One Shot

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Guten Abend~
Ein Valentinstags OS zu meinem Lieblingspair Atemu x Yugi. Ich hab hier schon echt lange nichts mehr hochgeladen und wollte meinen OS auch gern hier posten. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

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Es war ein Tag wie jeder andere auch zu dieser Jahreszeit. Draußen war es noch kühl, der Wind wehte fast ununterbrochen durch die Straßen. Die Sonne zeigte sich nur selten, oft bedeckten die Wolken den blauen Himmel. Hin und wieder regnete es auch.
Atemu saß mit einer undurchdringlichen Miene auf seinem Platz in der hinteren Reihe und beobachtete das Schauspiel der Natur. Die Äste der Bäume tanzten wild umher, es war grau draußen. Das Wetter zog eine deprimierende Stimmung mit sich durch die Stadt. Der Rest der Schulklasse schien gut gelaunt zu sein, was wahrscheinlich daran lag, dass Valentinstag vor der Tür stand. Manchmal glaubte er, dass er der einzige war, den dieser Tag nicht interessierte. Er konnte diesem ganzen Trubel rein gar nichts abgewinnen und war genervt von dem Verhalten seiner Mitschüler. Was war nur so besonders an diesem einen Tag?
Dem jungen Mann entwich ein Seufzen, als er die Mädchen kichern hörte. Kurz warf er einen gelangweilten Blick zu ihnen. Seit Tagen waren sie schon am tuscheln. Konnten die sich nicht entscheiden, wem sie ihre gekaufte Valentinstagskarte aus dem Billigladen um die Ecke in den. Spind werfen sollten? Wahrscheinlich malten sie sich alle schon ihre Treffen mit ihrem Angebeteten aus, wie sie ihre Gefühle gestehen würden und den restlichen Tag dann mit einem romantischen Date verbrachten. Die männlichen Parteien waren da zum Glück nicht so hibbelig und vor allem quietschten sie nicht so herum. Das bedeutete aber nicht, dass sie sich nicht auch ihre Gedanken machten. Atemu bekam hin und wieder auch mit, wie sie über den besagten Tag sprachen. Einige waren total überzeugt davon, dass ihr Schwarm sie auch anhimmeln würde, andere wollten hilfreiche Tipps von ihren Freunden.

Der Schüler schüttelte leicht den Kopf und wandte seinen Blick wieder dem Fenster zu. Sollten sie sich doch alle auf den großen Tag der Liebe freuen. Es war doch jedes Jahr die gleiche Show. Vor Unterrichtsbeginn oder in den Pausen sah man unzählige Leute, die die kleinen Briefchen in einen Spind warfen. Wenn es dann zum Schulende klingelte, waren teilweise auf den Gängen oder dem Schulhof spätestens schon die ersten verheulten oder strahlenden Gesichter zu sehen, je nachdem wie es lief.
Atemu hatte in den letzten Jahren viele Valentinstagskarten erhalten, sich aber nur zwei Mal auf eine Verabredung eingelassen, weil ein guter Freund ihn überredet hatte. Der junge Mann wollte sich nicht auf Dates einlassen, da er wusste, dass viele Menschen nur auf sein Äußeres bedacht waren. Die meisten wandten sich von ihm ab, sobald sie seinen Charakter kennenlernten. Daher verachtete er die Worte fast schon, die stets auf den kleinen Kärtchen standen. Die Mädchen schwärmten immer davon, wie cool und gutaussehend er doch sei, dabei kannten sie ihn kein Stück. Es waren alles nur leere Worte, ohne Bedeutung, ohne wahre Gefühle.

Atemu wünschte sich, er hätte sich nicht von seinem Freund Duke breitschlagen lassen, es doch zumindest zu versuchen. „Vielleicht ergibt sich etwas, wäre doch toll", waren seine selbstsicheren Worte, doch der junge Mann hatte von vornherein nicht daran geglaubt. Es lag nicht nur daran, dass Frauen ihn nicht interessierten, er wusste einfach, dass einige seiner Mitschüler nichts mit seiner distanzierten und bestimmten Art anfangen konnten. Atemu war eher ein Einzelgänger, womit er keinerlei Probleme hatte. Oft urteilten die Menschen nach dem ersten Eindruck und wollten sich auch keine Mühe geben die Person hinter der Fassade kennenzulernen. Es gab nur wenige, die den jungen Mann so hinnahmen, wie er nun einmal war, die seine Gefühlswelt verstanden. Diese Leute bedeuteten ihm sehr viel und er wusste, dass er sich immer auf die verlassen konnte.
Was Atemu sich allerdings wünschte war Jemand, dem er sein Herz schenken konnte. Wenn er auf der Straße oder sonst wo Pärchen sah, fragte er sich manchmal ob es auch für ihn diese eine Person gab, die ihn lieben, ihn brauchen würde um glücklich zu sein. Trotz seiner Freunde fühlte er sich oft einsam, es fühlte sich einfach an, als ob etwas in seinem Leben fehlte. Er würde dies niemals offen zugeben zu, er wollte nicht verletzlich oder angreifbar sein. Der junge Schüler zeigte allgemein nur wenig Emotionen, besonders nicht vor Fremden. Er hatte gelernt seine wahren Gefühle hinter einer Maske zu verstecken.

Die zwei Verabredungen, die Atemu im vorherigen Jahr hatte, waren nicht besonders gut gelaufen. Die Mädchen hatten wohl etwas ganz anderes erwartet. Einen tollen, charmanten Mann, der ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen würde. Er war nie unhöflich zu ihnen gewesen. Sie hatten nur nicht mit seiner unnahbaren und kühleren Art gerechnet und stempelten ihn folglich als arrogant und kaltherzig ab. Es war schon sehr lächerlich. Sie sahen ihn nur an und waren fixiert auf ihre Gedankenwelt, in der sie sich den perfekten Menschen schon zurecht gelegt hatten. Wenn ihr Weltbild dann zerstört wurde, waren sie wütend. Am darauffolgenden Tag hatten die Aussagen bereits einige andere Mitschüler erreicht. Atemu bekam an einigen Ecken mit, wie über ihn geredet wurde. Es interessierte ihn allerdings nicht. Sie waren alle nur fremde Menschen, die nichts über ihn wussten und die Meinung solcher sollte einem egal sein. Wenn man sich immer den Kopf darüber zerbrach, was andere dachten oder sagten, würde es einen selbst nur kaputt machen.

Ein Klingeln, dass die nächste Schulstunde ankündigte riss den jungen Mann aus seinen Gedanken, Er warf einen Blick zur Uhr und stellte erleichtert fest, dass es die letzte Stunde des Tages war. Nachdem der Lehrer den Unterricht beendete, packte er in Ruhe seine Sachen zusammen und verließ den Klassenraum. Mit schnellen Schritten lief er über den Schulhof, dabei fiel ihm mal wieder dieser Junge auf. Er kam immer aus dem Gebäude schräg gegenüber von ihrem. Dort waren die Schüler, die eine Stufe unter ihnen waren untergebracht. Der Kleine war ihm vor einiger Zeit ins Auge gesprungen, da ihre wilde Frisur fast schon dieselbe war. Er hatte ebenfalls diese vereinzelten, blonden Strähnen im Gesicht. Die restlichen schwarzen Haare mit roten Spitzen standen genau wie bei dem jungen Ägypter in alle Richtungen ab, mit dem Unterschied, dass sich bei ihm selbst noch ein paar lange, blonde Strähnen dazu gesellten. Es war schon merkwürdig, dass er ihm nicht schon früher aufgefallen hatte. Er war immer mit der gleichen Gruppe unterwegs. Mit zwei Jungs und einem Mädchen. Atemu wusste nicht, ob er ihn ebenfalls bemerkt hatte. Seither sah er ihn aber immer hin und wieder in den Pausen, wenn er denn mal rausging oder eben zum Schulschluss. Angesprochen hatte er ihn noch nie, denn dafür gab es keinen Grund. Es war doch einfach nur ein Schüler, der ihm ähnlich sah, mehr nicht..oder?
Manchmal hatte er das Bedürfnis zu diesem Jungen hinzugehen, ihn anzusprechen, herausfinden, wer er war. Atemu konnte sich dieses Verlangen nicht erklären. Wenn es ihm nicht gut ging, dann war es aber besonders stark. Er erinnerte sich an einen Tag, an dem er fast schon zu ihm gegangen wäre, da er einfach das Gefühl hatte, dass diese ihm doch unbekannte Person zuhören und verstehen könnte. Es war schon fast wie eine Art..unsichtbares Band , dass Atemu immer wieder zu ihm ziehen wollte. Im Nachhinein kam er sich doch ziemlich lächerlich vor. Einfach Jemanden anquatschen und auch noch von Sorgen oder Problemen erzählen, so ein Unsinn! Der Ägypter versuchte seither nicht mehr allzu oft an den anderen Schüler zu denken, doch er erwischte sich immer wieder mal dabei, wie seine Gedanken zu ihm schweiften. Was war nur los mit ihm?
Zu Hause angekommen räumte der junge Mann seine Schultasche samt Inhalt beiseite. Glücklicherweise hatten sie an dem Tag keine Hausaufgaben bekommen. Atemu holte seine Kopfhörer aus einer Schublade heraus und setzte sich aufs Bett. Als er Klang der Musik seine Ohren erreichte, schloss er die Augen und genoss einfach seine Lieblingslieder. So konnte er am besten einen freien Kopf bekommen.

„Und Yugi..wirst du Atemu eine Karte schreiben?", fragte die Braunhaarige ihren Kindheitsfreund. „Was? Nein..", antwortete dieser sofort und sah entschlossen zu Anzu. „Wieso denn nicht?", wollte sie wissen. Yugi seufzte, senkte seinen Blick. „Wir kennen uns doch gar nicht..außerdem..ist es viel zu peinlich..", nuschelte der junge Schüler vor sich hin, eine leichte Röte zierte sein Gesicht. Die junge Frau musste schmunzeln. „Dann sprich ihn persönlich an. Weißt du, die Klasse macht dieses Jahr ihren Abschluss und dann siehst du ihn vielleicht nie wieder", erklärte Anzu im leicht strengen Tonfall. „Jono und Honda haben sich extra die Mühe für dich gemacht und herausgefunden, wie er heißt und wo sein Spind ist..", erinnerte sie Yugi an die Aktion ihrer beiden Freunde. Sie alle hatten mitbekommen, wie ihr kleiner Freund den gutaussehenden Schüler immerzu verträumt anstarrte, wenn er diesen sah und ihn selbst nicht bemerkte. Seine Freunde waren einfach der Meinung, dass Yugi langsam auch mal an der Reihe war Jemanden kennenzulernen und beschlossen ihm zu helfen. Jonouchi hatte seit einigen Wochen eine Freundin, die er mal auf einer Party getroffen hatte und Honda ging mit einer Schülerin aus der Paralellklasse.

„..Aber..ich weiß doch gar nicht ob er Interesse an Männern hat..nachher blamiere ich mich nur..", ein leichter Ton der Verzweiflung war in Yugis Stimme zu vernehmen. Anzu nickte dann ergeben. Ihr Freund hatte Recht. Von einer Bekannten aus der 12. Klasse hatte sie erfahren, was einige Mädchen sich vor einem Jahr über Atemu erzählt hatten, das behielt die jedoch für sich. Es würde ihren besten Freund nur noch mehr verunsichern. Außerdem war sie der Meinung, dass sich jeder selbst ein Bild von einem Menschen machen und nicht nur auf Gerede anderer hören sollte. „Hmm..das stimmt. Aber das sollte kein Hindernis sein..du solltest dich trauen", versuchte sie ihm wieder etwas Mut zu machen. Der Bunthaarige sah wieder etwas skeptisch zu ihr rüber. „Yugi, wir stehen alle hinter dir!", zuversichtlich schenkte Anzu ihm ein Lächeln. Der Schüler war sich immer noch unsicher. Er hatte noch nie eine Karte geschrieben oder geschweige denn jemanden angesprochen am besagten Tag. Es gab bisher auch keinen Anlass, denn ihn hatte noch keine Person so fasziniert wie Atemu. Allein nur ihn anzusehen reichte schon aus, dass Yugis Herz schneller schlug und er unwillkürlich lächeln musste. War das normal? Sie hatten schließlich noch nie miteinander gesprochen, kannten sich überhaupt nicht. Es war nur ein stilles, heimliches Beobachten.
„..Vielleicht hast du ja Recht..", antwortete der Kleinere nachdenklich. Höchstwahrscheinlich würde er von Jonouchi und Honda das gleiche zu hören bekommen. Seine Freunde wollten auch nur das Beste für ihn, das wusste Yugi. Kurze Zeit später kamen sie an der Kreuzung an, die ihre Wege trennte. Anzu winkte ihm zum Abschied und lief die Straße entlang. Yugi sah ihr noch kurz hinterher, ehe er sich auf den Weg zum Laden seines Großvaters machte. In den Schaufenstern der Läden sprang ihm die auffällige rosa oder rote Dekoration ins Auge, man konnte sie wirklich nicht übersehen. Oft sah er gleich noch Schilder mit Rabattaktionen, aber ob man da im Endeffekt wirklich etwas sparen würde?
An diesem Tag schienen besonders viele Leute unterwegs zu sein, zumindest musste Yugi auf seinem Weg oft Leuten mit vollen Einkaufstüten ausweichen. Als er endlich in den sicheren vier Wänden angekommen war, stellte er seufzend seine Tasche neben dem kleinen Schreibtisch ab. Seine Gedanken hingen immer noch bei dem Gespräch mit Anzu und somit auch bei besagtem jungen Mann. Yugi schüttelte jedoch leicht den Kopf. Er sollte sich nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen und die Tatsache, dass das Mittagessen schon fertig war trieb ihn dann auch schleunigst in die Küche, wo sein Großvater schon auf ihn wartete.

Als Yugi vor seinen Schulaufgaben saß, konnte er sich jedoch nicht konzentrieren. Immer wieder beschäftigte ihn die Frage ob er Atemu am Valentinstag ansprechen sollte oder nicht. Im besten, wirklich allerbesten Fall hatte dieser Interesse an Männern und würde mit ihm ausgehen. Im schlechtesten Fall würde Yugi sich nur komplett zum Idioten machen. Was, wenn Atemu ihn auslachen würde? Oder wenn er ihm gar nicht erst zuhören wollte? Er stellte sich vor, wie er den gutaussehenden Mann um ein Date bat, dieser ihn nur mitleidig ansah und ihn fragte, was er sich bitte einbilden würde zu glauben, dass er, der coolste Typ der Schule mit so einem wie ihm gehen würde. Danach lachte er spöttisch und ließ Yugi wie einen begossenen Pudel stehen. Am nächsten Tag wüsste es die ganze Schule. Der Junge wurde ganz bleich im Gesicht und legte den Kopf auf die Tischplatte. Das durfte auf keinen Fall passieren!
Eine kleine Stimme leitete Yugi dann aber zu einem positiven Gedanken. Es könnte ja auch anders laufen. Er würde ihn ansprechen, in diese atemberaubenden, roten Augen gucken, auf welche er mal beim vorbeigehen einen genaueren Blick erhaschen konnte. Atemu nahm die Einladung zu einer Verabredung an, sie würden einen entspannten Tag gemeinsam genießen und dann würden sie sich zum Abschied ganz vielleicht..küssen..
Bei dieser Vorstellung musste der Kleine zufrieden lächeln, nur Sekunden später wurde er von dem Klopfen an seine Zimmertür aus seinem Tagtraum gerissen. Erschrocken fuhr Yugi hoch, wobei er fast vom Stuhl gefallen wäre. Im letzten Moment konnte er sich noch retten. „J-Ja?!", rief er schon beinahe. Sein Großvater trat herein und musterte seinen Enkel einen Augenblick. „Ist alles in Ordnung Yugi?", fragte er vorsichtshalber nach, da der Schüler etwas verwirrt schien. Dieser nickte nur kurz. „Was ist denn?", wollte er sofort wissen. Ein wenig verärgert war Yugi schon darüber, dass sein Großvater ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte.
„Der Lieferant ist da", antwortete er kurz und knapp. Stimmt, an diesem Tag wurden ihnen neue Spiele geliefert, das hatte Yugi schon wieder komplett vergessen. Viel zu sehr machte ihm ja der Gedanke zu schaffen, was er am Valentinstag denn tun sollte. „Ich komme", er klappte noch schnell sein Mathebuch zu, ehe er aufstand und zusammen mit Sugoroku die Treppen hinunter zum Laden ging. Die Aufgaben konnten auch noch eine Weile warten, abgesehen davon war Yugi sich auch nicht sicher ob er sich überhaupt noch für den restlichen Tag darauf konzentrieren könnte. Gemeinsam nahmen sie die neue Ware entgegen und kontrollierten sogleich die Vollständigkeit. Während sein Großvater noch etwas mit dem Lieferanten besprach, durchstöberte Yugi schon die verschiedenen Sachen. Es war jedes Mal total aufregend alles auszupacken, aber vor allem machte es ihnen Spaß neue Spiele zu testen, dazu luden sie auch gerne Yugis Freunde ein. Nachdem alles sorgfältig an seinen Platz geräumt wurde, setzten die beiden sich noch zusammen ins Wohnzimmer, wo sie ein wenig Fernsehen sahen und über Gott und die Welt sprachen. Dem alten Mann war schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass sein Enkel oft zu träumen schien, manchmal wirkte er sogar etwas bedrückt. Zwar hatte er schon mal versucht die Ursache herauszufinden, doch der junge Schüler wollte bisher nicht darüber sprechen.
Als es einige Minuten still war schien Yugi auch schon wieder in seiner Gedankenwelt zu hängen, was Sugoroku schmunzeln ließ. „Willst du mir nicht endlich verraten, worüber du dir in letzter Zeit ständig den Kopf zerbrichst?", startete er dann erneut den Versuch. Yugi reagierte erst einen Augenblick später, er schielte nur aus den Augenwinkeln zu seinem Großvater hinüber. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass nichts ist", wollte er wieder abwinken, doch dieses Mal würde der ältere Mann nicht so einfach aufgeben. „Yugi, ich sehe, dass dich etwas beschäftigt. Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst", er sah den Jungen schon fast ein wenig besorgt an. Diesem entwich nur ein Seufzen. Er wusste das doch, aber es gab nun einmal Dinge, über die er lieber mit seinen Freunden sprach. Da Yugi aber genau wusste, dass er aus dieser Nummer nicht mehr herauskommen würde, gab er sich geschlagen.
„Es..gibt da Jemanden, den ich.. gerne näher kennenlernen würde..", fing er dann etwas schüchtern an. Innerlich machte er sich allerdings schon auf einen Wasserfall an Fragen gefasst. Sein Großvater nickte beinahe zufrieden, hatte er dies doch schon geahnt. Warum sollte sein Junge sonst so vor sich hinträumen, wenn es da nicht Jemanden gab, der ihm den Kopf verdreht hatte? „Ich nehme an, ihr geht auf dieselbe Schule?", es war eigentlich keine Frage, sondern eine Feststellung, da es für Sugoroku das Wahrscheinlichste war. Sein Enkel gehörte nicht zu den Teenagern, die in Diskotheken gingen oder ihre Zeit auf sonstigen Veranstaltungen verbrachten. Das bestätigende Kopfnicken kam auch nur Sekunden später. Da er auch wusste, dass in wenigen Tagen Valentinstag war, stellte er gleich wieder die direkte Frage. „Hast du vor eine Karte zu schreiben?" „Nein Großvater! Das habe ich nicht!", die Antwort kam aufgebracht wie aus der Pistole geschossen, weshalb Sugoroku seinen Enkel zunächst etwas verwirrt ansah. Warum denn so energisch? „Gut, du musst ja nicht", beschwichtigte er den Schüler sofort. Was hatte er denn auf einmal?
Yugi schien seinen Ton bemerkt zu haben und sah schuldbewusst zu Boden. „Tut mir Leid..aber..das ist alles nicht so einfach", entschuldigte er sich. Der ältere Mann sah ihn verständnisvoll an. Liebe und Gefühle waren nie eine leichte Angelegenheit. Und wenn Yugi schon so reagierte, dann schien es ihm wirklich Sorgen zu bereiten. Er entschied sich dann, nicht noch weiter nachzubohren, sondern seinem Enkel ein wenig Mut zu zusprechen. „Ist schon gut, mein Junge. Ich will dich jetzt auch gar nicht weiter ausfragen. ..Ich weiß, dass es für dich nicht einfach ist, auf andere Menschen zu zugehen, aber wenn du ihn wirklich kennenlernen möchtest, dann solltest du über deinen Schatten springen" „...Ich weiß nicht ob er auch auf Männer steht..",sprach Yugi dann seine größte Sorge aus. Daher kam also die Unsicherheit. Der alte Mann dachte dann kurz nach. Er konnte die Bedenken seines Enkels nachvollziehen. „Ich kann verstehen, dass du unsicher bist, aber ich kann dir nur raten, was deine Freunde bestimmt auch schon zu dir gesagt haben. Versuche es Yugi. Wenn du deine Chance verpasst, dann wirst du dich ärgern. Das wissen wir beide.." Sugoroku hoffte, dass er seinem Enkel etwas Zuversicht schenken konnte. Er wünschte sich wirklich, dass Yugi Jemanden fand, der seine herzensgute und liebevolle Art zu schätzen wusste. Er hatte zwar noch keine Beziehung geführt, dafür aber leider schon schlechte Erfahrungen gesammelt.
Wieder war ein Seufzen seitens des Schülers zu hören. „Ihr habt wirklich alle Recht. Ich muss es versuchen..", gab Yugi sich dann endgültig geschlagen. Tief in seinem Innersten flüsterte eine kleine Stimme ihm auch zu, dass er diese Gelegenheit nicht verpassen durfte. Kurz nach ihrem Gespräch zog Yugi sich in seine vier Wände zurück. Er wollte darüber nachdenken, wie und wann er Atemu am besten ansprechen könnte. Warum musste das nur so kompliziert sein? Wobei..das war es an sich überhaupt nicht. Der junge Schüler machte es sich eigentlich unnötig schwierig, aber er war nun einmal ein unsicherer und schüchterner Mensch. Zwar hatte es sich in den letzten Jahren schon gebessert, aber er konnte und wollte sich auch nicht von Grund auf verändern. Yugi legte sich auf sein Bett und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er wusste zwar, dass es ihm nichts nützte, sich noch stundenlang den Kopf zu zerbrechen, aber genauso war ihm auch bewusst, dass er seine Aufmerksamkeit auf nichts anderes lenken könnte.

Für Yugis Geschmack stand der Tag der Liebe viel zu schnell vor der Tür. Es kam ihm beinahe nur wie ein Wimpernschlag vor und da zeigte der Kalender den 14. Februar an. In diesem Jahr fiel dieser auf einen Freitag. Am Tag davor verfiel er schon fast in Panik, weil er plötzlich befürchtete, dass Atemu früher Schulschluss haben und er ihn somit verpassen könnte. Glücklicherweise hatte Anzu ja eine Bekannte aus dem Jahrgang und somit erfuhr Yugi, dass er sogar eine Stunde früher Schluss hatte als Atemu. Das war eine gute Gelegenheit, sich noch mal mental auf das Geständnis vorzubereiten. Alle seine Freunde waren total begeistert davon, dass er sich dazu entschieden hatte nach einem Date zu fragen. Sie drückten ihm natürlich alle die Daumen und er musste sich unverzüglich bei ihnen melden, sobald es Neuigkeiten gab. Dies setzte den ohnehin schon angespannten Schüler allerdings nur noch mehr unter Druck. Die Stunden vergingen auch noch wie im Flug, war das irgendeine höhere Gewalt?
Der Lehrer beendete den Unterricht, die meisten Schüler huschten förmlich aus dem Klassenraum. Nur Yugi trottete langsam aus der Tür heraus, wo seine Freunde schon auf ihn warteten. „Jetzt mach bloß keinen Rückzieher, Alter!", warnte Jonouchi ihn, da er am Gesichtsausdruck des Kleineren die Aufregung ablesen konnte. „Solche Sprüche helfen Yugi auch nicht", nahm Anzu ihren Freund in Schutz. „Ich mein ja nur..", entgegnete der Blonde beschwichtigend. Yugi bekam wenig von ihren Gesprächen mit, zu sehr war er damit beschäftigt, wie sein Vorhaben wohl ablaufen könnte. Er hatte wirklich keine Karte geschrieben, nur etwas Schokolade besorgt. Gott, das war so klischeehaft.. Yugi betete innerlich immer wieder, dass er sich nicht blamieren würde.
„..Ich werde zu ihm gehen", kam es dann nach einem Moment der Stille. Sofort bekam er wieder Zuspruch von den Anderen. „Mach dir keine Sorgen, du packst das", Honda lächelte ihm selbstsicher zu. Yugi nickte langsam. Es tat gut, dass sie alle so an ihn glaubten.
Auf dem Schulhof verabschiedeten sie sich voneinander. Immer noch innerlich angespannt machte der junge Schüler sich langsam auf den Weg zum Klassenraum von Atemu. Auf einmal beschlich ihn der Gedanke, dass dieser ja vielleicht gar nicht da sein könnte, in den Pausen hatte er ihn nicht gesehen. Yugi schüttelte daraufhin schnell den Kopf, er durfte sich nicht mehr verunsichern lassen. Nach einer Weile kam er an seinem Zielort an, jedoch musste er noch warten, da die Schulstunde noch nicht rum war. Yugi setzte sich einfach am Ende des Ganges auf einen Tisch, viel anderes blieb ihm nicht übrig.

Atemu war an diesem Tag alles andere als motiviert in die Schule zu gehen, seine Mitschüler würden ihm nur die ganze Zeit auf die Nerven gehen. Warum mussten die bloß so einen Aufriss veranstalten?
Bereits am vorherigen Tag konnte er beobachten, wie einige Kärtchen ihren Weg in einen Spind fanden. Als er nach der letzten Stunde die Türe zu seinem öffnete, lagen da tatsächlich bereits zwei Karten drin. Etwas verwundert war er schon, galt er ja doch als arrogant und kalt bei vielen von seinen Mitschülern. Atemu hatte die Karten nicht gelesen, der Inhalt war ihm sowieso egal und er hatte aus seinen Erfahrungen gelernt.
Der Unterricht erschien ihm endlos, warum verging die Zeit an diesem Tag besonders langsam? Es kam ihm vor, als ob man ihn ärgern wollte. In den Pausen kannte die Klasse fast kein anderes Gesprächsthema, vor allem die weibliche Partei. Bei der Lautstärke war es auch schwierig sein Umfeld auszublenden, daher beschloss der junge Ägypter zumindest in einer der Pausen nach draußen zu gehen. Es war ein bewölkter Tag, der keinerlei Sonnenstrahlen auf die Stadt fallen ließ. Irgendwie passte das Wetter überhaupt nicht zu diesem Tag. Die Bäume waren kahl und es war kalt. Atemu war immer wieder froh, dass er es nicht weit bis zur Haltestelle hatte. Auf dem Schulhof setzte er sich in eine windgeschütztere Ecke, die frische Luft tat ihm besser als gedacht. Unwillkürlich ließ er seine roten Augen über das Gelände gleiten, bis er das gefunden hatte, was er unbewusst suchte. Da war er, der Junge, der ihm so ähnlich sah. Er war wie immer bei seiner Gruppe. Atemu konnte nur sein Profil sehen, aber das reichte ihm schon. Er musste sich eingestehen, dass er wirklich niedlich war. Im nächsten Augenblick fragte er sich ob er wohl eine Verabredung hatte oder sogar vergeben war. Ruckartig schob er seine Gedanken wieder beiseite, schüttelte den Kopf. Warum interessierte ihn das? „Ich sollte wieder reingehen..", murmelte der Schüler nach einer Weile leise zu sich selbst und setzte sein Vorhaben sogleich in die Tat um.
Als die Schule endlich ihr langersehntes Ende gefunden hatte, atmete er schon erleichtert auf. Auch wenn er nichts geplant hatte, freute Atemu sich auf das Wochenende, da es zumindest eine kleine Auszeit vom Alltag bot. Im Gegensatz zu den meisten anderen packte er wie immer in aller Seelenruhe seine Unterlagen in die Tasche. Da er auch wusste, dass es auf dem Gang voll sein würde, da ja alle in ihren Spind schauen mussten, wartete der junge Mann sogar noch einen Augenblick länger, eher er das Klassenzimmer verließ. Mit zwei Büchern auf dem Arm schlenderte Atemu zu den dunkelgrauen Schränken. Er musste sie ja nicht mit nach Hause schleppen. Als er die Tür öffnete, entwich ihm ein leises Seufzen. Zu den zwei Karten vom vorherigen Tag hatten sich tatsächlich noch einige dazugesellt. Warum konnten seine Mitschüler ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Aus irgendeinem Grund, den der junge Ägypter nicht genau kannte, nervte ihn der Valentinstag dieses Jahr besonders. Er wusste auch nicht, warum er die Karten auch noch in die Hand nahm und sie sich durchlas. Hoffte er, dass da Jemand bei sein könnte, der ihn aufrichtig lieben würde? Oder wollte er sich einfach nur innerlich über die Zeilen lustig machen? Atemu verstand sich selbst nicht in diesem Moment. Gerade, als er die Kärtchen in einen nahegelegenen Mülleimer werfen wollte, hörte er Schritte auf sich zukommen und eine leise, unsichere Stimme. „H-Hallo..du..bist Atemu..oder?"

Die Zeit, bis endlich diese verdammte Schulstunde rum war erschien Yugi wie eine Ewigkeit. Immer wieder sprach er sich innerlich zu, dass alles gut gehen würde. Als er die Schüler aus dem Klassenraum kommen sah, spürte er wie die Aufregung sich wieder in ihm breit machte. Hastig sprang er vom Tisch auf und suchte in der kleinen Menge nach dem Mann, der ihm wohl sein Herz gestohlen hatte. Doch Yugis Augen fanden ihn nicht. War Atemu vielleicht früher nach Hause gegangen oder am Ende wirklich gar nicht da? Als er schon enttäuscht seinen Blick senken wollte, sah er ihn. Er beobachtete ihn ganz genau. Er trug weiße Turnschuhe, eine schwarze Jeans, dazu eine Dunkelrote Kapuzenjacke und darunter konnte Yugi ein viel zu körperbetontes, graues Shirt erkennen. Der Schüler musste schwer schlucken. Verdammt..er sah so verboten gut aus! Seine Augen klebten förmlich an Atemu, der zu seinem Spind ging, um Bücher darin zu verstauen. Yugi wollte schon entschlossen auf ihn zugehen als er sah, wie der junge Mann etwas aus dem Schrank holte. Er erkannte, dass es einige Valentinstagskarten waren. Yugi blieb schlagartig wieder stehen, eine kleine Spur der Angst machte sich in ihm breit. Was hatte er denn auch erwartet? Natürlich bekam Atemu Einladungen zu Dates, er konnte ja wohl kaum der einzige sein, der ein, oder besser gesagt zwei Augen auf ihn geworfen hatte. Der Kleinere war drauf und dran einfach umzudrehen und alles zu vergessen, als ihm wieder einfiel, was sein Großvater und seine Freunde zu ihm gesagt hatten. Yugi seufzte, so ein Gefühlschaos war echt nicht leicht. Bevor er es sich aber doch noch anders überlegen konnte, überwanden seine Beine die letzten Meter zwischen ihnen. Wenn nicht an diesem besonderen Tag, wann würde er sonst die Chance bekommen?
Als der Angesprochene sich zu ihm wandte, stockte Yugi der Atem. Er stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und konnte somit perfekt in diese unglaublichen Seelenspiegel blicken. Das intensive Rot, dieser Ausdruck, einfach alles an diesen Augen zog Yugi in seinen Bann.

Als Atemu sah, wer da vor ihm stand war er doch sehr irritiert. Es war dieser süße Schüler, den er bisher nur aus der Ferne..ja.. beobachtet hatte? Von nahem sah er ja noch niedlicher aus und Atemu bemerkte auch in diesem Moment erst, wie jung er eigentlich aussah. Es lag vermutlich größtenteils an den großen, strahlend violetten Augen, welche ihn musterten. Deutlich konnte er aber auch eine Anspannung erkennen, dann fiel ihm ein, dass sein Gegenüber bestimmt auf eine Antwort hoffte. „Ja, bin ich. Was möchtest du?", seine Stimme klang monotoner als er wollte, aber es war wohl einfach seine Gewohnheit. Es dauerte einen Augenblick, bis er eine Reaktion bekam, denn Yugi stand immer noch total fasziniert da und realisierte fast gar nicht, dass er etwas sagen sollte. „I-Ich bin Yugi..und..ehm..ich woll..te..", während er so vor sich hin stammelte, kratze Yugi sich verlegen am Hinterkopf, den Blick zur Seite gerichtet. Gott, war das peinlich! Konnte die Aufregung denn nicht einfach von ihm abfallen? Das wäre wohl zu viel verlangt.
Der Ägypter sah den Kleineren einfach erst einmal nur an und wartete geduldig darauf, dass er einen vollständigen Satz zu hören bekam. Was könnte er nur wollen? Atemu konnte es sich nicht erklären. Und woher kannte er eigentlich seinen Namen? Naja, das war nicht ganz so wichtig. Während seinen Gedankengängen musterte er ihn ebenfalls. Seine blaue Jeans sah schon etwas verwaschen aus, die schwarz-weißen Sneaker wirkten jedoch neu. Obenrum sah er ja nur die dunkelblaue Winterjacke, mit einer großen Kapuze. „Was ist denn?", fragte Atemu dann doch nach, da sich eine Stille zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Yugi richtete seine Augen dann wieder auf den Größeren, lange würde er bestimmt nicht mehr mit ihm hier stehen. Da er keine Worte mehr fand, öffnete er einfach seine Schultasche und griff nach der Packung Schokolade, die er noch gekauft hatte. Sie war zum Glück sehr schlicht verpackt, sodass es nicht kitschig wirkte. Als Atemu diese sah, dämmerte es ihm doch langsam. Aber..konnte das wirklich sein? Wollte Yugi ihn tatsächlich um eine Verabredung bitten? Im nächsten Moment hoffte Atemu dies, ein Gefühl der Nervosität breitete sich in ihm aus. Er konnte sich nie erklären, warum er sich fast schon zu Yugi hingezogen fühlte, obwohl er ihn nicht kannte. Der junge Mann glaubte nicht an so etwas wie Schicksal, aber vielleicht wollte seines ihm ja endlich die Person bringen, die er sich immer sehnlichst wünschte.
„..Ich..tut mir Leid, dass ich so..nervös bin..ich habe noch nie Jemanden...nach einem Date gefragt..naja..", zum Ende des Satzes lachte der kleinere Schüler nervös, während er Atemu ansah. „..Würdest du..mit mir ausgehen?", brachte Yugi dann endlich die Frage über die Lippen. Er hielt seinem Gegenüber das kleine Päckchen mit der Süßigkeit hin. Innerlich spürte er einerseits, wie eine große Last von seinen Schultern fiel, auf der anderen Seite musste er aber eine Antwort abwarten. Die Stille zwischen ihnen war für Yugi unerträglich. Würde er ja sagen oder..würde er ablehnen?
Atemu kam sich schon fast vor wie in einem Traum. Er war zwar schon mal persönlich angesprochen worden, aber nie hatte er dabei etwas empfunden. Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Körper aus. Er sah in die hoffnungsvollen, aber auch ängstlichen Augen Yugis. Es war kein Traum, dies war definitiv die Realität. Zum ersten Mal freute der junge Ägypter sich über eine, zugegebenermaßen sehr süße Einladung zum Date. Er merkte, dass die Worte des Kleineren ehrlich waren und aus einem unerklärlichen Grund hatte er hatte keine Angst davor, wieder Ablehnung spüren zu müssen. Ja, sein Herz sagte ihm in dem Augenblick, dass Yugi der Mensch sein könnte, der ihn so akzeptierte wie er war.
Der unsichere Schüler wartete nach wie vor auf eine Reaktion, er sah dann zu Boden und wollte sich schon beschämt zurückziehen, als er warme Hände an seinen eigenen spürte. Ruckartig hob er seinen Kopf. Als er ein sanftes Lächeln sah, schlich sich eine intensive Röte auf seine Wangen. Atemu konnte sich daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen, Yugi war wirklich zu niedlich. „Ich gehe gerne mit dir aus", gab er ihm dann endlich die ersehnte Antwort. Sofort sah er die Erleichterung in den violetten Seelenspiegeln. Es musste ihn wirklich viel Überwindung gekostet haben. Yugi konnte es kaum fassen, Atemu hatte zugestimmt! Der letzte Stein war von seinem Herzen gefallen, sein Mut hatte sich gelohnt. Yugi wollte in diesem Moment so vieles sagen, aber es kamen einfach keine Worte aus seiner Kehle, er lächelte den Größeren nur voller Freude an. Atemu nahm die Schokolade aus Yugis zarten Händen, diese würde er sich später gönnen. Mit schnellen Bewegungen zog er sich seine Jacke an, die er immer im Schrank lagerte und hing sich seine Tasche über. Mit einem warmen Ausdruck in den Augen wandte er sich wieder an den Kleineren. „Wo würdest du denn gerne hingehen?" Yugi konnte seine Glücksgefühle nur schwer verbergen, die Emotionen standen ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich..kenne da ein schönes Cafe..wenn das für dich in Ordnung wäre?", es mochte nicht das einfallsreichste sein, aber sie würden nicht frieren und konnten sich in Ruhe unterhalten. „Sicher. Lass uns losgehen", schlug Atemu sogleich vor. In ihm stieg schon die Freude auf, Yugi kennen zulernen, einfach Zeit mit ihm zu verbringen. Es war so als ob all die negativen Emotionen plötzlich von ihm abgelassen hätten..und das nur wegen diesem Jungen. Zusammen verließen sie das Schulgebäude und gingen über den Hof. Yugi dachte noch kurz an seine Freunde und seinen Großvater und war ihnen dankbar, dass sie alle an ihn geglaubt hatten. Atemu hatte das Gefühl endlich die Person gefunden zu haben, die ihm immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern würde, egal wie schlecht es ihm ginge.

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Vielen Dank an alle, die den OS gelesen haben. Ich weiß noch nicht ob es eine Fortsetung geben wird. Über einen Kommentar würde ich mich freuen ^-^

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