>>𝐏𝐫𝗼𝐥𝗼𝐠<<

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,,Atmen Avery, atmen!". Ich höre Stimmen, eine sehr schöne Stimme muss ich sagen. ,,Avery, bitte bleib bei uns!". Ich bin doch hier, warum sollte ich gehen? Ich öffne langsam die Augen und sehe einen Mann in auffällig roter Kleidung, ich werde nochmal gerufen. Die Stimmen kommen von der Seite also versuche ich den Kopf zu drehen, was doch anstrengender ist als erwartet und sehe in die panischen Gesichter meiner Eltern und versuche herauszufinden, was mit ihnen los ist. ,,Hey Avery bleib da! Bleib bei uns!", sagt meine Mutter panisch und klopft gegen meine Wangen, um mich wach zu halten. Der Mann in roter Kleidung drängt Sie zurück und spricht zu ihr, jedoch nehme ich nur ein Rauschen war. Er kommt wieder zurück und behandelt glaube ich meinen Arm, aber warum behandelt er mich? Ich versuche den Arm zu bewegen jedoch ziehen starke Schmerzen meinen Arm hinauf und ich schreie schmerzhaft auf. Der Mann in roter Kleidung spricht zu mir, aber ich nehme die Stimmen nicht war vor Schmerz. Ich schaue mich um und merke, dass ich mich in einem Krankenwagen befinde und ich bekomme Panik. Ich erinnere mich.,,Wo ist Noah? Mama wo ist Noah?!".
Eine Frau in Rettungskleidung kniet sich vor mich und sagt, dass mein Bruder auch behandelt wird und sich schon auf der Intensivstation befindet. Mein Herz setzt aus, ich fühle mich wie benebelt und ich möchte einfach nur weg, zu ihm.,,Kann ich zu ihm?", sage ich mit gebrochener Stimme und mit Tränenerfüllten Augen, ,,Nein, das geht leider nicht, wir müssen dich erst behandelt Avery du stehst unter Schock und du hast eine Platzwunde am Kopf.". Meine Mutter kommt und jetzt sehe ich Sie klar und deutlich vor meinen Augen und Sie sieht schrecklich aus. Ihre Haare sind zerzaust in einen Knoten zusammengebunden und ihre Augen sind rot umrandet vom Weinen und ihr Blick ist besorgniserregend ,,Wir sagen dir bescheid, sobald wir wissen, ob Noah stabil ist. Schatz, ruhe dich aus und warte, bis du richtig behandelt wurdest. Wir lieben dich." Und sie sind weg, Sie steigen aus dem Rettungswagen und gehen.

Ich glaube wir sind angekommen. Ich werde hinausgetragen und rein ins Krankenhaus. Rein in die Hölle.

Seit einer halben Stunde lieg ich nun in meinem Krankenbett und versuche die anstrengende Stimme meiner Bettnachbarin auszublenden. Ich starre an die Decke und mache mir Sorgen um Noah, ich hoffe er ist wieder stabil, sodass ich ihn bald sehen kann. Meine Gedanken werden durch die Tür, die gerade geöffnet wird unterbrochen. Ich schaue auf und sehe einen Mann, wahrscheinlich Mitte fünfzig, er lächelt und sagt ,,Hallo" mit einem künstlichen Unterton. ,,Komm Magret wir gehen ein bisschen an die frische Luft und gehen spazieren" sagt der ältere Mann und wendet sich dabei an seine Frau, die versucht aufzustehen. Ihr Mann hilft ihr und dann bin ich auch schon allein im Zimmer.
Endlich.
Ich schnappe mir mein Telefon und versuche meine Mutter zu erreichen, sie geht dran ,,oh hey Schatz, wie geht es dir?" ,,Mam was ist los?". Sie weint und ihre Stimme ist voll mit Angst erfüllt. Sie antwortet nicht, aber Dad ,,Hey Avery, wir kommen dich gleich besuchen, wir sind in einer halben Stunde da." Und schon hat er aufgelegt. Was ist nur los mit ihnen? Geht es Noah nicht gut und was mach ich ihr eigentlich? Mir geht es soweit gut, okay mein Kopf pocht und mein schmerzt wie die Hölle, aber ich will einfach nur bei Noah sein. Meine Gedanken werden wieder gestört, jedoch diesmal von einem Pfleger oder einem Praktikanten, er sieht noch sehr jung aus ,,Hey mein Name ist Alex, ich bin Praktikant und ich werde mich die nächsten zwei Tage um dich kümmern..",,warte was!? Zwei Tage noch? Wie soll ich das nur hier drinnen aushalten?" sage ich mit genervter Stimme.
Der Praktikant kommt näher, um mir Tabletten und Wasser in die Hand zu drücken ,,Hier, schluck sie nacheinander runter, sie helfen gegen die Schmerzen." Ich flüstere ein leises ,,Danke". ,,Wir werden dir helfen, dass du schnell wieder gesund wirst und das du nicht mehr jammern musst" sagt er höhnisch ,,Ich jammere doch nicht, was fällt dir ein so mit mir zu reden?" ,,Krieg dich wieder ein, ich bin auf deiner Seite...ich wurde zu einem Praktikum hierher verdonnert und ich muss meine Zeit hier absitzen" ,,Ach dann haben wir ja schon eine Gemeinsamkeit!", sage ich biestick.,,Wirklich ich bin nicht hier, um Spaß zu haben. Ich mag diesen Krankenhaus Vibe auch nicht, aber da müssen wir durch.". Alex scheint ja doch ein ganz netter Kerl zu sein, der hier auch nicht freiwillig gelandet ist. Er macht sich wieder auf dem Weg Richtung Tür und dreht sich noch einmal um und schmeißt mir Kopfhörer aufs Bett ,,hier die kannst du gebrauchen. Behalt sie. Bis morgen Avery!" und somit geht er aus dem Zimmer, aber halt woher weiß er meinen Namen...ach ja Avery du bist in einem Krankenhaus, also kennen die Pfleger deinen Namen.

Ich glaub es ist Zeit ein bisschen abzuschalten. Ich hole mein Handy aus der Schublade neben mir, schließe die Kopfhörer an und höre meine Lieblingsplaylist. Meine Augen fallen zu und sofort reiße ich sie wieder auf.
Die Bilder, alle Bilder sind jetzt klar vor meinen Augen, der Unfall. Ich habe alle Bilder wieder im Kopf. Mein Bruder und ich waren auf dem Heimweg nachhause, er ist gefahren und wir haben viel gelacht, über die Musik, die aus dem Radio dröhnte. Auf einmal sah ich ein grelles Licht vor mir, alles ging rasend schnell. Dann der Aufprall. Die Scherben der Kaputten scheiben flogen uns entgegen. Ein stechender Schmerz, der mir bis ins Mark ging machte sich breit. Alles war aus, mein Atmen verlangsamte sich, ich sah nur schwarz und ich sah den Tod vor mir. Ich reißte meine Augen wieder auf und atmete schnell ein und aus. Alex kommt mit einer Krankenschwester ins Zimmer gestürmt und redet auf mich ein. Mein Atem blieb gleich ich sitze kerzengerade im Bett und weiß, dass ich ohnmächtig werde.

Noah ich werde dich für immer lieben, auch wenn du
nicht mehr da bist. Das waren meine Letzte Worte bevor er ging.

HEALED WOUNDSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt