Kapitel 2: Es wendet sich zum 'Nichtnormalen'

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Als ich wieder zurück kam, sah ich zuerst die Umzugskartons. Und dann die Familie. Es war eine Großfamilie, manche hatten blonde Haare, manche braune. Ich fand es schrecklich und fatal. Ich blieb erst mal stehen und beobachtete die Situation: Überall hüpften Kleinkinder herum, es mussten mindestens fünf sein. Die Eltern waren mit ihrem Kindergarten überfordert und trugen die Kartons rein. Sobald ihnen ein Kind in die Quere kam, verscheuchten sie es mit einem Fußtritt.
Nach einiger Zeit Beobachten merkte ich, dass es eineigige Zwillinge- nein Drillinge zu sein schienen, alles Jungs. Zwei Trios waren es, eines hellblond und eines braunhaarig. Die Braunhaarigen waren ungefähr ein Jahr älter als die Blonden. Ich kannte mich nicht mit solchen Sachen aus, aber ich schätzte die Blonden ungefähr drei und die Braunen ungefähr vier.
Man erkannte, dass Mutter und Vater leiblich waren, denn der Vater hatte das selbe helle Blond und die Mutter das selbe Braun.
Es war eine merkwürdige und gutaussehende Großfamilie, die eindeutig mit ihrer Vielzahl nicht klarkam.
Ich versuchte, nicht in Panik zu geraten und Ruhe zu bewahren, als ich realisierte, dass dieser Haufen ab jetzt über mir einziehen würde.
Ich würde wahrscheinlich nie mehr ruhig arbeiten können und immer versuchen müssen, unentdeckt zu bleiben.
Das konnten die mir doch nicht antun! Vorallem in den letzten Monaten, in der letzten, also der wichtigsten Phase meines Schatzes. Da musste ich nämlich hochkonzentriert arbeiten, noch konzentrierter als sonst. Und dann kamen diese Bengel daher!
Unverschämtheit!
Am liebsten hätte ich die alle ausgeschimpft oder einfach "Ruhe!" gebrüllt. Aber eigentlich war ich hier der Parasit, der sich hier eingenistet hatte.
Ich wollte mich grad ungesehen an der Familie vorbeischleichen, was dank der herrschenden Überforderung nicht schwer gewesen wäre, als ich das schönste Mädchen der Welt sah.
Sie war ungefähr in meinen Alter, groß und schlank, hatte aber trotzdem schöne Kurven an den richtigen Stellen. Ihre glatten hellblonden Haare hatte sie offen und sie gingen ihr bis zum Bauchnabel.
Ich schaute nur auf sie, auf ihren Körper und nicht darauf, was sie machte. Erst als sie versuchte ihren einen Bruder an die Hand zu nehmen, realisierte ich, was sie machte, weil sie sich vorbeugte.
Es war zwar Sommer, aber leider hatte sie ein T-Shirt an, bei dem man keinen Ausschnitt sah. Das bemerkte ich, als sie sich vorbeugte. Ich bemerkte dabei aber auch etwas mindestens genauso Faszinierendes: Ihre Augen leuchteten in einem funkelnden Smaragdgrün. Ich war nahezu gebannt von dieser schönen Farbe.
Bestimmt war ihr Charakter genauso strahlend, während mein Charakter ebenso pechschwarz war wie mein Haar und meine Augen.
Hatte der Rest auch so schöne Augen? Ich schaute herum, fand aber bei niemanden solche Augen. Alle hatten braune Augen, nur die Mutter hatte grüne Augen, aber es war ein mildes, mattes Olivgrün. Die Tochter dagegen- wow.
Ich versuchte, nicht mehr die äußere Erscheinungsform der Tochter zu analysieren, sondern die Handlungen.
Erst jetzt merkte ich, dass sie, wie ihre Eltern, leicht überfordert mit ihrem Leben war. Sie hatte endlich die Hand eines ihrer blonden Brüder ergriffen, aber dem gefiel die Aktion gar nicht und er wehrte sich mit allen Kräften. Er stemmte seine Beinchen in den Boden, schrie aus Leibeskräften und kratzte dabei über den schönen Arm seiner Schwester. Am liebsten hätte ich ihm jetzt eine Respektschelle verpasst, denn ich konnte es nicht mit ansehen, dass er ihr die Haut aufkratzte, sodass weiße bis rötliche Striemen erschienen. Doch ich hielt mich unter Kontrolle und beobachtete die Szene weiter.
Die Schwester schien weder einen Widerstand zu bemerken, noch etwas zu spüren oder zu hören. Sie zog ihn einfach weiter. "Theodor, du weißt genau wo das Klo ist, wieso machst du dann in die Wohnzimmerecke?!", tadelte sie ihn.
Theodor beachtete sie gar nicht und schrie einfach weiter.
Das Geschrei nicht beachtend redete sie weiter: "Wir putzen das jetzt gemeinsam weg, damit du siehst, wieviel Arbeit es macht, wenn du nicht aufs Klo gehst." Ihre Stimme klang streng und konsequent, aber das brauchte es wahrscheinlich auch bei diesem kleinen Schreihals.
Dann drehte sie sich um und rief: "Struppi, du kommst ebenfalls hierher. Du bist heute nämlich dran, mir beim Kochen zu helfen."
Ich hätte jetzt bei dem Namen 'Struppi' gelacht- ich mein, gehts noch unkreativer?!- aber ich war zu sehr von ihren perfekt geschwungenen und vollen Lippen gebannt.
Indem sie sich beim Sprechen bewegten, machten sie sich noch anziehender und mein Verlangen größer, sie probieren zu wollen.
Warte mal, Cassian- Stopp! Du hast das gerade doch nicht ernsthaft gedacht. Das hat nicht ernsthaft der menschenverachtende Stubenhocker gedacht.
Ich schüttelte den Kopf über mich selbst. Nie hätte ich gedacht, dass ich so notgeil sein kann. Und ich sollte hier möglichst schnell verschwinden, sonst kam ich noch wirklich auf notgeile Gedanken.
Zum Glück war Struppi braver als Theodor, kam sofort her und nahm die Hand von ihr.
Ich wäre bei dem Angebot auch so schnell angekrochen gekommen.
Bevor ich mir aber noch vorstellen könnte, wie sich ihre Hand anfühlen könnte, war sie im Haus verschwunden und ich konzentrierte mich darauf, unbemerkt an der restlichen Familie vorbeizugehen, was zugegebenermaßen nicht sonderlich schwer war.
Ich musste schnell an dem wilden Haufen vorbei und gelangte in meine "Höhle". Dort ging ich sofort zu einem einem Schatz und nahm mir vor, nicht mehr an sie zu denken.
Ich schaute meinen Schatz an und es schien so als ob er mich still auslachte.
Aggressiv guckte ich ihn an."Lass mich doch in Ruhe!"
Dann machte ich mich an die Arbeit.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 28, 2020 ⏰

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