Seine Kehle fühlte sich an als würde sie jemand zuschnüren und sein Körper sehnte sich mehr als alles andere nach ihrem. Seine Gedanken waren mal wieder wie so oft in der letzten Zeit komplett wo anders nur nicht in der Realität.

Mission: Heiß machen! ~SasuSaku~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt