Es war ein Abend wie jeder andere auch. Naja nicht ganz. Im Moment war es ein Abend wie jeder andere auch. Ich habe den Tag über am PC verbracht und gelernt oder bin in einer wirklich dummen Serie versunken. Es war kurz nach Null als ich mich entschloss, schlafen zu gehen, aber zuvor doch noch etwas zu schreiben. Ich wollte endlich den ganzen Stress loswerden. Mein Lernen hat an dem Tag nicht so funktioniert, wie ich es gerne hätte. Ich habe zwei Stunden mit aufgeschlagenen Sachen am Tisch gesessen und hab mich von meinem Handy ablenken lassen. Also dachte ich mir, wenn du so weiter machst wird das nichts, du hast nicht mehr so viel zu tun, gönn dir eine Pause. Natürlich hab ich nicht auf die Uhr geschaut und dachte mir um viertel nach zehn, dass ich es eigentlich für den Tag auch bleiben lassen kann. Zurück zum Thema ich schweife ab.
Ich schrieb mir also die Sorgen von der Seele, was leider nicht ganz so klappte wie ich wollte. Ich hatte mit mehr Erlösung gehofft. Diese Erlösung bekam ich allerdings etwa zwei Stunden später als ich endlich einschlief. Oder doch etwas davor?
Meine Katze lag zwischen meinen Beinen, als ich schrieb. Ich kam mir dennoch etwas sehr komisch vor, da ich schon lange nicht mehr so viel geschrieben hatte und das auch noch ohne Musik. Das grenzt an ein Wunder, wenn ICH keine Musik höre, während ich irgendetwas tue, wobei man Musik hören könnte. Doch das wurde für mich zu einem Vorteil. Ich bemerkte tatsächlich mal als Jemand vor unserer Tür stand. Auch wenn mein Zimmer direkt neben dem Flur ist und ich mein Fenster meistens gekippt habe, bemerke ich sehr selten wenn es Klingelt, es sei denn ich hab mal keine Musik laufen, was normalerweise nur morgens vorm aufstehen der Fall ist und nicht nachts um halb eins.
Jedenfalls, bemerkte ich eine relativ große dunkle Gestalt vor der Haustür, die den Bewegungsmelder aktivierte. Sie klopfte an die Tür. Ich wollte es eigentlich ignorieren, doch nach fünf Minuten hörte die Person immer noch nicht auf. Es schien dringend zu sein. Da ich um diese Uhrzeit doch etwas vorsichtig war, bei einer dunklen Gestalt vor der Tür, nahm ich mein Opinel und legte es vor dem Öffnen der Tür auf die Ablage daneben, sodass ich gut rankam. Die Person hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, und war etwa einen Kopf größer als ich. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich ziemlich groß war für eine Frau und ich selten auf Personen traf, die so viel größer waren als ich.
Die Person blicke überrascht auf, als ich die Tür öffnete. Ich erstarrte, als ich ihn erkannte.
„Ich… Also… Najaa… Danke fürs aufmachen.“, sagte er. „Äh… ja klar kein Problem.“, brachte ich stotternd hervor. Ihn hätte ich jetzt wirklich nicht hier erwartet und schon gar nicht zu so einer Uhrzeit und erst recht nicht nach seiner Reaktion beim letzten Konzert. Er wirkte verlegen, „Darf ich reinkommen?“ Ich sagte nichts, ich machte nur die Tür so weit auf, dass er eintreten konnte. Als ich die Tür grade wieder schloss, sah ich noch einen kleinen schwarzen Schatten raus huschen. Damit wäre eine Nacht kuscheln mit der Katze also auch nicht mehr möglich. Schade eigentlich.
Das Licht vom Bewegungsmelder ging aus und wir waren im Dunkeln. Ich hatte nur meine Zimmertür etwas aufgelassen, sodass ein kleiner Schein, meiner Nachttischlampe bei uns ankam. „Was machst du hier?“, fragte ich als er da so vor mir im Flur stand und ich mich etwas gefangen hatte. Er brauchte etwas um zu antworten, aber letztendlich sagte er, „Ich hatte gehofft, das vom letzten Konzert wieder gut zu machen bzw. nachzuholen.“ „Um diese Uhrzeit?!?“, mir gingen tausende Gedanken durch den Kopf, doch klar formulieren konnte ich keine davon. „Du weißt ich bin Musiker, außerdem bist du noch wach, ich konnte durch die Tür sehen, dass du noch am Schreiben warst. Außerdem hatte ich gehofft, da es dein Traum ist Musiker zu werden, dass du noch wach bist.“ „Ja ja, das mein ich nicht. Warum ziehst du sowas umso eine Uhrzeit durch? Du hast mich das letzte Mal sitzen lassen. Auf deinem eigenen Konzert!“, ich war wirklich sauer und redete mich in Rage, was vielleicht nicht die beste Variante war. Dass er mich jetzt küsste damit ich endlich meine Mund halte, war hingegen eine der besten Dinge die er in dieser Situation hätte tun können. Er drückte mich gegen den Haufen Jacken an der Wand und küsste mich immer fordernder. Ich wollte was sagen, doch wurde immer wieder von seinen Küssen unterbrochen. Er konnte so unheimlich gut Küssen, das war so unverschämt. Ich wollte mehr von ihm, ich wollte ihn spüren, seinen Körper, seine Lippen, einfach alles. Ich zog ihm energisch die Jacke aus und riss ihm sein Hemd förmlich vom Körper.
Ich kam ins Stocken. Er trug ein Hemd? Moment, da Stimmt was nicht. Sonst trug er Hemden doch nur zu Auftritten oder wenn er irgendwo schick eingeladen war und es die Etikette verlangte. Er trug eigentlich nie Hemden. „Hattest du einen Auftritt von dem ich nichts wusste?“, fragte ich ihn vorwurfsvoll, nachdem ich ihn nicht ganz so sanft von mit weggedrückt hatte. „Nein, wie kommst du drauf?“, fragte er sichtlich verwirrt. „Du trägst ein Hemd!“ „weil ich dir eigentlich ein Lied zeigen wollte, was ich für dich geschrieben habe.“, beendete er meine Satz. Ich sah ihn immer noch mit einem kritischen Blick an. „Das kann doch nicht wahr sein, verdammt nochmal ich bin verrückt nach dir. Ich kann nicht ohne dich“, er machte eine Pause, „ ich will auch gar nicht.“
Und so stand er vor mir, Oberkörper frei, in dem Flur meines Elternhauses und einem Blick voller Sehnsucht. Ich konnte ihm kaum wiederstehen, also versuchte ich mich wieder mit meiner Wut abzulenken. „Du hast mich dort einfach vergessen, nachdem wir geredet hatten. Wir wollten gemeinsam…“ Er unterbrach mich, „Jetzt hörst du mir mal zu, ich bin es leid mich deswegen bei dir zu entschuldigen. Ich bin hier, weil du weder auf meine Nachrichten noch auf meine Anrufe reagiert hast. Hättest du an dem Abend nochmal auf dein Handy geschaut, dann hättest du vielleicht bemerkt, dass ich dich zwei Stunden versucht habe zu erreichen.“ „Du hast mich angerufen, an dem Abend?“, fragte ich nun voller Verwirrung. „Ja verdammt nochmal!“, er schrie schon fast. „Bei mir kam kein einziger Anruf an.“, ich war nun noch verwirrter. „Jetzt hör doch auf mich zu unterbrechen…“, setze er wieder an. „Tschulige.“, sagte ich kleinlaut, wofür ich nur einen kleinen, bösen Blick bekam. „In dem Ort, wo das Konzert stattgefunden hat, gab es keinerlei Netz.“, versuchte er mir zu erklären. „Deshalb muss du mich noch lange nicht einfach sitzen lassen. Du hast gesagt ich soll auf dich warten, bis du alles eingeräumt hast. Du bist dann aber nicht wieder aufgetaucht.“, brachte ich vorwurfsvoll heraus. „Du warst weg als ich nach dir gesehen habe.“, wollte er sich entschuldige. „Ich war weg?! Ich hab verdammt nochmal eine Stunde auf dich gewartet, nachdem ich dich nicht mehr hab rein und raus gehen sehen!“, ich war wütend, verdammt wütend und es war mir in dem Moment egal, ob das jemand hörte. Ich wollte grade wieder ansetzen etwas zu sagen, als er mich unterbrach, „Es tut mir verdammt nochmal Leid! Ich bin draußen auf einen Typen von einer Plattenfirma getroffen, der mir einen Vertrag angeboten hat. Der hat mich aufgehalten.“ „Warum hast du dann nicht geschrieben und tauchst erst 2 Tage später auf?“, ich hatte mich wieder etwas beruhigt. „Weil ich nicht wusste wie ich reagieren soll. Nach deinen Nachrichten auf der Mailbox wusste ich einfach nicht ob du noch was von mir wissen willst, ob ich dir das ganze überhaupt erklären soll und kann. Deshalb hab ich auch den Song geschrieben.“ Irgendwie war ich froh, dass es nur ein Missverständnis war, dennoch wusste ich nicht mit der Situation umzugehen und sah ihn einfach nur verdattert an. „Wollen wir das einfach vergessen?“, frage er schon fast liebevoll. Ich nickte nur als Zustimmung, als ich eine Tür hörte. „Schnell in mein Zimmer!“, flüsterte ich mit Nachdruck, „Ich glaube meine Eltern sind noch wach… oder wieder wach.“, fügte ich als Erklärung noch hinzu.
