~1~

34 0 0
                                    

Ich packte noch schnell eine Wasserflasche und Hustenbonbons ein. Schon lief ich aus der Wohnung und schwang mich auf mein Fahrrad. Heute war ein Musikertreff hier in Berlin. Von Youtubern bis zu Hobbymusikern oder Bandmitgliedern wie mir. Ich verdiente mein Geld als Teilzeitsängerin in ein paar Bands. Jetzt fuhr ich auf meinem Fahrrad durch halb Berlin.
Dort angekommen begutachtete ich erst mal das Haus. Es war groß, weiß und sah sehr modern aus. Mein Blick schweifte von rechts nach links durch die Straße.
Ein Auto parkte in der Straße nebenan. Ein großer Mann stieg aus und holte irgendein Gerät mit einem Mikrofon aus seinem Auto. Als er näher kam konnte ich Details an ihm erkennen. Er hatte zur Seite frisierte Haare, einen Schnauzer und Kinnbart, sowie dunkelblau-graue Augen. Er nickte mir zu, lächelte freundlich und ging durch die große hölzerne Tür des besagten Hauses. Er sah schon gut aus… Aber ich hatte ja einen Freund also dachte ich nicht weiter über den Fremden nach sondern folgte ihm.
-
Sichtwechsel: Marti
-
Das dunkelblonde Mädchen von vorhin folgte mir stumm, sollte ich sie ansprechen? Ich grinste nur stumm in mich hinein und stieg die Treppen weiter hoch. Der Aufzug war kaputt und wir mussten in den dritten Stock. Oben angekommen hielt ich der Dame die Tür auf. „Bitte sehr“, sagte ich und machte eine Handbewegung sie solle doch vor mir hinein gehen. Sie nickte lächelnd und mit einem: „Dankeschön.“ Bevor sie durch die Tür in die große Halle vor uns ging. Ich musste noch ein paar Sachen aus meinem Wagen holen. Ich wollte den Loop „Your heart’s a mess“ vorstellen und dafür brauchte ich noch mein Keyboard, Bass, Gitarre und noch einige Geräte. Aber davor begrüßte ich alle und sagte der Leiterin – Marie – Bescheid dass ich nochmal nach unten gehen musste. „Soll ich dir helfen?“, fragte das Mädchen von vorhin. Dankend nahm ich die Hilfe an.
„Wie heißt du eigentlich?“, fragte sie mich auf dem Weg nach unten.
„Marti.“
„Ah. Ich bin Nadine.“
Ich nickte.
Netter Name.
-
Sichtwechsel: Nadine
-
„Und was macht du heute, dass du dir so viel mitgenommen hast?“, fragte ich als ich sein ganzes Zeug gesehen hab. „Einen Loop. Das ist ein Mix und… ach hör es dir dann oben einfach an das erklärt alles.“ Was da wohl kommt? Ich nahm seine Gitarre und so einen kleinen elektronischen Kasten. Er seinen Bass und noch ein Mikrofon, dann gingen wir beide nach oben. Es waren gut acht Leute da. Die meisten haben etwas auf dem Klavier oder anderen Instrumenten vorgespielt. Nur Marti, Lina und Ich haben gesungen. Aber Marti hat noch etwas anderes gemacht. Er hat erzählt, dass er Youtuber sei und diese „Loops“ dort hoch lädt. Nachdem alle fertig waren haben wir uns noch unterhalten und gelacht. Am Abend um 18°° Uhr dann verabschiedeten wir uns voneinander. Nur Marti und ich räumten noch auf und richteten seine Instrumente und alles zusammen. „Du kannst echt gut singen.“, lobte er mich. „Danke, du aber auch. Hast echt ein schönes Talent da mit deiner Stimme.“ „Danke, Danke.“
Er hatte ein so derbe süßes Lächeln und zwei Grübchen rechts und links auf seinen Backen. Das ließ mich schon dahin schmelzen, aber ich hatte ja einen Freund, was also sollte ich mit Marti?
-
Sichtwechsel: Marti
-
„Hast du vielleicht Lust im Kontakt zu bleiben?“, wagte ich einen Versuch als ich meinen Bass zu guter Letzt in den Kofferraum sperrte. „Klar gern, gibst du mir oder geb ich dir meine Nummer?“ Klappe zu. So lange schon hab ich anscheinend nach IHR gesucht. Sie war musikalisch, hübsch und hatte eine echt süße Stimme. Sie war wirklich lieb und Hilfsbereit. „Ach, gib du mir einfach deine.“, meinte ich etwas monoton. „Ok.“ Sie diktierte mir ihre Handynummer. „Vielleicht können wir ja dann mal zusammen einen ‚Loop‘ machen?“, fragte sie als sie sich über ihr Fahrrad lehnte. „Klar. Mal sehen, mir fällt schon was ein.“, meinte ich leicht lachend. Wir verabschiedeten uns ein letztes Mal, dann fuhr sie mit einem winken davon, und ich startete meinen Motor. Ab zurück in die WG zu Rick und Dominik. „Hey Marti! Wie war‘s?“, begrüßten mich beide. Ich habe sie gerade beim Abendbrot erwischt. „Ach, ganz gut…“ Ich setzte mich zu ihnen und schnappte mir einen Toast. „Was strahlst du so?“ Dominik boxte mich in die Schulter.
„Hast du jemanden getroffen?“
Ich atmete grinsend und schwer aus. „Vielleicht…“
-
Sichtwechsel: Nadine
-
Zuhause angekommen wurde ich mit einem warmen Kuss und einer Tasse Kaba begrüßt. „Hallo Schatz.“ Marcel strich mir über die Haare. „Da ist wohl jemand wieder bei guter Laune.“, gähnte ich heraus. Sein Blick verfinsterte sich plötzlich.
„Schon wieder müde? „Klar, ich bin mit dem Fahrrad durch halb Berlin gefahren und habe lange Gespräche hinter mir und musste vorsingen. Was erwartest du denn dann?“ Ich gähnte schon wieder.
„Du kommst jeden Tag so müde nach Hause und hast gar keine Zeit und Kraft mehr für uns beide!“, sagte er mit einem beleidigt-genervten Unterton. „Es tut mir ja leid, das weißt du doch.
Aber du weißt auch wie viel mir das alles bedeutet. Ich werde schauen ob ich da was ändern kann…“, versuchte ich ihn wieder zu beruhigen.
„Das sagst du jedes Mal und es hat sich noch nichts geändert!“
-
Sichtwechsel: Marti
-
Am Abend dann schrieb ich sie endlich an.  Wir schrieben eine Weile hin und her und machten sogar schoneinen Termin für einen Loop aus. Das Letzte was sie schrieb war, dass sie müde sei und sich schon schlafen legen wollte. Also wünschten wir uns eine gute Nacht. Ich legte mein Handy weg und schaltete mein Licht aus um mich auch schlafen zu Legen. Bevor ich aber auch schlafen konnte dachte ich über den Loop nach. Was sollte ich den „loopen“? Irgendetwas Gefühlvolles oder etwas selbst Erfundenes?
Ach ich würde darüber morgen nachdenken.

Marti Fischer FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt