Kapitel 1 Schreibblockade und Kakao Genuss

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Julia

Das Wochenende hat sich schnell verabschiedet stelle ich seufzend fest als mich mein Wecker erbarmungslos weckte. Müde krieche ich aus meinem warmen Bett und schlüpfe in die Hausschuhe. Halb schlafend, halb wach stelle ich mich unter die Dusche schließe meine Augen um das heiße Wasser auf meiner Haut zu genießen. Bis mich ein plötzlicher Kälteschock überrascht. Brr jetzt bin ich wach. Ein gekuschelt in den Bademantel schlürfe ich auf den Balkon und befriedige meine Sucht. Seufzend zünde ich mir eine Zigarette an. Ich habe wirklich schon oft versucht auf zuhören, aber irgendwann bin ich doch wieder schwach geworden. Einmal habe ich es sogar 6 Jahre geschafft und dann kam das Fest ich habe wirklich geglaubt das ich immun bin wenn ich nur eine rauche. Pustekuchen aus einer wurde zwei und ehe ich mich versehe kaufe ich mir wieder eine Schachtel. Naja irgendwie hat jeder sein Laster meins ist eben das Rauchen. Ein lautes knurren erinnert mich daran das ich was essen soll. Auch wenn ich kein Frühstückesser bin habe ich es mir mittlerweile angewöhnt. Nachdem ich eine Schüssel voller Müsli gegessen habe setzte ich mich inspiriert von den Ideen in meinem Kopf an den PC. Meine Finger legen gleich los sie fliegen nur so über die Tastatur. Bis eine sehr bekannte Stimme meinen Schreibfluss unterbricht. Hast du dir das mal durchgelesen? Das hat weder Hand noch Fuß. Deine Figuren sind Gesichtslos und leere Hüllen. Überlass es denen die Talent und Charaktere erschaffen die lebendig wirken. Es ist besser wenn du aufgibst und deinen Traum als gescheitert betrachten. Deprimiert zünde ich mir eine Zigarette an und fahre den Computer herunter. Zuerst will ich mich geschlagen geben doch die Einfälle sind immer noch präsent. Also schnappe ich mir einen herum liegenden Block und einen Stift schreibe ich Kopflos drauflos. Mitmäßigen Erfolg. Immer wieder inhaliere ich das Nikotin ein und lasse den Rauch entweichen. Bedauerlicherweise gewinnt mein innerer Kritiker wie fast immer den Kampf. Ich hänge in einer endlos schleife aus Wörter und Sätzen. Mein Boden sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, denn überall liegen zusammengeknüllte Papierkugeln herum. Die ganze Kreativität erlebt einen Stillstand, nichts ergibt Sinn oder passt zusammen. Vom roten Faden fehlt jede Spur nur das durcheinander aus Worten bleibt bestehen.

Es ist wieder so weit meine Schreibblockade hat den Weg zu mir zurück gefunden und haftet hartnäckig wie Sekundenkleber an mir. Aus mir wird wieder eine jammernde verzweifelte Frau die alles in Frage stellt. Ich steigere mich so darein das ich wirklich denke, ich habe kein Talent zum Schreiben und spiele mit dem Gedanken aufzugeben. Schreiben ist mein Leben und ist schon immer meine Rettung gewesen in jeder Lebenslage.Egal was ich erlebe ich verarbeitete es immer in Texte. Nur daran zu denken ich würde das verlieren hinterlässt einen Schmerzendenstich. Ja die Blockade ist wieder da, ist aufgetaucht wie ein ungebetener Gast, aber ich darf mir nicht selber im Weg stehen, sondern muss für meine Traum kämpfen. Viele Jahre habe ich immer Ausreden gefunden das ganze wieder sein zu lassen. Mir fehlt die Ausdauer, das Durchhaltevermögen und die Akzeptanz den inneren Schweinehund zu besiegen. Bisher habe ich noch kein Heilmittel oder eine langfristige Möglichkeit gefunden, dem entgegen zu wirken. Ich lasse mich immer viel zu schnell davon runter ziehen und vergesse das ich nicht die einzige bin die das durchmachen muss. Jedes Buch das in meinem Regal steht, hat Höhen und Tiefen durchgemacht. Jeder Autor/in sind schon mal am gleichen Punkt angekommen, doch keiner hat aufgeben. Vielleicht brauch ich einfach einen Tapetenwechsel schließlich habe ich fast zwei Wochen nicht das Haus verlassen und saß vor meinem Computer um einzelne Szenen zu entwickeln oder einfach zu schreiben. Stunden über Stunden eventuell brauche ich deshalb einfach eine Schöpferische Pause. Ein Versuch ist es wert.

Also beschließe ich in mein Lieblingscafé zu gehen das gleichzeitig auch mein zweites Zuhause ist.
In meinem Kleiderschrank herrschte wie immer das reinste Chaos alles fiel mir entgegen als ich mir Anziehsachen raus suchte. Fertig angezogen werfe ich einen Blick in den Spiegel und stelle seufzend fest das mein langen braunen Haare wieder viel zu lang geworden sind. In Gedanken notiere ich mir Kleiderschrank ausmisten und Friseurtermin ausmachen. Zufrieden mit meinem Outfit schnappe ich mir meine Umhängetasche stecke Geldbeutel, Notizbuch, und Stift ein. Ich schließe die Wohnungstür ab und laufe die Treppe runter. Sobald ich draußen bin umfängt mich frische kalte Luft und ich merke wie die Anspannung der letzten Tage von mir abfällt. Der Druck fällt ab und befreit mich von all dem Stress den ich mir selbst im Punkt schreiben gemacht habe. Die Strecke zum Café ist wie immer ein kleiner Spaziergang denn ich konnte aus mehreren Routen wählen. Ich beschließe den durch den Park zu nehmen um ein wenig an meinem Lieblingsort zu verweilen. Es ist zwar ein minimaler Umweg doch es lohnt sich jedes mal aufs neue. Aus der Puste vom Hügel erklimmen lasse ich mich auf einer Bank nieder. Der Platz strahlt so eine Ruhe aus und gleichzeitig kann man gut Kraft tanken. Für einige Minuten genoss ich die Stille und lauschte dem Vogelgezwitscher und nehme die Gerüche der Natur in mir auf. Normalerweise verbringe ich Stunden an diesem Ort nur heute spielte das Wetter nicht so mit und ich fange an zu frieren. Da ich einen richtige Frostbeule bin reicht der kalten Wind schon aus. Deshalb stand ich auf und lief zurück um mich in Rileys Café´aufzuwärmen. Vor der Tür rauchte ich noch meine Zigarette zu Ende um danach rein zugehen. Riley begrüßt mich lächeln.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 05, 2020 ⏰

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