𝙇𝙤𝙣𝙙𝙤𝙣, 𝟭𝟵𝟲𝟰
★𝙋𝙖𝙪𝙡★
Ich machte mir Tee, Pfefferminz war meine Lieblingssorte und das Gefühl einer warmen Tasse in der Hand war das beste. Aus dem Teekessel kochte das kondensierte Wasser, welches sich den Weg nach oben zur Decke bahnte.
Als ich gerade dabei war den alten Blechkessel vom Herd herunter zu nehmen hörte ich wie jemand die Treppe hinunter gestürmt kam. Es war John der um die Ecke des Treppenhauses bog und mit langen stampfenden Schritten in die Küche gelaufen kam. Er sah wütend aus, seine dichten Augenbrauen waren zusammengezogen und seine Augen zu schlitzen zusammengekniffen, sodass sie noch schmaler aussahen als sonst schon. Er stelle sich gegenüber von mir vor dem Tisch auf und sah mich mit einem Blick an der hätte töten können. Seine Finger hatten sich so stark um die Tischkante verkramft dass seine Knöchel weiß hervorstachen.
"Mach mir auch eine Tasse", sagte er, der Blick blieb in seinem Gesicht hängen. Ich nahm eine zweite Tasse aus dem Regal und goss uns beiden ein. Ich gab John die größere, mit dem marineblauen Blumenmuster, so wie er aussah konnte er sie gut gebrauchen.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte ich gelassen bevor ich einen Schluck von dem noch viel zu heißen Tee nahm und mich beherrschen musste, kein Gesicht zu ziehen.John knallte das Porzellan auf den Tisch, aus welchem ein beachtlicher Teil überschwappte und schaute mich abermals mit diesem Blick an, es war mir wirklich unangenehm jenen auf mir zu spüren doch ich blickte weiterhin zurück.
"Cynthia."
"Oh."
"Ja, Oh." Ich wartete einfach da ich wusste er würde von selbst weiterreden.
"Sie sagt ich bin nie da, dass ich mich nicht mehr um sie kümmern würde und dass sie nicht mehr das gleiche empfindet wie früher."
"Fuck."
"Ja, Fuck"
"Und was willst du jetzt machen?"
Meine Stimme war kratzig, monoton, ich hoffte er bemerkte dies nicht und es gab auch einen Grund wieso. Ich war hoffnungslos in John Lennon verliebt, konnte es nicht ertragen wenn er über Cynthia redete, ich wurde so eifersüchtig und wütend so dass ich kein normales Gespräch mehr führen konnte, schon gar nicht mit ihm."Und dann habe ich gesagt dass wir am neuen Album arbeiten und sie fragte mich ob das denn wichtiger wäre als sie und dann hat sie aufgelegt", rissen mich seine Worte aus den Gedanken.
"Aha. Und wollt ihr euch jetzt trennen?" Er starrte mich an.
"Ich weiß nicht", murmelte er geistesabwesend.
Ohne den Tee weiter zu beachten schlurfte er auf die Couch zu und ließ sich hineinfallen.
"Scheiße!", seufzte er entnervt.
Ich setzte mich neben ihn. Er hatte sein Gesicht in seine aufgestüzten Hände gelegt und war still.
"Ich weiß ja selber dass es nicht mehr gut läuft zwischen uns, ständig streiten wir, finden einfach keinen gemeinsamen Nenner mehr."
"Hey." Ich nahm seine Hände von seinem Gesicht und versuchte seinen Blick einzufangen.
"Das wird schon", murmelte ich und umarmte ihn. Da war sie wieder, die verdammte Eifersucht. Sie sammelte sich und stieg langsam in meinen Hals wo sie sich zu einem großen Klumpen zusammenschloss. Ich hasste es. Ich hasste Cynthia dafür dass sie John wehtat. Ich hasste John dafür dass er sie liebte und nicht mich. Und ich hasste mich dafür dass ich ihn liebte. Ich hasste mich dafür Queer zu sein, ich hasste es über alles und wollte gar nicht wissen wie sehr John mich hassen und mich abstoßend finden würde wenn er es wüsste.
Ich drückte seinen Körper so fest es ging an mich und vernahm ein zaghaftes schluchzen seinerseits. Ich wollte nicht dass er traurig war, er sollte glücklich sein.
