Mein Herz schlug immer langsamer. Blut drang aus meinen vielen Schnittwunden und auch die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Auch Atmen konnte ich kaum noch.
Warum hatte er mir das angetan? Seinem eigenen Sohn?
Aus meiner Wut wurde Hass.. Ich war doch erst 11!
Er fügte anderen Schmerzen zu, aber ging dann um nicht erwischt zu werden.Aber jetzt lag ich hier, voller Blut, Schmerzen und schwacher Luft.
Das einzige was ich in dem Moment konnte war, auf Hilfe zu hoffen, die jedoch nicht kam.
Spüren konnte ich nur noch, wie ich langsam aber sicher bewusstlos wurde..Unter schmerzendem Körper wachte ich bedächtig wieder auf. Um mich herum vernahm ich leise Stimmen, die wie ich vernehmen konnte über mich redeten.
Ebenfalls hörte ich ein leises piepen, welches vermutlich von einem Herzmessgerät kamen.
Kurz tat ich einen Versuch meine Augen zu öffnen, vergeblich. Direkt über mir hing eine grelle Lampe.
Ich verstand die Welt nicht mehr.
Wo war ich und was war passiert?! Befand ich mich etwa im Krankenhaus?
Bei dem Versuch mich zu drehen stachen unerträgliche Schmerzen in meinen Körper.
Meine einzige Option war, meine Augen zu öffnen.
Somit tat ich es. Es brauchte einige versuche, doch dann konnte ich dem grellen Licht der großen Lampe gerecht werden.Schmerzlich sah ich mich um, doch dort standen nur Ärzte. So wie es aussah, war ich wohl im Krankenhaus gelandet.
Doch die einzige Frage die mir durch den Kopf schoss war: Wo ist meine Mom?
Sie hatte mir versprochen in genau solchen Momenten immer für mich da zu sein, doch sie stand nirgends. In mir breiteten sich Enttäuschung und Traurigkeit aus.
Tausende von Fragen schossen durch meinen Kopf. Wo war Mom? Was war passiert? Warum war ich hier? Ist es normal das ich unter Schmerzen einfach mal im Krankhaus liege?Doch zum Nachdenken blieb mir nicht viel Zeit, da zwei Ärztinnen sofort zu mir stürmten als sie sahen das ich wach war.
Eine etwas jüngere, blonde Ärztin fragte mich, ob es mir gut ginge, doch ich konnte nur eingeschränkt mit dem Kopf schütteln. Obwohl ich reden wollte, brachte ich kein Wort heraus, denn die Schmerzen machten es mir nicht möglich.
Ebenfalls fragte sie mich, ob ich mich überhaupt bewegen konnte, doch ich scheiterte. Es tat einfach zu weh.
Als sie meine Anstrengungen sah, schrieb sie ihre Notizen zu Ende.
Sie sah mich bemitleidend an, doch kam dann zu Wort: "Ich bin Dr. Esther und werde dich in deinem Aufenthalt hier betreuen. Ich werde dir erstmal ein stärkeres Schmerzmittel verabreichen, mit dem es dir wenigstens für ein paar Stunden besser gehen sollte. Deine Wunden sind alle desinfiziert und verbunden, die Verbände und Kompressen werden aber später nochmal gewechselt."
Ihre Assistentin, eine etwas ältere schwarzhaarige Frau, berreitete in der Zeit wo Dr. Esther sich weiterhin Notizen machte eine Spritze zu und füllte diese vermutlich mit dem Schmerzmittel.
Kurz danach gab die Assistentin mir das Mittel und die beiden Ärztinnen gingen, um mir etwas Ruhe zu verschaffen.Diese konnte ich gut gebrauchen, denn mir ging die Frage wo meine Mutter war einfach nicht aus dem Kopf.
Ich vermisste sie schrecklich, denn sie war immer für mich da gewesen.
Auch keiner meiner Freunde war da, dabei waren auch diese normalerweise für mich da.
Ebenfalls ging mir die Frage, warum ich hier lag und woher die ganzen Wunden kamen nicht aus dem Kopf.
Ich brauchte eine Erklärung.Am nächsten Tag kam eine im Anzug gekleidete Frau zu mir. Sie lächelte mich freundlich an, weswegen sie mir sofort sympathisch war.
Ihre Freundlichen Gesichtszüge wie auch ihre brünetten schulterlangen Haare ließen sie wie ein total netter Mensch wirken.In ruhigen schritten kam sie auf mein Bett zu und wollte mir die Hand schütteln, was aber leider nicht so leicht war, da die Schmerzen noch kein Stück besser waren als am vorherigen Tag.
Sie verstand mein Kopfschütteln und ließ sich auf dem Stuhl neben meinem Bett nieder.Kurz räusperte sie sich, doch dann fing sie an. „Du bist Jonah Degon, richtig?", fragte sie, worauf ich nickte.
"Na dann Hallo, ich bin Ariel Cheins, deine neue Betreuerin. Ich werde dir gleich verraten, warum du hier bist und was passiert ist. Du hast bestimmt viele Fragen mein kleiner."Ich nickte wieder still und sie nahm sich eine Mappe aus ihrer Handtasche, welche ziemlich vollgestopft war.
Mrs. Cheins öffnete die erste Seite und ich konnte nur sehen, dass dort sehr viel stand. Aber was, konnte ich nicht sehen."Dein Vater war Alkoholiker und Gewalttätig oder?", fragte die freundliche Frau mich vorsichtig. Ich nickte schnell und merkte das in meinem Herz wieder eine Welt zusammenbrach.
Nun setzte sie fort:"Was du nicht wusstest ist, dass dein Vater ein gesuchter Drogendealer war. Ebenso wie deine Mutter."
Ariel Cheins machte eine kurze Pause und ich atmete tief durch. Das war jetzt nicht wahr oder? Drogendealer? Meine Mutter? Da passte doch irgendwas nicht!
Als Mrs. Cheins fragte ob sie fortsetzen könne, nickte ich wieder.
"Jonah, du bist hier, weil dein Vater dich erstechen wollte. Du wusstest zu viel.
Er kam betrunken nach Hause und hatte wohl mit dir gesprochen, woraufhin du ihn wohl gefragt haben musst woher dieses weiße Pulver kommt.
Somit zog er ein Messer aus dem Messerblock und ging auf dich los.
Deine Mutter fand dich in allerletzter Minute, ohne sie wärst du jetzt vielleicht garnicht am Leben. Als sie dich fand rief sie sofort den Krankenwagen und auch die Polizei um sich zu stellen.
Noch bevor der Krankenwagen und die Polizei eintrafen, erschoss dein Vater sie.
Genau in dem Moment trafen die Rettungskräfte jedoch ein und betäuben ihn. Somit wurde er festgenommen, du wiederbelebt und deine Mutter tot aufgefunden.
Dein Vater sitzt nun im Gefängnis.
Du wirst nun in einem Heim leben müssen, wo ich dich betreuen werde und du hoffentlich ein neues zu Hause finden kannst.
Es tut mir leid Jonah."-------------------------------
Teil 1 von Jonah's Vergangenheit. Ich hoffe es gefällt euch.
Wenn ihr Kritik oder sonstiges auszusetzen habt, könnt ihr mir dies gerne mitteilen🥰~ K
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Jonah
Teen FictionVergangenheit. Eine Zeit, die nicht immer gut sein muss. Eine Zeit, die manche am liebsten vergessen möchten. Manche geben sich versprechen, die niemals erfüllt werden können. Anderen passieren Dinge, die sie sich niemals hätten erträumen können. Je...