Heimatlos

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Hallo. Ich bin es wieder. Ich bin hier jetzt schon lange mit meinem Freund auf der Erde und wir haben schon sehr viel über die alten Bräuche und die zum Teil komischen Sitten hier gelernt. Wir kennen jetzt auch viel mehr Begriffe und Wörter. Manche davon sind sehr schwierig auszusprechen, wie ,,Elektrizität" , oder ,,Desoxyribonukleinsäure". Aber auch das lernten wir mit der Zeit.

Aber heute war etwas anders. Die Welt draußen war weiß vom Schnee. Die Menschen, die in unserem Haus wohnten, sangen die ganze Zeit feierliche Lieder und zündeten jede Woche eine Kerze an. Manchmal roch das Haus auch nach Weyrauch oder nach Tannenbaum. Dann wussten wir, dass der Junge der Familie wieder Räucherkerzen angezündet hatte.

Am 24. Dezember aber war es anders als sonst. Es roch nicht mehr nach Räucherkerzen oder nach Tannenbaum. Es roch nach Gans und nach Kerzen. Nach und nach wurde die Familie ganz aufgeregt. Später verstanden wir auch wieso. Um 18 Uhr trudelte eine Menschentraube ein. ,,Hallo Thomas. Hallo Ingrid", hörte ich jemanden sagen. Sie setzten sich an den Esstisch und die Mutter stellte die Gans auf den Tisch. Plötzlich nahm mich etwas hoch. Es sah mich kurz an und trug mich nach draußen. Es nickte kurz und ließ mich fallen. In den weißen, kalten und nassen Schnee. Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich das Fallen seit der Explosion hasste? Man weiß nie wo man landet, wenn man erst einmal fällt.

Da lag ich dann, im kalten Schnee. Allein gelassen. Auf einmal gab es einen Knall. Extrem laut. Dann sah ich nur noch weiß. Weißes Licht.

Als ich erwachte hatte ich mir gewünscht es nicht getan zu haben. Ich befand mich in völliger Dunkelheit. Ein riesenhaftes Wesen mit leuchtend roten Augen kam langsam und bedrohlich auf mich zu. 

Ein Stein auf ReisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt