Auf dem Fest

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Ich bin angekommen. Das Zelt ist voll und alle haben Spaß. Ich steuere direkt zur Bar um mir Drinks zu holen. Und auf dem Weg dorthin sehe ich ihn. Monatelang hatten wir keinen oder nur ziemlich einseitigen Kontakt. Und jetzt treffe ich ihn hier. Er sieht mir direkt in die Augen und es schleicht sich sogar ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Mein Herz setzt kurz aus und ich bekomme Hoffnung und Mut. Ich lächle zurück, geh aber weiter zur Bar. Wir sehen uns immer wieder aber auch nach 3 Stunden traut sich keiner von uns zum anderen rüber zu kommen. Ich habe schon ein paar Drinks intus, als ich schlussendlich den nächsten runterkippe und auf ihn zugehe. Erst sieht er mich nur verwirrt an. Aber dann begrüßen wir uns mit einer Umarmung so wie vorher immer. Ich löse mich nicht komplett von ihm und lasse die rechte Hand an seiner Schulter. Damit er versteht was ich als nächstes sage, stelle ich mich auf Zehenspitzen und spreche in der Nähe von seinem Ohr. Nur gerade so laut, dass er es über die Musik hören kann.
"Weißt du? Es gibt da was, was ich auch tun würde wenn ich danach hier und jetzt tot umfallen müsste", sage ich und sehe ihm wieder in die Augen.
Er sieht mich jetzt sehr verwirrt an, aber ich sehe dass er etwas schwerer atmet. In mir kribbelt alles. Das einzige was ich jetzt tue, ist mich wieder auf Zehenspitzen zu stellen, ihm dabei weiter tief in die Augen zu sehen, mich an seiner  Schulter zu halten und ihm nahe zu kommen. Nicht zu langsam, damit er nicht so leicht ausweichen kann aber auch nicht zu schnell. Und dann küsse ich ihn und schließe meine Augen. Von ihm keine Reaktion. Ich will mich gerade wieder lösen, da spüre ich seine Hände an meiner Taille und wie er den Kuss doch noch erwiedert. Er drückt mich an sich, als wolle er mich nie wieder loslassen und mein Herz springt auf vor Erleichterung.

Kurze SzenenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt