Kapitel 1 Wahrheit oder Pflicht

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"Du bist dran Kyra! Wahrheit oder Pflicht?" fragt meine Freundin Sally. Wir sitzen zusammen mit Lisa und Ava in einem kleinen Bistro in New York. Ich wurde dieses Jahr sechzehn und deshalb hatten wir zusammen beschlossen uns einen Traum zu erfüllen: New York. "Pflicht, wie immer." antworte ich lächelnd. Ich fand Pflicht aufregender. Es passierte mehr und Sally fallen immer lustige Sachen ein. "Okay... Ähm... Frag den heissen Typ auf der anderen Straßenseite nach der Handynummer!" rief sie lachend. "Oh nö... Sei net so fies zu mir." maule ich aber erhebe mich trotzdem von meinem Stuhl. Langsam laufe ich aus der Tür und gehe in Richtung des Jungen. Er ist am telefonieren, was mich zögern lässt. Ist es nicht zu unhöflich ihn einfach zu unterbrechen? Ich bleibe stehen um abzuwarten, ob er gleich auflegt. Er spricht auf einer anderen Sprache. Ob er überhaupt Deutsch oder Englisch spricht? "Va tutto bene mamma. Non mi succede meinte. Ti amo Ciao." spricht er ins Telefon. Ich glaube er ist Italiener. Da realisiere ich, dass er aufgelegt hat und meine Beine setzten sich von allein in Bewegung. In dem Moment dreht er sich um. Ich bleibe überrascht stehen. Von hinten sah er schon gut aus, aber sein Gesicht ist einfach perfekt. Das ist nicht gerecht, wie kann jemand so schön sein während ich aussehe wie Scheiße. Langsam gehe ich weiter auf ihn zu. Ich versuche so selbstbewusst wie möglich rüber zu kommen. Er sieht mich fragend an, als er sieht, dass ich anscheinend zu ihm will. "Ähm, also.... Meine Freundinnen und ich spielen Wahrheit oder Pflicht und... Ich muss nach deiner Nummer fragen..." stammelt ich peinlich vor mir her während ich mich frage, ob er mich überhaupt versteht. Seine Bernsteinfarbenen Augen blicken direkt in meine. Ich fühle mich wie ein offenes Buch, so als ob er direkt in meine Seele blicken könnte. Nach kurzem Schweigen fängt er an Zahlen zu sagen, bis mir plötzlich klar wird, dass er mir seine Handynummer gibt. Er scheint zu merken, dass ich vollkommen verpeilt war, denn er holt einen kleinen Zettel mit einem Stift aus seiner Tasche. Dann drückt er ihn mir in die Hand, grinst mich an und dreht sich um und sagt noch " Schreib mir..." Dann ist er weg. Völlig perplex stehe ich wie ein Volltrottel an der Strasse und realisiere, dass er mir wirklich seine Nummer gegeben hat. Ich meine, was will jemand der so aussieht mit mir zu tun haben? Schnell drehe ich mich um und laufe zurück zu meinen Freunden. Sie haben mich natürlich die ganze Zeit beobachtet und grinsen mich blöd an. "Na, hast dir den Typ geklärt wie ich sehe." neckt Ava mich. "Seid bloß still." stöhne ich, doch sie lachen nur. Nach einem kurzen gespieltem beleidigt sein, falle ich in ihr Gelächter mit ein. Wir essen unsere Pizza fertig und beschließen dann, dass es Zeit ist ins Hotel zu gehen. Ich starre in die Dunkelheit seit gefühlt drei Stunden. Mittlerweile ist es schon 1:23 Uhr und ich kann immer noch nicht schlafen. Sally, mit der ich das Hotelzimmer teile, schläft seitdem ihr Kopf das Kissen berührt hat. Stöhnend wälze ich mich im Bett herum, das ziemlich unbequem ist. Ich muss die ganze Zeit an ihn denken. Er hatte definitiv etwas südländisches an sich. Etwas längere, schwarz gewellte Haare und schöne braune Augen. Allerdings zweifele ich daran, dass er mir seine richtige Handynummer gegeben hat. Bestimmt wollte er mich nur reinlegen, indem er irgendwelche Zahlen sagt. Die andere Möglichkeit die mir durch den Kopf spukt, ist dass er jedem Mädchen seine Nummer gibt. Bestimmt hatte er deswegen einen Block bei sich... Nach einer weiteren unruhigen halben Stunde, schlief ich endlich ein.

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