You can hang or drown at last
~ Samuel Johnson„Momo war kaum wiederzukennen, kein Wunder, denn alles, was von ihm übrig geblieben war, war ein Baumstumpf. Die Menschen hatten alles abgeholzt. Das zu Hause, nachdem sie sich so sehr gesehnt hatte, war kein Heim mehr. Klara war klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gab: Zurück in die Stadt oder etwas Neues aufbauen.
Sie hatte sich schon entschieden, als sie vor Jahren beschloss, dass es nur einen Weg für sie gab: vorwärts. Sie verbrachte die Nacht mit den Überresten ihres lieben alten Freundes und setzte am nächsten Morgen ihren Weg fort. Doch dieses Mal ohne Ziel" „Hey Moritz", ich erschrak. Zum einen, weil ich total in mein Buch vertieft war. Nach dem Wettkampf, hatten wir alle einen freien Nachmittag geschenkt bekommen und ich entschied etwas zu lesen um nicht zu viel darüber nachzudenken, was mir wohl nun bevorsteht, da alle nun wissen, dass ich der Drache bin. Lesen ist immer noch das beste Mittel, um seinem eigenen Leben zu entfliehen.
Der andere Grund, wieso ich mich erschreckte war, dass diese Worte aus Joris Mund kamen.
„Hey, was gibts?" antwortete ich, während ich das Buch weglegte. „Erik will uns sehen, irgendein Verbindungsritual"
„Klar, ich komme" und ich dachte kurz, dass er mir etwas zu sagen hatte. Aber hey, was kann ich auch erwarten. So sparsam mit seinen Worten, so sparsam mit Informationen über sich.Wir gingen los. Raus aus dem Haus, über den Sportplatz, an den Übungsräumen vorbei Richtung Wald. „Wo will Erik uns nochmal sehen?" sage ich etwas verwirrt. Joris schnaubte, sonst keine Antwort. Wir kamen dem Waldrand mit jedem Schritt ein Stückchen näher. Mit jedem Schritt fragte ich mich, ob wir wirklich Erik treffen würden.
Zwei Schritte vor dem ersten Baum des Waldes blieb Joris stehen. Zwei Sekunden später erschien Erik aus dem Wald. „Ihr seid pünktlich, sehr gut. Ich hab euch hierher gebeten, damit wir unsere Ruhe vor den Blicken der anderen haben. Reiter und Drache haben von jeher eine starke Verbindung, aber die wenigsten wissen, wie man so eine herstellt, selbst dann ist es noch eine Herausforderung für beide Seiten. Aber zu eurem Glück, bin ich Experte für Drachen und ein leidenschaftlicher Trank Mischer. Teil der Verbindung wird es sein, dass ihr die Gedanken des anderen hören könnt. Daher ist eine der Herausforderungen, ehrlich zueinander zu sein." ich warf Joris verstohlen einen Blick zu. Endlich werde ich etwas mehr von ihm erfahren und in seine Seele blicken. Andererseits wird er wohl herausfinden, dass ich eigentlich ein Mädchen bin.
„Das hätte ich ja fast vergessen. Hier!" Erik gab uns jeweils ein kleines Fläschchen. „Trinkt das. Das ist Teil des Rituals. Die Substanz ist verzaubert. Macht ihr einen Fehler während des Rituals ist das nicht so schlimm, aber der zweite bringt euch um." Ich musste schlucken. Joris zeigte keine Reaktion. Er schraubte das Fläschchen auch und trank. Ich tat es ihm nach.
„Dann kann der Spaß ja beginnen!" sagte Erik, „fangen wir mi etwas einfachem an: sagt dem jeweils anderen euren echten Namen" Einfach würd ich das jetzt nicht direkt nennen. Trotzdem drehte ich mich zu Joris und sagte: „ mein Name ist Namoa und ich bin eigentlich ein Mädchen" Zur Demonstration änderte ich schnell mein Aussehen zu meinem eigentlichen menschlichen ich. Joris Augen wurden ganz leicht größer. Doch ich war die Geschockte, als er seinen Namen aussprach.
„Fabian, Fabian Famalio, also der Thronfolger." Der Prinz zeigte sich äußerst selten und ich war auch nie wirklich an Politik interessiert gewesen, also war es kein Wunder, dass ihn niemand erkannt hatte, aber vor allem ich nicht. Eine Legende über das Königshaus kennt jedoch jeder: diese Familie soll besondere Kräfte beherrschen. Das hilft uns den Frieden zu bewahren, da sich niemand traut, sie anzugreifen.
„Soweit so gut was sind eure größten Stärken, Schwächen und Ängste?" fuhr Erik ungerührt fort.
Dieses Mal antwortete Joris äh Fabian zuerst: „ meine Stärke ist die Kontrolle über mich und meinen Geist, meine Schwäche sind Menschen in meinem Leben, die mir etwas bedeuten, weil ich alles tun würde um sie zu retten. Ich hab Angst vor Nähe und meinen Kopf zu verlieren."
Das erklärt schonmal, wieso er immer so schweigsam ist. „Meine Stärke ist meine Vielseitigkeit. Ich habe Angst gesehen zu werden. Meine Schwäche ist Unentschiedenheit."
Er nickte und teilte eine Sekunde lang ein ermutigendes Lächeln mit mir.
„Ihr seid nun soweit. Ich webe nun das Band zwischen euch." Erik fing an wild mit seinen Armen durch die Luft zu wedeln. Es erinnerte etwas an Chaos, aber beim genaueren Hinschauen, waren Muster erkennbar. Nach und nach erschien eine Linie, die Fabians Herz mit meinem verband.
„Öffnet nun eure Herzen, ihr werdet eine Welle an Energie spüren" Ich tat, wie er sagte und fühlte in mein Herz. Dort waren riesige Tore, die ich Stück für Stück aufschob. Es fühlte sich an, als würde ein angenehmer warmer Wind herein kommen, der immer Stärker wurde, desto weiter die Tür offen war. „Fuck, ist das schön" ich schaute in Fabians Augen und sah, dass er verstand, er fühlte dasselbe.
Mach ein paar Momenten wurde der Wind weniger, aber eine angenehme Wärme in mir blieb.
Als würde Erik unsere Gefühle (was er tatsächlich tat) kennen, sprach er im passenden Moment weiter: „Als nächstes öffnet ihr euren Geist. Es wird euch eure Gedanken offenbaren."
Ich fühlte Unbehagen in mir. Sollte er wirklich all meine Gedanken kennen. Da überrollt mich eine Welle der Ruhe. So schlimme Gedanken hab ich ja gar nicht und selbst wenn, mein Geheimnis kennt er ja schon. Ich öffnete meinen Geist. ‚ Schön, dass du auch her gefunden hast, ich hoffe die Ruhe, die ich dir geschickt hab, hat dir geholfen.', begrüßte mich Fabian in meinen Gedanken. ‚Ja, sehr, danke dir. Ich wusste gar nicht das das geht'
‚Schön, dass es euch beiden gut geht' mischte sich Erik in unsere Gedanken ein.
„Namoa, verwandle dich bitte in deinen Drachen, es wird Zeit für den ersten Ritt. Über die Zeit werden sich noch andere neue Sachen einstellen zum Beispiel könnt ihr durch die Augen des anderen sehen oder übernehmt Wissen und andere Fähigkeiten des Anderen. Ich erwarte euch zum Essen zurück."
Während Erik sprach, hatte ich mich schon verwandelt und Fabian war auf mich geklettert. Wir beide nickten Erik zu bevor ich mich mit meinen Flügeln in die Luft schwang. „Ach und fliegt bitte hoch, damit euch keiner sieht" rief unser Lehrer uns hinterher.
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Ein letzter Versuch
Fantasy„Hey, kleine" eine Hand berührte meine Schulter. Ich zuckte zusammen. „was versteckst du hinter dieser Kapuze, huh?" eine zweite Stimme mischte sich ein; „Lass sie, die ist bestimmt hässlich" „Du kannst nie wissen" der Druck an meiner Schulter wurde...