Gegen die Sonne

14 1 2
                                    

Ich ging allein auf der langen Straße Richtung Westen, auswerts der Stadt. Das Licht der untergehenden Sonne schien mir geradewegs ins Gesicht, sodass ich meine Augenlieder senken musste. Ansonsten würden mir wegen der übermäßigen Helligkeit die Tränen in die Augen steigen. Und wenn sie sich erstmal den Weg über meine Wangen bahnten, würde ich nicht wieder aufhören können zu weinen. Ich wollte nicht schon wieder weinen, würde ich weinen wollen, wäre ich geblieben, doch das tat ich nicht. Ich ging in Richtung Westen, der Sonne entgegen.
Denn wer etwas ändern wollte, sollte gegen die Sonne gehen, hatte mir einst meine Großmutter geraten.
Hier würde ich es nicht mehr aushalten, nicht nach den Ereignissen der letzten Tage.
Ich verließ die Stadt Richtung Sonne, sodass ich meinen Schatten hinter mir ließ. Den Schatten meiner Vergangenheit.

Short StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt