Ich kam wieder wie gewohnt zur Arbeit und setzte mich an meinen Arbeitsplatz. Es wahr schon wieder der gewohnte Arbeitsstress, der jemanden der sowas nicht gewohnt war in den Wahnsinn treiben könnte. Es waren immernoch die gleichen scheiß Arbeitskollegen die sich über einen lustig machen und sich anzicken und immernoch der gleiche Chef, der selbst bei den kleinsten Fehlern austickt.
Also blendete ich das alles aus und machte mich an die Arbeit.
Lange konnte ich das leider nicht machen, da mich jemand antippte.
Erschrocken fuhr ich rum, fasste mich aber schnell wieder und legte wieder ein neutrales Gesicht auf.
Dann sah ich mir die Person an die mich soeben unterbrochen hatte. Es war eine junge Frau mit blonden welligen Haaren, die bis zu den Ellenbogen reichten, ihre Auge waren blau wie der Ozean. Sie sah mich verunsichert an "Ähm, Entschuldigung ich bin neu hier, sorry das ich sie gestört habe, ich wollte mich vorstellen, mein Name ist Sophia."
Ich war verwirrt, dass sie so nett war, sowas kannte ich fast garnicht, besonders nicht hier. Trotzdem behielt ich mein neutrales Gesicht und antwortete: "Hi, ich heiße Amilia, viel Erfolg. Ich mus wieder an die Arbeit, der Chef merkt wenn die zu spät fertig ist. "
Sie sah ein bisschen enttäuscht aus, was mich noch verwirrter machte und ich zog automatisch eine Augenbraue hoch. Daraufhin errötete sie und ging weg.
Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf und verdammte mich: *Wie dumm bin ich bitte, jetzt denkt sie ich bin total arrogannt. Das hat man davon wenn man einmal seine Emotionen zeigt.*
So richtig arbeiten konnte ich heute nicht mehr, da ich die ganze Zeit über Sophia nachdenken musste, aber ich versuchte mich trotzdem so gut wie möglich anzustrengen.-Sprung zur Mittagspause-
In der Mittagspause ging ich wie üblich kurz in den Pausenraum um mir meinen Kaffee zu holen. Doch diesmal schaute ich auch ob ich Sophia wieder sah.
Tatsächlich wahr sie auch da. Sie unterhielt sich gerade mit Kevin, den gemeinsten Typ hier, und Chantalle, Kevins Freundin und die Person die dir dein Leben zerstören könnte wenn sie es wollen würde, da sie die Tochter des Chefs ist.
Da schirmte ich wieder die Umgebung ab, machte meinen Kaffee und ging auf meinen Platz. Dort aß ich dann wie immer mein Mittagessen und machte währenddessen meine Arbeit weiter.PoV Sophia
In der Mittagspause ging ich schnell in den Pausenraum um mehr Kollegen kennenzulernen, dort sah ich schon zwei Personen. Ich ging zu ihnen hin und stellte mich vor: "Hi, ich bin neu hier, mein Name ist Sophia und wie heißt ihr?" Sie musterten mich kurz, was mich etwas nervös machte und die Frau antwortete: "Hi ich heiße Chantalle und ich bin die Tochter des Chefs, das neben mir ist mein Verlobter Kevin. Wo warst du denn vorher?"
Während die beiden sich vorstellten sah ich aus den Augenwinkeln Amilia vorbei gehen, sie sah kurz zu mir, ihr Blick verdüsterte sih ein wenig und sie ging weiter zur Kaffeemaschine. Kurze Zeit später ging sie wieder mit ihrem Kafee weg. Ich bekam die Frage dadurch garnicht mit und Fragte: "Was ist denn mit ihr los, ist sie immer so drauf?"
Kevin sagte daraufhin nur: "Niemand mag sie, wenn du dich mit ihr anfreundest machst du dir hier sonst keine Freunde."-Sprung Arbeitsende-
Am Ende wurden wir alle zusammengerufen und der Chef stellte mich vor. Dann fasste er grob zusammen was alles schlecht gelaufen ist an diesem Tag, was mich etwas stutzig machte, da das nicht gerade für ihn sprach. Fast am Ende seiner Rede wendete er sich nochmal an Amilia: "und mit deiner Arbeit war ich heute besonders unzufrieden, du hast noch viel weniger geschafft als sonst."
Tatsächlich blieb ihr Gesichtsausdruck relativ neutral, er verdüsterte sich nur ein wenig, wohingegen die meisten anderen Kollegen zufrieden aussahen.
Als der Chef dann mit seiner Rede fertig war rief er alle zum gehen auf. Wie aufs Wort strömten alle raus. Ich ging zu Amilia hin und fragte ob alles OK sei worauf sie nur mit einem knappen "Ja" antwortete. Nach kurzem Zögern ging ich dann auch raus und packte meine Sachen zusammen.PoV Amilia
Wie versteinert blieb ich stehen, ich wollte ja nicht unhöflich sein, aber ich schaffte es kaum noch meine Gefühle zurück zu halten und wollte sie ihr nicht zeigen. Dieser Tag war noch schlimmer als jeder andere und es ist alles schief gelaufen was nur schief laufen konnte. Meine Augen wurden wässrig und ich schaute mich um. Zum Glück war keiner da. Also ließ ich mich auf den Boden sinken und fing an in meine Knie zu weinen.
Zuerst nur ein wenig, doch je mehr ich über den Tag und mein Leben nachdachte desto lauter begann ich zu schluchzen.
Dann spürte ich auf einmal eine Haund auf meiner Schulter und ich erschrak mich so sehr, dass ich diese wegschlug während ich mich umdrehte.PoV Sophia
Als ich gerade gehen wollte hörte ich schluchzen aus dem Raum wo eben die Besprechung war. Wahrscheinlich war es Amilia, da ich sie nicht mit raus gehen sehen habe und sie so harten Anschiss bekommen hat. Besorgt ließ ich meine Sachen liegen und ging zu dem Raum. Als ich die Tür öffnete sah ich Amilia mit angewinkelten Knieen auf den Boden sitzen, sodass ihre schulterlangen braunen Haare ihre Knie bedeckten. Ihr magerer Körper bebte und man konnte sie laut schluchzen hören. Zögerlich ging ich auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Ich wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, da drehte sie sich ruckartig um und schlug mir dabei meine Hand weg. Als sie mich dann ansah zeichnete sich in ihrem Gesicht ganz klar Angst, Verzweiflung und ein hauch Panik ab. Ihre sonst so klaren smaragdgrünen Augen, waren sehr glasig und rot und die Tränen liefen ihr wie Wasserfälle das Gesicht hinunter.PoV Amilia
Tragenüberlaufen sah ich sie an *Was macht sie hier, warum ist sie nicht schon weg und was denkt sie jetzt von mir?*, das waren Gedanken die mir gerade durch den Kopf gingen, doch ausprechen konnte ich sie nicht. Auch bewegen konnte ich gerade nicht, denn ich wusste nicht mehr wie, ich wusste nicht mehr wie ich aufstehe und weiter mache. Die Tränen flossen einfach dje ganze Zeit weiter als wären es Wasserfälle und so schauten wir und sekundenlang an. Diese Sekunden fühlten sich wie Stunden an in denen sie mich mit ihrem besorgten Blick durchbohrte.
Dann kam sie etwas auf mich zu. Ich zuckte zusammen, doch das schien sie kaum zu stören. Sie kniete sich neben mich hin und nahm mich in den Arm.
Ich war ziemlich schockiert und konnte nichts fassen, weswegen ich wieder zu weinen anfing, doch nach einer Zeit gewöhnte ich mich an die Umarmung und erwiederte sie sogar, sodass ich dann in ihre Schulter weinte.
Ein paar gefühlte Stunden später hatte ich mich dann endlich gefasst und hörte auf zu weinen. Da packte sie mich an den Schultern und drückte mich ein wenig weg, sodass wir uns ansehen konnten. "Fühlst du dich jetzt besser?", fragete sie, ich brachte zur Antwort nur ein kurzes Nicken hervor. Doch sie fragte weiter: "Was ist denn los?"
Ich sah sie erst zögerlich an, bis ich dann meinen ganzen Frust erklärte, der damit anfing, dass meine Eltern schon früh gestorben sind und ich in eine Pflegefamilie musste, weswegen ich dann auch Probleme in der Schule hatte und ich seitdem nie jemanden hatte mit dem ich reden konnte, oder wollte und damit endet, dass ich auf der Arbeit gemobbt wurde und immer die schlechteste zu sein schien. Ich wusste noch nichtmal genau warum ich ihr das alles erzählte und wie ich das hinbekam, da ich doch eben das Gefühl hatte garnicht reden zu können, doch irgendwie sprudelte das alles aus mir hinaus. Während ich das ganze erzählte sprudelten auch die Tränen wieder aus mir hinaus. Als ich dann fertig war schaute ich auf den Boden. Nicht nur das das ganze sehr deprimierend war, jetzt habe ich das auch noch einer fast komplett fremden Person erzählt und mir war es peinlich, da ich nicht wusste was sie jetzt von mir denken würde.
Sie hob mit einer Hand an meinen Kinn meinen Kopf wieder hoch sodass wir uns in die Augen schauten.
Mit kräftiger Stimme fragte sie: "Bist du mit dem Auto hier?" Verunsichert schüttelte ich den Kopf. Also fuhr sie fort: "Gut, dann kann ich dich gerne nach Hause bringen, da können wir dann in Ruhe reden, wenn das OK ist."
Normalerweise hätte ich das nicht gemacht, doch irgendwie hatte ich das Gefühl ich konnte ihr Vertrauen, außerdem wollte ich gerade nicht alleine sein, also nickte ich wieder. Da stand sie mit Schwung auf und reichte mir ihre Hand, die ich nach kurzem zögern auch nahm und mir hoch helfen ließ.
Zusammen fuhren wir dann zu mir nach Hause und dort angekommen redeten wir so viel, wie ich schon ewig nicht mehr geredet hatte. Es wurde so spät, dass Sophia müde wurde, weswegen ich ihr anbot hier zu schlafen. Zum Glück war es eh Freitag, weswegen wir am nächsten Tag nicht früh aufstehen mussten.An diesem Wochenende lernte ich wieder mich Leuten anzuvertrauen und meine Gefühle nicht in mich rein zu fressen. In der Arbeit hingen wir in den Pausen ständig zusammen rum und ich wurde mit der Zeit immer selbstbewusster, weswegen ich mich irgendwann auch wehrte wenn mal wieder schlecht über mich gesprochen wurde.
Sophia und ich wurden nicht nur beste Freunde sondern entwickelten auch romantische Gefühle füreinander und kamen dann ein Jahr später auch zusammen. Ein paar unserer Kollegen änderten sogar ihre Meinung über mich und so entschuldigten sich nach und nach bei mir. So gewann ich auch andere Freunde auf der Arbeit.
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Kurzgeschichten & Situationen
Short StoryEine Ansammlung von Kurzgeschichten und Situationen die irgendwo aus meinen Kopf kamen und aufgeschrieben werden mussten.