Es ist so kalt und dunkel hier. Ich kann mich kaum bewegen und wieso weine ich überhaupt? Ich starre ins Wasser, was sich unter meinen Füßen gebildet hat, und erkenne mein Spiegelbild darin. Mein Atem wird schwerer und ich bekommen das Gefühl nicht los, so langsam etwas Wichtiges zu vergessen. Nicht etwas, nein, jemanden. Doch ich kann mich kaum noch an diese Person erinnern und das schmerzt. Jeder vergisst doch mal irgendwas, also wieso schmerzt es so sehr, ihn langsam zu vergessen? Kauernd am Boden liege ich hier und bin am Verzweifeln. Plötzlich berührt mich etwas an der Schulter und ich blicke in sein Gesicht, aber sein Gesicht…es ist nicht erkennbar. Das Einzige, was ich erkenne, sind mittellange braune Haare, die runterhängen. Dieser Mann sagte etwas, doch was? Ich verstehe es nicht, wie als wäre ich taub? Meine Tränen fließen jetzt noch mehr meine Wange hinunter. Ich will verstehen, was du mir sagst, wieso ist mir das verwehrt? So langsam sind meine Augen trüb und ich fühle totale Leere in mir. Auf einmal spüre ich, wie sich seine Hände an meine Wangen legen und zum ersten Mal kann ich ihn verstehen: ,,Bitte…hör nicht auf zu singen‘‘ kommt es leise und vorsichtig aus seinem Mund. Für einen Moment fangen meine trüben blauen Augen an zu leuchten und ich stehe langsam auf. Das schöne Gefühl bleibt nicht lang, denn die Person verschwindet langsam und ich schreie: ,,Ich will dich nicht vergessen! Bleib bei mir und lass mich nicht allein…‘‘. Doch es ist bereits zu spät und mein ganzer Körper zittert nun. Jedoch spüre ich etwas Nasses an meiner Wange und schreckte auf.Ein Traum. Es war nur ein normaler Albtraum. Erleichtert atmete ich aus und mein Blick wanderte nach rechts, zu den Auslöser meines Erwachen. Mein Golden Retriever hatte mich anscheinend geweckt und schaute mich nun mit großen Augen an. Was er möchte, wusste ich ganz genau: ,,Leo, dein Frauchen geht gleich mit dir raus, versprochen!‘‘ versprach ich ihm und streckte mich erstmal ausgiebig. Es wurde langsam hell und ich stand auf, da ich es Leo schließlich versprochen hatte mit ihm rauszugehen. Er ist mein Ein und Alles und ich kenne ihn schon so lange. Nachdem ich mit 18 ausgezogen bin, weil ich mich mit meinen Eltern nicht verstanden hatte, war er immer für mich da und ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Ich bin zwar in meinem letzten Jahr in der Schule und müsste eigentlich für die Prüfungen lernen, aber ich nehme mir die Zeit, um etwas zu entspannen dieses Wochenende, da ich sowieso sehr fleißig bin. Kratzend am Hinterkopf starre ich auf mein Handy, was angefangen hatte zu vibrieren.
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BestBuddy: Eyyy Yuki, bist du wach? Wir treffen uns später
wieder an deinem Lieblingsort! Pass aber auf,
denn Tokyo ist groß \(>-<)/Lächelnd legte ich mein Handy wieder weg. Mein bester Freund hing echt sehr an mir. Das erinnerte mich sogar immer an Leo um ehrlich zu sein. Aber erstmal duschen bevor ich rausging. Nachdem ich duschen war, zog ich mir meine lieblingskleidung an. Ein dunkelrotes Shirt, einen Rock und meine blickdichte Strumpfhose. Ich rief Leo zu mir und zog ihm sein Geschirr an. Schon draußen spürte ich wieder diese Luft, die Tokyo umgab und der Wind zog an mir vorbei, was mein schwarzes langes Haar zerzauste. Leo liebte Spaziergänge über alles, und der Tag war auch noch perfekt dafür. Wir liefen an den großen Häusern Tokyos vorbei in Richtung Bach. Es war unser Lieblingsort und kaum jemand kannte ihn, da er unter einer kleinen Zugbrücke lag, die schon lange nicht mehr verwendet wurde. Natürlich konnte mein Hund es kaum erwarten ins Wasser zu springen und ich band ihn los. SCHWUPPS. Er sprang direkt rein. Das brachte mich zum Lachen und ich versank wieder in Gedanken. Dieser junge Mann in meinen Traum. Das Einzige, was ich wusste, war, dass er mein Kindheitsfreund Shin war. Als wir klein waren, verschwand er einfach, wie als hätte es ihn nie gegeben. Er, mein bester Freund und ich waren früher ein Trio, was niemand trennen konnte, aber alles, was mir geblieben war, war mein bester Freund. In Gedanken versunken bemerke ich nicht, dass jemand vor mich sprang und ich erschrak: ,, Man Tetsu! Bist du verrückt? Du sollst mich doch nicht so erschrecken!‘‘ versuchte ich ihm aufgebracht zu erklären. Dieser aber grinste nur vor sich her und machte sich über mich lustig, während er seine blau gefärbten Haare nach hinten strich. Er war in meiner Parallelklasse und immer an meiner Seite. Er war anscheinend auch sehr beliebt, da er Basketball spielte und dementsprechend gut aussah. Doch auch wenn er diesen Sport liebte, bekamen er und sein Team nicht mehr als nur den dritten Platz in Turnieren, was ihn ziemlich ärgerte. Er war wie ein Bruder für mich. Ich dachte an unsere Kindheit und musste lächeln. Als ich am Lächeln war, schaute er mich verwirrt mit seinen braunen Augen an: ,,Wieso das fette Grinsen im Gesicht? Sehe ich komisch aus? Oder bist du doch erstaunt von meinen guten Aussehen?‘‘ und plötzlich fing er wieder an selbstsicher zu grinsen und betätschelte selbstverliebt seinen muskulösen Körper. Daraufhin fing ich einfach nur an zu lachen, was ihm ein Schmollen ins Gesicht zauberte. Wie ein kleines bockiges Kind. Lustig. Er hörte auf zu schmollen und fragte mich: ,,Hast du wieder Lust beim Training zuzusehen nach der schule am Montag?‘‘. Ich hob die Hände hoch und legte sie zusammen und entschuldigte mich, da ich schon andere Pläne an dem Tag hatte. Tetsu fing an zu lachen, weil er mich durchschaut hatte: ,, Du willst dir lieber das neue Musikvideo von Kozumi ansehen oder? Typisch du‘‘ sagte er, was mich erröten ließ, weil er eben recht hatte. Ich spielte ertappt mit meinem Haar und versuchte mich zu erklären: ,, du weißt doch, wie sehr ich ihre Songs liebe…Es motiviert mich immer aufs Neue und naja…Mag auch so klingen…‘‘. Daraufhin kassierte ich einen Schnipser gegen meine zierliche Stirn, die auch direkt rot wurde, und er erklärte mir, dass er meinen Gesang liebte und ich mir mal mehr zutrauen sollte. Wir lachten noch einige Minuten zusammen, bis er sagte, dass er zu einem wichtigen Termin müsse. Ich konnte mich gar nicht von ihm verabschieden, da er schon am Rennen war. Muss anstrengend sein, die ganze Zeit unterwegs zu sein, was? Leo stand plötzlich winselnd vor mir und wollte anscheinend wieder nach Hause. Seufzend gingen wir heim und so langsam verschwand die Sonne auch schon hinter den großen Häusern Tokyos.