Als bester Freund hätte ich ihm eigentlich sagen sollen dass alles wieder gut werden und sich die Sache mit Cynthia wieder beruhigen würde, doch ich brachte es nicht über die Lippen. Ich konnte das nicht zu ihm sagen. Das einzige was ich tat war ihn in meine Arme zu schließen und seine Nähe zu genießen.
"Oh Paul, was soll ich denn jetzt machen?"
Überfordert mit dieser Frage antwortete ich: "Eeerr, das wird sich schon irgendwie geben."
Ich hasste es. Tag und Nacht dachte ich über ihn nach obwohl mir bewusst war dass meine Phantasien Phantasien bleiben würden. Es war ja nicht einmal legal also würde eine Beziehung sowieso niemals zustande kommen würde.
Trotzdem konnte ich mir nicht helfen, er verdrehte mir den Kopf, Tag um Tag.Mein Fingerkuppen glitten durch seine braunen Haare und wickelten sich um die weichen Strähnen seinerseits.
"Sag mir einfach wie ich dir helfen kann. Du weißt dass ich bin immer für dich da bin."
"Ja, das weiß ich doch. Es ist einfach beschissen, ich brauche Cynthia und i-ich liebe sie ja auch", stotterte er.Zack! Das traf mich, es tat immer wieder aufs neue weh wenn er diese Worte aussprach.
"Ich geh Mal schlafen, du glaubst gar nicht wie müde ich bin."
"Ja tu das", sagte ich verlegen. Erst als John sich aus der Umarmung gelöst hatte, bemerkte ich dass meine Finger sich um seine welligen Haare gelegt, und verträumt mit ihnen gespielt hatten. Und doch hatte er nichts gesagt geschweige denn getan.Nachdem ich meinen Tee ausgetrunken hatte ging ich in mein Zimmer, nahm meine Gitarre und spielte ein wenig darauf als ich auf das Bett gestiegen war. Irgendeine Melodie, nichts bestimmtes.
Die dunkelbraunen Haare meinerseits fielen mir ins Gesicht und kitzelten meine Augen. Ich schnippte sie mir aus dem Gesicht und pustete leicht eine letzte Strähne aus meinem Sichtfeld nach oben.
Es regnete, ich mochte den Regen nicht, vor allem nicht im Winter wenn die durchnässten Klamotten am Körper klebten und einen frieren ließen. Ein Schauer lief mir über den Rücken.Den Blick noch am blassgrauen Fenster klebend legte ich meine Akustik Gitarre neben mein Bett auf den rot-blau gemusterten Teppich und stand auf um ins Bad zu gehen. Die Zahnpasta die ich aus der weißen Plastiktube auf meine Zahnbürste drückte und begann damit meine Zähne zu schrubben war meiner Meinung nach viel zu scharf. Danach nahm ich ein paar Schlucke aus dem Glas das auf dem Waschbecken stand, spülte damit meinen Mund aus und spuckte das Wasser mit nun dezenten Minzgeschmack wieder ins Keramikwaschbecken und zog meine Kleidung aus um in meinen Schlafanzug zu wechseln.
Mein Blick fiel jedoch auf meine Silhouette, welche mich aus dem großen Spiegel der an der Fliesenwand lehnte, herausfordernd anblickte und mich quasi dazu aufforderte sie anzusehen. Mein Blick schweifte über die helle Haut und über meine Hüften die von meinem schlanken Bauch zu meinen langen Beinen führte. Mein Blick traf den meines Spiegelbildes und ich betrachtete mein Gesicht. Ich mochte eigentlich alles daran, meine geschwungenen Lippen, die großen, welpengleichen Augen mit den langen dunklen Wimpern und mein Haar welches mir verwegen ins Gesicht fiel. Ich mochte mein Aussehen, ich war wirklich nicht hässlich und doch störte mich etwas.Ich kehrte dem Bad den Rücken und machte mich daran meinen Pyjama anzuziehen und legt mich in mein Bett welches definitiv ausreichend für zwei Personen gewesen wäre. John hätte sich neben mich legen, meine Hand nehmen und neben mir einschlafen können, jedoch tat er das nicht und würde es auch niemals tun. Mit ausgestreckten Armen und Beinen lag ich da, halb unter der Decke, halb darauf und dachte nach. Über mich. Über John. Über uns. Und meine Augen wurden glasig, in meiner unteren Bauchregion zog es sich zusammen sodass ich nach Luft schnappte. Tränen bannten sich den Weg an meinen Schläfen hinunter und verflossen in dem Bettlaken. Das bestimmt viel zu laute Schluchzen war geprägt von Eifersucht, Frust und Trauer. Ich war eifersüchtig auf Cynthia, darauf dass John sie liebte und nicht mich, es klang hässlich und ich hasste mich dafür dass ich so fühlte. Lass es aufhören!
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𝙆, 𝙝𝙞!!
𝙄𝙣𝙛𝙤/𝘿𝙞𝙨𝙘𝙡𝙖𝙞𝙢𝙚𝙧: 𝙄𝙘𝙝 𝙙𝙚𝙣𝙠𝙚 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩 𝙙𝙖𝙨𝙨 𝙈𝙘𝙇𝙚𝙣𝙣𝙤𝙣 𝘾𝙖𝙣𝙤𝙣 𝙞𝙨𝙩 𝙛𝙞𝙣𝙙𝙚 𝙣𝙪𝙧 𝙙𝙞𝙚 𝙑𝙤𝙧𝙨𝙩𝙚𝙡𝙡𝙪𝙣𝙜 𝙡𝙪𝙨𝙩𝙞𝙜 𝙪𝙣𝙙 𝙨𝙪̈ß. (𝙤𝙗𝙬𝙤𝙝𝙡 𝙨𝙤 𝙢𝙖𝙣𝙘𝙝𝙚 𝙎𝙖𝙘𝙝𝙚𝙣 𝙚𝙘𝙝𝙩 𝙥𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙜𝙖𝙮 𝙬𝙖𝙧𝙚𝙣) 𝙄𝙘𝙝 𝙗𝙞𝙣 𝙖𝙡𝙨𝙤 𝙠𝙚𝙞𝙣𝙨 𝙙𝙞𝙚𝙨𝙚𝙧 𝙁𝙖𝙣𝙖𝙩𝙞𝙠𝙚𝙧-𝙛𝙖𝙣𝙜𝙞𝙧𝙡𝙨 𝙙𝙞𝙚 𝙪𝙣𝙗𝙚𝙙𝙞𝙣𝙜𝙩 𝙞𝙝𝙧𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜 𝙞𝙣 𝙟𝙚𝙙𝙚𝙣 𝙆𝙤𝙥𝙛 𝙥𝙧𝙪̈𝙜𝙚𝙡𝙣 𝙬𝙤𝙡𝙡𝙚𝙣, 𝙚𝙨 𝙞𝙨𝙩 𝙢𝙞𝙧 𝙙𝙚𝙢𝙣𝙖𝙘𝙝 𝙧𝙚𝙡𝙖𝙩𝙞𝙫 𝙜𝙡𝙚𝙞𝙘𝙝𝙜𝙪̈𝙡𝙩𝙞𝙜 𝙬𝙖𝙨 𝙙𝙪 𝙙𝙖𝙫𝙤𝙣 𝙝𝙖̈𝙡𝙩𝙨𝙩, 𝙬𝙚𝙣𝙣 𝙙𝙪 𝙚𝙨 𝙣𝙞𝙘𝙝𝙩 𝙢𝙖𝙜𝙨𝙩 𝙙𝙖𝙣𝙣 𝙞𝙨𝙩 𝙟𝙚𝙩𝙯𝙩 𝙙𝙚𝙧 𝙕𝙚𝙞𝙩𝙥𝙪𝙣𝙠𝙩 𝙚𝙞𝙣 𝙖𝙣𝙙𝙚𝙧𝙚𝙨 '𝘽𝙪𝙘𝙝' 𝙯𝙪 𝙡𝙚𝙨𝙚𝙣 :)
𝙝𝙤𝙥𝙚 𝙪 𝙡𝙞𝙠𝙚𝙙 𝙞𝙩 𝙙𝙤𝙚. 𝙗𝙮𝙚
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I'm Looking Through You [𝙖 𝙈𝙘𝙡𝙚𝙣𝙣𝙤𝙣 𝙛𝙖𝙣𝙛𝙞𝙘]
Fanfiction𝙇𝙞𝙫𝙚𝙧𝙥𝙤𝙤𝙡, 𝟭𝟵𝟲𝟰 ☁️ John atmete aus, wegen der kalten Januarluft war dies deutlich zu sehen. Ich blickte in seine traurigen, wunderschönen Augen, meine Hände legten sich wie von selbst an seine geröteten Wangen und ich presste meine Lipp...