Ein Mini Cooper lag völlig zerstört am Straßenrand. Ich, mitten im Geschehen. Die Polizei und Ich. Das Auto überschlug sich. Im Mini Cooper ist ein Mann und eine Frau. Besser gesagt der Sohn des Außenministers und dessen Freundin. „Er ist Tod", das schrie die Leichenbeschauerin. Wie ich dieses Wort hasse. Ich sehe, wie die Leichenbeschauerin zu der Frau im Wagen geht. Nach 5 Minuten schrie die Frau, die Anna heißt „Sie lebt. Ich brauche einen Sanitäter. JETZT. SOFORT.". Die Sanitäter kamen angerannt. Ab jetzt wurde es für mich interessant, die Freundin des Sohnes des Außenministers, schlug die Augen auf und schrie, schrie und schrie. Ich dachte mein Trommelfell platzt gleich. Die Frau wurde zum Glück wieder ohnmächtig.
Mir wurde langweilig, die Leiche wurde abtransportiert, die Polizisten wurden abgelöst und meinen Kollegen kamen. Endlich, nach 2 Stunden warten kam meine Partnerin und beste Freundin Lis, sie umarmte mich. „Hast du es schon gemacht?" flüstert sie mir ins Ohr. Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Zu viele Augenzeugen. Erst wenn jeder von den anderen weg ist." Nach einer weiteren Stunde war endlich nur noch unsere Einheit hier. Unser Sergeant sammelte mit den anderen Kollegen die Beweise ein. Jetzt endlich kann meine Gabe zum Einsatz. Sicher fragt ihr euch, was für eine Gabe? Soll ich es jetzt schon verraten? Tja, ihr seid alle so ungeduldig.
Wenn ich ein Mensch berühre, kann ich sein Leben sehen, was er liebte zumachen was er hasste, wichtige Aufgaben seines Lebens und wenn der Mensch schon tot ist, kann ich sehen wieso und warum er verstorben ist. Das speichert mein Gehirn alles ab, deswegen fühlt sich mein Kopf oft voll an. Um mein Kopf zu befreien, schreibe ich alles nieder. Ach, bevor ich es vergesse, das geht auch mit Objekten. Dort sehe ich wie es gebaut worden ist und was er zum Beispiel erlebt hat. Ich glaube, damit ihr es besser versteht, zeige ich euch meine Gabe. Ich gehe zum Mini Cooper. Meine Hände wandern automatisch zur Motorhaube, als meine Hände, die inzwischen die erkaltete Motorhaube berühren, spürte ich das vertraute Kribbeln in den Händen, wie es meine Arme hinaufwandert, zu meinem Herzen, wo es in Wärme gehüllt wurde. Das Kribbeln wandert weiter zu meinem Gehirn. Als das Kribbeln mein Gehirn berührt, wurde ich mit Bildern überrannt. Ich sah, wie es gebaut wurde, wie es gekauft wurde, das gehört eher zum langweiligen Teil. Ich sah wie jemand, ich sah nicht wer, am Auto das Lenkrad lockerte. Die Bilder überschlugen sich, jetzt sehe ich den Unfall. Grausam. Die grausigen Details lasse ich lieber weg, bevor wer noch umfallt. Nachdem ich mich von den Bildern erholt habe, nahm ich meine Hände von der Motorhaube. Lis sah mich an, mein Mund öffnet sich langsam. Ich kann mich selber nicht mehr erinnern, wann ich begonnen habe zu reden. Meinen Kollegen, erzählt ich jedes Detail, vom Mann, vom Unfall, jedes einzelne Geschehen und jedes blutige Detail. Ich wusste, darüber zu reden ist besser, aber ich konnte die mitfühlenden Blicke der anderen nicht ertragen.
Es ist eine grausame und auch eine schöne Gabe. Wenn man ein altes Gebäude berührt, sah man deren Geschichte. Ich, als Geschichtsliebhaberin liebe diesen Teil der Gabe.
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Ein Mini Cooper
Short StoryEin Mini Cooper lag völlig zerstört am Straßenrand. Ich, mitten im Geschehen. Die Polizei und Ich. Das Auto überschlug sich. Im Mini Cooper ist ein Mann und eine Frau.... Wenn ihr wissen wollt was passiert ist, lest die Geschichte. Es ist meine erst...