Ich saß auf dem Bett, der Anstalt. Es war wie immer frisch bezogen und roch leicht nach Lavendel. Der Raum war obwohl er hübsch eingerichtet war leblos. So wie diese kleinen immer lächelnden Mädchen, mit diesen rausgeputzten Kleinen...
Ich zerbrach den Stift, den ich eben noch in der Hand gehalten hatte, jetzt müsste jedem klar sein warum ich hier war. Aggressionsprobleme.
Als ich zum ersten Mal hier gewesen war, weil ich hrr. Rabbits mit meinem Mathebuch geschlagen hatte. Hatte ich mir mehr Gedanken darüber gemacht, wie ich bestmöglich abhauen und meine Identität ändern könnte. Aber jetzt war ich eher Glücklich. Glücklich in einer Klappse zu sitzen, in der ich wusste, dass die anderen nicht besser waren als ich. Außerdem hatte ich einen echt guten Freund gefunden, Milo Carlsen. Wir waren Zimmernachbarn und ich hatte ihn über sehr viele Diskutionen liebgewonnen. Milo hatte eine fast schon zwanghafte Ordnung, die nicht gut zu meinem Chaos passte. Wir waren beide entlassen worden und jetzt waren wir beide wieder hier. Zum Glück war ich nicht alleine. „Leslie!" , schrie Milo und umarmte mich in einer Art bei der mir schwindelig wurde. Leslie war schon immer „cool" gewesen, er war nett und half jedem. Jeder, wirklich jeder auf dem „Kampus" mochte ihn, aber er hatte trotzdem mich zu seinem besten Freund gemacht.Ich wusste nicht einmal wirklich warum, wahrscheinlich, weil wir auf einem Zimmer waren. Innerlich hoffte ich, dass er mich mochte, denn wenn ich ehrlich war hatte ich schon immer ein wenig für ihn geschwärmt. Ich hatte es ihm natürlich nicht gezeigt, aber ich fand ihn unglaublich. Er war hübsch und nett und so unglaublich. Und ich war schwul. Vllt sollte ich es ihm sagen, vllt nicht. Ich war mit der Situation komplett überfordert. Aber fürs erste sollte ich vllt seine Umarmung erwiedern. Ich umarmte ihn zurück und küsste ihm auf die Wange. Dann lachten wir. „ Sollen wir in die Mensa?", fragte ich. Milo sah mich verdutzt an „Aber die hat doch gar nicht auf." Ich zuckte mit den Schultern und lachte: „Das hat uns sonst auch nie aufgehalten." Er lachte und zog mich an meiner Hand aus dem Zimmer. Es war schön seine Hand zu halten und als er sich lösen wollte hielt ich seine Hand weiter hin fest umgriffen.