Waiting For Rain

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Aus einem kurzen Waldstück auf die Bundesstraße abgebogen, eröffnete sich eine großartige Sicht auf die nahen Berge.

Doch Stück für Stück verdunkelten große graue Wolken den Himmel und verbargen die Schönheit der hohen Gipfel, auf denen schon Anfang Herbst wieder jede Menge Schnee lag.

„Bald kommt der Regen.", sprach der Mann am Steuer hoffnungsvoll, doch ließ er sich nichts von seiner innerlichen Freude anmerken.

Abgebremst und vom fünften, nach und nach in den zweiten Gang geschalten, ging es die vorletzte Auffahrt hinauf, Richtung Zuhause.

Zur einen Seite eine neue Aussicht auf wunderschöne Gebirgsketten, zur anderen lagen kleine Dörfer mit überschaulichen Einwohnerzahlen.

Gerade in sein kleines Kaff einer Heimat eingebogen, verengte sich die Straße so sehr, dass es mit etwas größeren Autos unmöglich war, aneinander vorbei zu fahren, ohne die Straße zu verlassen.

Den letzten steilen Hügel hinter sich und in der Einfahrt vor dem verblasst gelben Haus geparkt, klickte die gezogene Handbremse, während die ersten kleinen Tropfen die Windschutzscheibe des Autos erreichten.

Und kaum fiel die Haustür hinter dem Mann zu, begann es lautstark, wie aus Eimern zu gießen.

In die kuscheligen Hausschuhe geschlüpft, stand er nun mit einer frischen Tasse Kaffee am Fenster.

Eine gewaltige Aussicht über die Dächer seines Dorfes, hinweg über Landschaften, bis hin zu der Gebirgskette eröffnete sich ihm, doch war die Aussicht nicht der Grund seines friedlichen Lächelns.

Es war der auf dem flachen Zwischendach, vor seinem Fenster, auftreffende Regen, mit seinem beruhigenden Klang, was ihn nach einem harten Tag entspannen ließ.

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