Zuhause angekommen legte ich mich aufs Bett und wollte anfangen zu lesen, aber bemerkte, dass ich noch etwas Wichtiges in der Schule abgeben muss und stöhnte genervt auf. Das kann doch nicht wahr sein, dachte ich mir und kramte in meiner Tasche rum. Dass ein Foto aus meinen Heft rausrutschte, bemerkte ich nicht und rannte mit meiner Mathe-Hausarbeit in Richtung Schule. Völlig außer Atem und mit wenig Kraft stand ich vor der Schule. Ich war echt nicht sportlich, was man mir ansah, da ich gerade kaum Luft bekam und wie ein hängender Sack fast am Boden lag. Nachdem ich mich sammelte, war mein Ziel natürlich das Lehrerzimmer, wo ich meine Hausarbeit abgeben musste. Mein Lehrer lobte mich und hatte keine Ahnung, was für einen Höllenritt ich gerade durchgehen musste. Als ich gerade an einigen Klassenräumen vorbei musste, begegnete ich dem Teufel persönlich und ich musste schlucken. Eine Klassenkameradin, Koko ist ihr Name, lief an mir vorbei. Doch etwas war heute anders irgendwie, denn sie ignorierte mich komplett und war auf den Weg zu den Treppen. Normalerweise schikaniert sie andere, ließ immer einen dummen Kommentar ab und verlangte immer, dass andere für sie arbeiten sollten. Aber in ihrem Blick lag etwas Düsteres und sie wirkte so, als würde sie gar nichts anderes mehr wahrnehmen. Ich dachte nach, legte denkerisch meine Finger an mein Kinn und entschloß mich dazu, ihr zu folgen, da ich mir ziemliche Sorgen machte, um ehrlich zu sein. Seufzend lief ich ihr mit Abstand nach und dachte darüber nach, dass Tetsu wohl jetzt sagen würde, dass ich viel zu nett sei. Sie war auf den Weg zum Schuldach und ich fragte mich, was sie da wohl machen wollte und lief den Gang entlang. Am Schuldach angekommen versteckte ich mich hinter einer kleinen Ecke und beobachtete sie. Sie war erst allein, bis ein junger Mann auftauchte, der eine Kapuze und eine dicke Jacke trug. Aber ich erkannte noch etwas. Ich erkannte unter den Haaren rötlich aussehende Augen und war verwirrt. Sowas ist doch keine natürliche Augenfarbe oder? Während ich über diese skurrile Sache nachdachte, fing der Mann an ihr irgendwas zu sagen. Plötzlich trafen sich unsere Augen und ich bekam Gänsehaut und hoffte trotzdem, dass er mich nicht gesehen hatte. Er nahm die gegenüberliegende Treppe hinunter, die wieder zu den Gängen führte und Koko stand erstmal einfach so da. Doch was ich sah, versetzte mich in Panik und ich rannte auf sie zu, um ihre Hand zu ergreifen, denn sie war gerade dabei einfach zu springen.
Dieser Tag sollte mein Leben für immer verändern und ich sollte dieser mysteriösen Person anscheinend noch öfter begegnen in meinen einst normalen Leben.
Kapitel 1 Ende
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Hey und willkommen zu meinen ersten Kapitel und ich hoffe sehr, dass es euch bis jetzt gefällt, einige Interesse haben Yukira aka Yuki kennenzulernen und wie ihre Geschichte weitergehen könnte :> im nächsten Kapitel werde ich euch wahrscheinlich Zeichnungen zeigen von den bis jetzt erschienenen Charakteren! Da ich zum ersten Mal was auf Wattpad hochlade, würde es mich interessieren ob ihr im nächsten Kapitel zu den Zeichnungen Steckbriefe haben wollt?

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Please stay, you lovely memory
RomanceEin Mädchen namens Yukira, dass ein einst normales Leben führte, wird nun auf die Probe gestellt. Durch ein zufälliges Ereignis mit einem mysteriösen Mann wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und sie muss entscheiden auf welche Seite sie sich stelle...