Werwölfe
Du denkst doch auch dass sie nur der Fantasie kleiner Mädchen entspringen um ihre Angst vor menschenähnlichen Tieren zu manifestieren, oder? Wie sollte so etwas auch existieren. Blutrünstige, von Fell überzogene Monster mit ihren hunger auf Fleisch. So kennt an die Fabelwesen. Aber, kam dir nie in den Sinn dass sie vielleicht nicht ganz so ausgedacht sind wie alle behaupten? Dass solche monströsen Geschöpfe wirklich den Mond an heulen und andere Lebewesen jagen, reißen oder sogar foltern? Möglicher weise kam dir der Gedanke schon, aber du hast ihn schnell wieder verworfen. Wie sollten sie auch existieren! Lächerlich!
Doch vielleicht, unter dem herabschauenden Mondlicht, siehst du etwas unglaubliches. Ein Wolf, welcher sich aufbäumt und einer menschlichen Gestalt ähnlicher wird. Und dann wirst du dir denken „ich wusste es!" obwohl du eigentlich nie wirklich an sie geglaubt hast.
Dein blick wird von dem unmenschlichen Wesen erwidert. Seine vor wolllust leuchtenden Augen ergreifen deine Statur, nehmen dich förmlich Stück für Stück auseinander.
Das Bild vor dir brennt sich in deine Netzhaut und hinterlässt einen Schwall von Emotionen, über allen stehend Überwältigung und Respekt. Es hat dich bemerkt. Will es dich fressen? Was sollst du jetzt tun? Rennen? Kämpfen?
Schwere Schritte, umhüllt von dem Geräusch zerquetschendem Laub, bewegen sich in deine Richtung. Die Angst überwiegt. Du drehst um und rennst. Denn wenn du es nicht tust dann wird es dich fressen, nicht war? Genau das denkst du doch. Denn es ist ein Tier in menschlicher Statur, nicht mehr und nicht weniger. Doch mehr Gedanken kannst du daran nicht verschwenden. Du musst dich auf dein überleben konzentrieren. Doch du bist kein Sportler, und das weißt du auch. Lange hältst du dieses für dich Mordstempo nicht. Aber du weißt dass du musst. Du willst dem Monster doch entkommen.
Deine Atmung wird immer schwerer. das Blut in den Ohren rauschend wirst du langsamer. Alles kommt dir so schwer vor. Wenn du das überlebst, nimmst du dir vor, wirst du eindeutig mehr Sport treiben. Deine schritte verstummen. Und da fällt es dir auf. Kein raschelnder Laub hinter dir. Hat es dich nicht verfolgt? Bist du umsonst wie ein wilder gerannt? Das kann doch nicht wahr- da war was. Leise, fast unhörbar. Dein Kopf schellt zu deiner rechten. Da war doch was, oder wurdest du paranoid? Schon wieder. Ein rascheln. Und dann erkennst du sie. Die Augen, welche dich vor deinen Sprint schon überall gemustert haben. Sie durchbohren dich. Alles in dir schreit dass du in Gefahr bist und rennen musst aber dein Körper streikt. Du gehst in Kampfhaltung. Wenn man es so nennen kann. Aber was bleibt dir sonst übrig? Ohne Kampf sterben? Dafür ist dir dein Leben trotz all ihrer grausamen Situationen doch noch wichtig genug. Du wolltest dich doch verabschieden können. Du wolltest dich verlieben, Kinder kriegen und alt werden. Oder du wolltest reisen und die Welt sehen Und deine träume leben. Deine verdammten träume. In all den Jahren hast du dich nie um diese wünsche gekümmert. Aber jetzt, kurz vor den vermeintlichen Tod bereust du es. Ja verdammt du bereust alles was du nicht getan hast. Wenn du den Schwanz eingezogen und lieber verzichtet hast anstatt einfach zu machen. Oder als du Fehler gemacht hast die du richtig stellen wolltest. Dein gewissen plagt dich immer wieder aufs neue und du hast es einfach nicht geschafft mit dir ins reine zu kommen. Du hast nicht gelebt. Nicht richtig. Das wird dir jetzt klar. Ironisch, oder?
Wieso kamen dir diese Gedanken nicht schon früher? Als du noch die Möglichkeit hattest was zu ändern. Als du nicht dem Tod in die verdammten Augen schauen musstest. Du hattest doch die zeit also warum hast du nichts getan?
Es knurrt. Es will dich, mit haut und haaren. Und dir ist klar dass du keine Chance hast. Aber kampflos aufgeben kannst du nicht. Auf einmal springt es dich an. Ein menschengroßer Körper reißt dich zu Boden und beißt dir ohne Vorgeplänkel in deine linke schulter. Du schreist auf, natürlich. Der Schmerz ist unerträglich. Deine arme versuchst du gegen seine Brust zu drücken aber du bist zu schwach. Der Sprint hatte dich schon all deine kraft geraubt. Ach hättest du doch nur mehr Sport gemacht. Es beißt wieder und wieder zu. Reißt dein Fleisch von deinen Knochen und legt deine Eingeweide frei. Und du schreist. Und weinst. Mehr kannst du nicht mehr. Nur Schreien und Weinen. Bis deine kehle brennt in der dir dein Blut hochkommt und sich seinen weg hinaus bahnt. Bis deine heißen tränen deine Wangen hinunter auf den tief roten Laubboden unter dir fallen. Bis du die berühmt berüchtigten schwarzen punkte vor deinen Augen tanzen siehst. Bis der Schmerz und das schmatzende Geräusch deines Peinigers nichts weiter als ein weit entfernter böser Gedanke scheint und du die kraft verlierst am leben zu hängen. Und dann ist es vorbei. Wie ein Lichtschalter einfach umgelegt.
Werwölfe
Du denkst doch auch dass sie nur der Fantasie kleiner Mädchen entspringen um ihre Angst vor menschenähnlichen Tieren zu manifestieren, oder? Wie sollte so etwas auch existieren. Blutrünstige, von Fell überzogene Monster mit ihren hunger auf Fleisch. So kennt an die Fabelwesen.
Aber, kam dir nie in den Sinn dass sie vielleicht nicht ganz so ausgedacht sind wie alle behaupten?
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Werewolf"Schwere Schritte, umhüllt von dem Geräusch zerquetschendem Laub, bewegen sich in deine Richtung. Die Angst überwiegt. Du drehst um und rennst. Denn wenn du es nicht tust dann wird es dich fressen, nicht war? Genau das denkst du doch. Denn es ist ei...