Der blaue Mond

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Nach acht Jahren leuchtete der Vollmond über Planet Vegeta auf und dann war er blau?!

Bardock, Unterklassekrieger der Saiyajins, verstand dieses seltsame Naturphänomen nicht, aber jetzt war nicht die Zeit, um in den Himmel zu starren.

Etwas stimmte mit Gine nicht; das konnte er spüren.

Er rannte durch den Wald und vermied es, in den Himmel zu schauen. Die blauen Schatten, die das Licht des neuen Mondes auf die Erde warf, beunruhigten ihn. Nach acht Jahren gab es wieder einen Vollmond, allen Saiyajins war es verboten nach draußen zu gehen, damit es zu keiner unkontrollierten Zerstörung kam und ausgerechnet heute musste Gine ihr zweites Kind bekommen.

Er stürmte auf die fensterlose Jurte zu, ein großes, blickdichtes Zelt, das einsam im Wald stand.

Er konnte ihr Schreien hören.

„GINE?!" rief er laut, kaum dass er herein stürmte.

„Was bei allen Monden?" rief eine ältere Frau erbost auf. „Männer haben bei einer Geburt nichts verloren. Verzieh dich, Junge."

„Etwas stimmt nicht. Der Vollmond ist blau und Gine ist..." begann der Krieger schwer atmend, aber die ältere Frau mit den grauen Strähnen im Haar unterbrach ihn mit einer Handbewegung.

„Dummer Junge, es ist nur ein blauer Mond. Manchmal kommt es vor, dass der Mond rot oder blau leuchtet. Sieh es als gutes Vorzeichen an, dass heute dein Kind geboren wird."

Ruhig wusch sie das blutige Laken in einer Schüssel aus.

Bardock konnte sich nicht beruhigen, besonders nicht, als der Geruch des Blutes in seine Nase drang. Es war Gines Blut. Er starrte auf den dunklen Vorhang, der mit alten, weißen Symbolen bemalt war und den Raum abtrennte.

Dahinter lag Gine, seine Gefährtin.

Plötzlich hörte er ein lautes, schmerzerfülltes, weibliches Schreien.

Er zuckte zusammen. Er wünschte sich bei ihr zu sein, aber die Tradition verbot es.

Die ältere Frau, die ein rituelles, langärmeliges Gewand in dunkelblau trug, verziert mit drei goldenen Streifen am Ärmeln, sah ihn mitleidig an.

Sie wusste, dass der junge Krieger mit der gebärenden Frau den Bund eingegangen war: Sarang- der Wunsch, bis zum Tod mit jemanden zusammen zu bleiben. Nur deshalb ignorierte sie seine Anwesenheit, obwohl es Männern verboten war, in einen solchen Moment anwesend zu sein.

„Noch einmal, komm schon, Gine!" konnten die beiden den Befehl hinter den Vorhang hören. „PRESSEN!"

Ein tiefes Brüllen ließ beinahe das Zelt erzittern.

Dann hörten beide das hohe Kreischen eines Neugeborenen.

Bardock sank dankbar auf die Knie.

Es war geschafft. Vielleicht war der blaue Mond doch ein gutes Omen.

Der Vorhang öffnete sich und eine jüngere Saiyajin trat heraus. Ihr Gewand war im selben Stil wie der Älteren, allerdings hatte es nur einen goldenen Streifen am Ärmel.

Sie war blass und sah die ältere Frau hilfesuchend an.

„Ehrwürdige Mutter, das Kind..." sagte sie und verstummte, als sie die Anwesenheit des Mannes bemerkte.

„Was ist mit ihr? Es lebt, ich kann sein Schreien hören" sprach die Ältere ungeduldig.

„Es ist...ungewöhnlich."

Bardock sah alarmiert hoch und sprang auf.

In diesen Moment kümmerte er sich nicht um die Traditionen und trat hinter den Vorhang.

Blue MoonWhere stories live. Discover now