Ankunft

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Als mein Dozent mir ein einjähriges Praktikum vorschlug, um praktische Erfahrung zu sammeln, wusste ich noch nicht, worauf ich mich einlassen würde. Da er es gut mit mir gemeint hatte, ergatterte er eine anscheinend begehrte Stelle für mich über den engen Kontakt eines Freundes.
Wie ich erst später erfuhr, sollte ich als Assistentin arbeiten. Was diese Tätigkeit jedoch mit meinem Ökonomie- und Finanzwesen-Studium zu tuen hatte, wusste ich selber nicht. Jedoch war ich froh, nebenbei noch ein bisschen Kleingeld zu verdienen.
Noch in der selben Woche, nach der Annahme, sollte ich nach London fliegen.
Ursprünglich kam ich aus Neuseeland, seit nun über einem Jahr studierte ich in Boston. Davor hatte ich im Vereinigten Königreich gewohnt und war dort zu Schule gegangen. Deswegen war ich sehr glücklich, dass es mich nicht an einen anderen Ort verschlagen hatte.
Am Flughafen London Heathrow wurde ich von einem Chauffeur in schwarzem eleganten Anzug abgeholt. Auf seinem Schild war mein Name gedruckt: Sophie Stark.
Langsam näherte ich mich ihm, welcher mich mit einem Lächeln empfing. Er begrüßte mich und nahm mir meinen Koffer ab.
Seinen Namen hatte er mir nicht verraten, deswegen taufte ich ihn Mike. Dies war eine schrecklich Angewohnheit von mir, gleich allen Leuten, die sich mir nicht mit Namen vorgestellt hatten, einen erfunden zu verpassen. Teilweise hatte ich mich genau deswegen auch schon mehrfach blamiert, denn ich hatte einen früheren Mitschüler Orlando getauft, da er Orlando Bloom sehr ähnlich gesehen hatte. Während einer Unterrichtsstunde hatte ich ihn etwas zu laut mit dem falschen Namen gerufen. In diesem Moment wäre es praktisch gewesen, wenn sich ein Loch im Erdboden aufgetan hätte und ich ohne weiters dort verschwunden wäre, da mich meine Mitschüler alle entgeistert anstarrten. Inklusive Orlando, welcher eigentlich Elijah hieß.
Gentlemanlike hielt Mike mir die Tür des schwarzen Wagens auf. Ich robbte förmlich auf die Rückbank, die gelenkigste war ich zwar noch nie gewesen, trotzdem war das Dach des Autos extrem tief. Zwei Mal stieß ich mir den Kopf an. Mike musste mich für verrückt erklärt haben, da er mich mit einem seltsamen Blick durch den Rückspiegel betrachtete.
Ich kramte die Kopfhörer aus meiner Tasche und begann Musik zu hören, da Mike sich anscheinend nicht mit mir unterhalten wollte.
Verträumt blickte ich aus dem Fenster, ich hörte mein Lieblingslied 'The Last Goodbye' von Billy Boyd.
Während wir durch die Innenstadt fuhren, merkte ich, wie sehr ich London vermisst hatte. Ich entfernte einen Hörer aus meinem Ohr und fragte Mike: "Wohin fahren wir?" Erstaunt hob Mike die Augenbrauen. "Wir sind gleich da." Antwortete er stattdessen matt.
Er hatte nicht gelogen, nach nur wenigen Minuten hielten wir vor einer Schranke. Ein Beamter überprüfte irgendwelche Dokument, welche ich von hinten nur schwer erkennen konnte.
Langsam rollten wir auf einen riesigen Parkplatz. Wo war ich nur gelandet?
Mike teilte mir mit, dass er sich um meinen Koffer kümmern würde, ich sollte bloß durch die große Glastür gehen, vor welcher wir geparkt hatten und mich anmelden.
Ich gehorchte seiner Aufforderung und betrat das Gebäude. Es hingen riesige Plakate an dem Wänden, auf jedem war die britische Boyband One Direction abgebildet.
Verwirrt wendete ich mich an eine Dame hinter der Rezeption. "Guten Tag. Ich bin Sophie Stark." Machte ich sie auf mich aufmerksam. Schüchtern legte ich meinen Ausweis und weiter Dokumente vor sie auf die Ablagefläche. Skeptisch betrachtete sie mich. Ihre braunen Haare waren zu einem strengen Zopf zurückgebunden und ihre Augen hatten eine unangenehme Härte. Ohne mir zu antworten nahm sie meine Dokumente. Anscheinend überprüfte sie Informationen im Computer. Unsicher schaute ich sie an, ich kam mir hier falsch vor.
Dann griff sie zum Telefon, dadurch dass sie nuschelte konnte ich kein Wort verstehen. Schließlich gab sie mir meinen Ausweis wieder. "Warten Sie hier, gleich kommt jemand und holt sie ab." Teilte sie mir mit. Betreten schlenderte ich zu einem Sessel, welcher in einer Ecke nicht weit der Rezeption stand.
Über ihm hing eine goldene Schallplatte, darunter hatten alle One Direction Mitglieder unterschrieben.
Gerade als ich mich setzte wollte, öffnete sich eine weiter Tür und ein junger Mann kam herein. Mit einem breiten Lächeln kam er und begrüßte mich: "Sophie Stark, schön dich kennen zu lernen! Willkommen im Syco Records-Team. Ich bin Sam und werde dir die erste Woche hier helfen."
Ich antwortete ihm ein einfaches: "Hi."
Ich wusste nicht was ich antworten sollte, da ich hier völlig unwissend angekommen war.
Deswegen nahm ich allen Mut zusammen und fragte ihn: " Was genau wird meine Aufgabe sein?"
Sam schaute mich erstaunt an. "Ist das aus der Beschreibung nicht hervorgekommen?" Fragte er mich. Ich gab ihm keine Antwort, das war echt ein super Start.
"Du wirst One Direction assistieren. Events, Meet & Greets und Interviews mit verschiedenen Sendern planen usw.
Natürlich wird es ein 24 Stunden Job sein, aber dem hast du zugestimmt, als du uns den Vertrag unterschrieben zurück geschickt hattest." Erklärte Sam mir.
Ich würde für One Direction arbeiten? War das sein Ernst?
Allerdings würde das auch die ganzen Plakate erklären. Auch die Reaktion von Mike im Auto war damit gerechtfertigt. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich vorher nicht einmal informieren?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 23, 2014 ⏰

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Ein Praktikum mit NebenwirkungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt