Alea Aquarius - Dunkle Wellen [Abgeschlossen]

Kapitel 1

Alea lag mit dem Gesicht auf den Holzplanken. Ben, Sammy und Tess lagen auf dem Sofa und rührten sich nicht. Lennox flüsterte: "Alea! Was ist mit ihr? Was habt ihr mit Alea gemacht?!" Die Darkoner stießen ein Geräusch aus, dass wahrscheinlich ein Schnauben seien sollte. Orion zog Alea hoch und legt sie auch auf das Sofa. "Nun, Lennox, schließt du dich mir jetzt an?" Es war mehr eine Aufforderung als eine Frage gewesen. Er konnte nicht anders. Er nickte. Lennox konnte nicht sagen, dass er sich ihnen anschloss. Orion nickt begeistert, hin und her laufend. Man könnte denken, dass er gerade einen Wettbewerb gewonnen hat und jetzt reich ist (Was er ja sowieso schon ist). Seine Leute stehen unruhig da und haben da wohl ihre eigenen Gedanken. Was passiert mit ihren Kindern? Was passiert mit ihren Familien? Wann können sie endlich wieder schwimmen gehen? Wohl nie mehr, denn der Virus würde sie töten. Aber wenn sie Orion gemeinsam überreden könnten das Virus zu vernichten anstatt zu verbessern, dann wären sie alle glücklich und zufrieden. Alle, bis auf Orion. Das ist das Problem. Die Darkoner haben den Herrenschwur geleistet, der unter anderem besagt, dass sie ihrem Herrn absoluten Treue halten und ihn bei allem unterstützen. Aber was ist, wenn sie ihm nicht mehr dienen wollen? So weit man weiß, gilt der Schwur das ganze Leben, außer der Herr hebt ihn auf. Aber das würde Orion nie im Leben tun. Er hat seine Leute und würde sie niemals weggehen lassen. 

Orion zog ein Messer. Nelani und Lennox starrten ihn mit großen Augen an. Zu verängstigt und ratlos zugleich, wen es wohl treffen wird, etwas zu sagen. Er ging auf Lennox zu und schnitt ihn von der Schaukel los, an die er immer noch gefesselt war. Verblüfft, was er gerade eben tat, stand Lennox auf und rieb sich das Handgelenk. "Das war ein bisschen zu fest für meinen Geschmack.", sagte er, aber es war vielmehr ein Krächzen als richtige Worte, die man verstehen kann. Nelani ging auf Lennox zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Es ist egal, wenn ihr euch nicht kennt, egal was du weißt und sie nicht, es ist egal ob noch andere hier sind, die sie nicht kennt. Sie liebt dich. Alea hat zwar alles vergessen, aber wenn sie dich noch einmal sieht, wird sie dich erkennen und ihre Erinnerungen kehren zurück." Der letzte Satz was nur ein Flüstern, dass im anziehenden Gewitter unterging. "Versprich mir, dass du sie nicht wieder vergessen lassen wirst, nie wieder!", flüsterte sie. "Ich verspreche es. Ich konnte nicht anders. Sie hätten dich umgebracht, wenn ich es nicht versprochen hätte. Es tut mir ja so leid, Nelani. Ich konnte nicht anders. Glaube es mir doch!" Nelanis Augen wurden groß. "Ich habe gar nicht gesagt, dass es dir leidtun muss, Lennox. Es muss dir gar nichts leidtun. Du kannst nichts dafür. Orion will nicht glauben, dass es ihm nichts bringen wird alle magischen im Meer zu vernichten. Cassaras ist sein Mann. Er wird sterben, genau wie alle anderen Nixen sterben." Sie hat keine Tränen in den Augen, aber sie war kurz davor. Lennox würde am liebsten ihre Hand abschütteln, auf Orion zugehen, sein Messer nehmen und es ihm in den Körper stoßen. "Denk nicht so, Lennox", sagte Nelani leise zu ihm. "Ich weiß, was du denkst, aber es wird nicht viel bringen. Sie sind zu viele." "Ich weiß.", knurrte er. 

"Nelani! Da du schonmal hier bist, kannst du mir ja helfen.", sagte Orion. "Ich werde dir niemals helfen! Das müsste dir schon klar sein! Du hast meine Tochter verletzt und dafür wirst du büßen! Du bekommst die Rache einer Mutter zu spüren, du-", rief Nelani. "Na, na. Nicht so hastig! Ich habe noch viel Zeit zum Leben, im Gegensatz zu dir! Ein falscher Schritt..." Er deutete auf die Darkoner, die alle ihre Waffen gesenkt hielten. Sofort richten sie sie auf Nelani. "Ich komme mit, wenn es sein muss, aber nur, wenn sie Alea nichts antun!" Orion lächelte gehässig. "Natürlich wird ihr nichts passieren." "Und wieso habe ich dann das Gefühl, dass du nie etwas einhälst, was du sagst?" "Das ist jetzt nicht wichtig! Alea kennt dich nicht!", rief Orion. "Was?", rief Nelani zurück. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen. "Du bist ein Monster!", rief sie. Die Darkoner zuckten zusammen. "Ich komme mit und helfe auch, wenn es sein muss.", sagte sie nun wieder ruhig. "Gut.", sagte Orion. "Aber nur unter einer Bedingung-" "Natürlich, alles was du willst-" "Lennox und ich können nochmal alleine mit Alea sprechen. Sie kann sich zwar an nichts mehr erinnern, aber ich möchte mich von ihr verabschieden, und Lennox bestimmt auch!" Lennox nickte. "Gut, schön. Aber nicht zu lange, verstanden?" Nelani und Lennox nickten und Orion und seine Leute verließen den Raum.