𝐀𝐥𝐥 𝐈𝐧

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Hyungwon:

Ach, wo soll ich anfangen?

Am Anfang, haha wo sonst?

Nein, es ist eigentlich ganz einfach. Ich liebe diesen Typ, den ich nicht haben kann. Und deswegen werde ich sterben. So ist es eben.
Aber das hier.. Das wird mein Abschiedsbrief.

Minhyuk.. Du weißt, du bist mir wichtig. Das warst du mir immer. Aber seit du mit ihr zusammen bist, ist einfach kein Platz mehr für mich. Ich war immer nur der Lückenfüller.
Ich bringe mich nicht um, weil du jemand anderen liebst, sondern weil du der einzige warst, der noch für mich da war. Aber das ist eben vorbei. Alles ist irgendwann vorbei. Leider war unsere Zeit viel zu kurz. Aber das ist okay.

Ich werde dann frei sein.

Mit einem Lächeln betrachte ich die niedergeschriebenen Zeilen. Bald ist es endlich vorbei.

Du weißt wie schwierig mein Leben war. Ich habe dir alles erzählt und du hast es verstanden. Aber Liebe macht nunmal blind. Ich habe geglaubt du könntest meine Liebe erwidern, aber du bist einer ganz anderen Liebe hinterher gejagt. Das ist auch okay. Ich kann es nicht ändern.
Mich kann man sowieso nicht lieben.

Weißt du, wie oft ich darüber nachgedacht habe, wie ich von dieser Welt gehen soll? Oft. Wahrscheinlich viel zu oft, als es gesund ist. Aber bin ich gesund? Nein, schon lange nicht mehr. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, die jemals sorgenfrei war. Keine Zeit, die einfach war und in der ich einmal einfach glücklich sein konnte.
Aber dann kamst du, Minhyuk. Du hast so vieles besser gemacht. Du hast mir geholfen. Du hast die Stimme in meinem Kopf übertönt. Ich habe noch nie so einen positiven, motivierten Menschen wie dich getroffen.

Als es dann plötzlich klopft, packe ich hastig das Papier weg. Dann tritt er auch schon in mein Zimmer. Ich mustere seinen wunderschönen Körper. Wieso muss ich auch so fett sein? Warum bin ich so deformiert?
Er dagegen ist einfach perfekt.

Er strahlt mich an.

"Yo Wonnie, kommst du? Wir essen."

Wir essen. Ja, wir. Er und seine Freundin. Ich ertrage ihr ekelhaftes Lächeln nicht. Sie ist total fake. Sie passt nicht zu Minhyuk. Aber ich gönne es ihm. Er ist glücklich, das ist alles was zählt.

Ich zeige ihm also mein schönstes falsches Lächeln das ich aufsetzen kann und nicke.

"ich komme."

Er lächelt mich zufrieden an und verschwindet. Sobald er weg ist, seufze ich laut.
Doch der Gedanke, dass alles bald vorbei ist, mildert den Schmerz in meiner Brust.

Ich hieve mich vom Stuhl und laufe träge in die Küche. Wäre da nicht dieser scheiß Kerl den ich über alle liebe, würde ich diese Hölle nicht mehr betreten. Denn er schafft es fast immer, mir etwas zu essen rein zu drücken.

Grummelnd platziere ich mich auf meinem Stuhl, gegenüber von den beiden. Eigentlich will ich sie gar nicht ansehen. Aber Minhyuk zuliebe begrüße ich sie.
Als ich nichts essen will, seufzt der Junge mir gegenüber und hält mir ein Brötchen, beschmiert mit Nutella, hin.

Ich lächle ihn an. Es ist ein echtes Lächeln. Dieses Gefühl dass er sich um mich sorgt, ist so schön. Aber leider ist es nur kurz da. Ich nehme das Brötchen. Wenn ich tot bin, kann es mir egal sein, ob ich Fett werde, beziehungsweise ob ich es bin. Das wird also so etwas wir meine Henkersmahlzeit.

"Ich hab dich lieb Bro."

Sage ich leise, Minhyukie strahlt bloß und widmet sich dann seiner Freundin. Er lächelt sie so anders an, als mich. Mich sieht er an, wie einen Freund oder Nein- eher noch, einen Bekannten. Und sie.. Ja sie sieht er an, als wäre sie seine Welt. Sein ein und alles. Als würde er jederzeit alles für sie aufgeben. Und das schmerzt.

αℓℓ ιη  	[нүυηgωσηxмιηнүυк]  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt