Bradlys Magen knurrte. Mit einem lauten grrrrrrmm. So als wolle er der Welt beweisen wie wütend er erst werden könnte, wenn nicht bald Essensnachschub geliefert wurde.
Ein unbeschwerter Weg zum Kühlschrank, wäre in diesem Fall wohl die richtige Reaktion gewesen.
So visuell erfüllend dieser Kopfkino-Gedanke auch sein mochte, genauso realitätsfern war er aber auch. Denn Brady saß, zusammengekauert - und mit schmerzendem Magen - in einer Boing 747. Und er wünschte sich nichts sehnlicheres, als das dieser rießige Vogel endlich landen würde.Eine Stewardess schien seinen knurrenden Magen aus der letzten Reihe des Vogels gehört zu haben. Denn keinen Augenblick später, beobachtete er einigermaßen unzufrieden, wie sie zu ihm nach hinten getribbelt kam.
Wieso zieht sie auch diese Schuhe an?Die Absätze waren ihr augenscheinlich zu hoch. Im gesamten schien, das gesamte Outfit farblich aus dem Rahmen zu fallen. Aber die tribbelnde Lockenmähne schien es mit einem Lächeln stolz in Kauf zu nehmen. Wahrscheinlich winkte ihr am Monatsende ein ansehnliches Gehalt, für den Posten als Flugbegleiterin.
"Guten Tag,..Sir.", wisperte sie, als sie mich erreicht hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde verzog sich ihr Gesicht. Ob aus Schreck oder Langeweile, konnte Brady nicht beurteilen.
"Wohl eher Guten Abend.", presste er hervor.
"Geht es Ihnen nicht gut?", fragte sie entsetzt. Was. Für. Eine. Frage.
"Nein, nein..".
Brady fuchtelte mit den Armen herum.
"Alles cool."
Obwohl sie nur 10 Jahre älter als er zu sein schien standen die Chancen gut, das er sie mit diesen hippen Jugendwort abgewimmelt hatte."Sie sehen so grün um die Nase aus.", bemerkte sie zögernd.
"Mir ist schlecht."
Jetzt hieß es nichts mehr zu beschönigen. Besser sie wusste es, als der Sitznachbar vor ihm, denn im Ernstfall würde er sich gleich übergeben. Also versuchte er das Gespräch so schnell wie möglich abzuwickeln."Wobei.. eher habe ich ein Dilemma. Mir ist nämlich schlecht und gleichzeitig, naja ich habe heute vergessen etwas zu essen, also.. gleichzeitig habe ich Hunger.", gestand ich.
Ms. Lockenmähne riss die Augen auf.Nanu? Hatte sie etwas falsch verstanden?
"Sir?", wisperte sie.
Wieder zögerlich.Brady beobachtete, wie sie sich extra lasziv nach unten beugte. Dabei gewährte Ms. Lockenmähne einen ungezogenen Blick auf ihr Dekoltee.
"Nun denn, falls sie eine ärztliche Hilfe benötigen..", setzte sie ihre Lippen an sein Ohr und flüsterte den Rest des Satzes.Baff, blickte Brady ihr hinterher, als ihr herzförmiger Hintern wieder den Gang zurück zu Stewardess-Kabine tribbelte.
War das nun ihr Ernst?Vor lauter Schreck, war seine Übelkeit glatt durch eine Art Fassungslosigkeit ersetzt worden. Aber vielleicht hatte er sie jetzt auch falsch verstanden, denn zu was sie ihn gerade aufgefordert oder eher eingeladen hatte..
Die Stewardess drehte sich unauffällig wieder zu ihm um. Gespannt wartete Brady darauf, irgend ein Zeichen ihrerseits wahrzunehmen. Ein Indiz darauf, das er sich gerade verhört hatte: Und sie gab ihm ein Zeichen.
Ein Augenzwickern! Ein einfaches, kurzes Zwinkern- und dann war sie im Toiletten-Raum verschwunden.
Mit offenen Mund starrte er wie ein Vollpfosten, zum Vorderen Teil des Fliegers. Und eins sei gesagt. Brady war nie gut in Mathe gewesen - Gott allein würde wissen, wie er das kommende Schuljahr die Abschlussklauseln schaffen würde.
Aber wenn er eines wusste dann das er ein Mann war. Vielleicht an der Schwelle zum Mann, aber in seinem Kopf ein Mann.Mit einem Schlag waren Hunger, Übelkeit und Flugangst vergessen. Was zählte war das hier und jetzt.
Geh ihr nach! , riet ihm der Freund aus seiner Hose.
Also traf Brady eine Entscheidung.
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PETIT VAGUE - kleine welle
RomanceBrady Nolan fliegt mit gemischten Gefühlen von Irland nach Frankreich - zurück zu einem Freund aus Kindertagen - um Material für seine bevorstehende Diplomarbeit zu sammeln. Doch aus der anfänglichen Recherche über den berühmten D-Day in der Normand...