Das monotone ,leise Brummen des Busmotors. Genauso monoton wie meine Gedanken. Ganz anders ,als der warme Sommerregen, welcher stürmisch gegen die Scheibe neben mir prallt. Einzelne Perlen rollen ab. Andere können sich halten,bis sie beim nächsten Schlagloch dann doch abgeschüttelt werden und hinabrinnen. Ist doch wie bei uns Menschen, oder?
Wir werden auf diese Welt geschmissen, ohne zu wissen,worauf wir hier treffen werden. Wir fangen an uns an Kleinigkeiten festzuklammen - bis uns irgendwas aus der Bahn wirft. So sehr, dass wir den halt verlieren. Einen rollenden Stein kann man nicht halten. Ab dann geht es nur noch bergab. Man kann nur noch hoffen, dass man auf einen anderen Stein trifft. Vielleicht bringt man sich dann gegenseitig zum stoppen. Vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ich für meinen Teil, habe noch niemanden auf meinem Weg getroffen. Ich bin einer der rollenden Tropfen. Und es gibt niemanden der mich hält.Sie ahnte nicht, dass sie nicht die einzige war, welche an diesem regnerischen Tag aus ihrem Fenster sah.
11.38 Uhr - Paris
Gedankenkarussell.
Trauer, Angst, Panik.
Panik.
Ich brauche Luft.
Entschlossen reiße ich die Fenster auf. Ein tiefer Atemzug. Mehr brauch ich nicht. Erschöpft und erholt zu gleich setze ich mich auf die Fensterbank, welche mittlerweile durch den Regen nass war - doch das war mir egal. Dieses Fenster ist mehr ,als nur das Fenster meines Zimmers. Es ist mein Fenster zur Außenwelt. Von hier oben, im 7.Stock , sehe ich alles. Ich sehe wie der Mann im grauen Mantel jeden Morgen mit seinen Hund spazieren geht. Wie die Frau von neben an mich jedesmal anstarrt wenn ich aus meinem Fenster sehe. Wahrscheinlich, weil sie mich sonst nicht sieht. Und das obwohl wir Nachbarn sind - bereits seit 2 Jahren.