Da standen wir nun, in kompletter Dunkelheit in meinem Zimmer, während man hören konnte, dass mein Vater an der Haustür nach unserer Katze rief, die ja vorher bei mir war und dann doch die Gelegenheit genutzt hat raus zu kommen.
Er kam langsam näher und legte seine noch kalte Hand auf meine Wange. Ich bekam eine leichte Gänsehaut und versuchte auszuweichen, was nach kurzer Zeit nicht mehr ging, da hinter mir die Tür war. Ich wurde von ihm sanft an die Tür gedrückt. Langsam beugte er sich zu mir runter, viel zu langsam für meinen Geschmack. Ich legte meine linke Hand an seinen Hinterkopf und zog ihn zu mir. Seine Haare waren so verdammt flauschig, das war echt unnormal. Als sich unsere Lippen endlich wieder vereinten, war es fast schon wie eine Erlösung für mich. Ich genoss das Gefühl, das meinen Körper wie elektrisiert wirken lies. Er küsste mich sanft, fast schon mit Vorsicht. Als wäre ich eine zerbrechliche Porzellanfigur, hielt er mich mit seinen Händen fest. Ich wollte ihn und zwar jetzt und am besten ohne Klamotten. Unser sanfter Kuss wurde immer stürmischer und leidenschaftlicher. Er zog mich an meiner Hüfte näher zu sich. Fast gleichzeitig löste er seine rechte Hand und fuhr mir unter mein Shirt. Seine leichten Berührungen auf meine Taille machten mich wie verrückt. Ich krallte mich mit der noch freien Hand in seinen Rücken und hinterließ mit hoher Wahrscheinlichkeit ein paar Kratzspuren. Er löste sich kurz von mir, um mir mein Shirt auszuziehen, ehe er mich wieder küsste. Seine Hand wanderte von meiner Hüfte, über meine Taille, nach oben zu meinen Brüsten. Sanft streichelte er sie, spielte etwas mit den Nippeln. Mit seinem Mund wanderte er langsam meinen Hals entlang, während er meine eine Brust massierte, was mir ein leises stöhnen entlockte. Trotz der Ablenkung versuchte ich seine Hose mit zittrigen Händen zu öffnen. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach nur zwei versuchen gab ich auf und genoss einfach das Gefühl, dass seine Berührungen und Küsse in mir verursachten. Ich zog ihn näher zu mir, drückte mich ihm entgegen und stieß ihn letztendlich auf mein Bett. Er sah mich von dort aus herausfordernd an. Ich zog ihm endlich seine verdammt Hose aus und kletterte über ihn. Diesmal war er es, der mich runter zu sich zog. Unser Kuss war voller Verlangen und Leidenschaft. Seine Hände wanderten von meinem Gesicht wieder zu meiner Hüfte. Er malte mir währenddessen kleine Muster auf den Körper. Kurz darauf fielen die restlichen Klamotten auf den Boden. Ich küsste seinen Hals nach unten, saugte mich an einer Stelle kurz fest, ehe ich meinen Weg fortsetzte. Sein Körper war unter mir komplett angespannt. Kurz bevor ich mein Ziel erreicht hatte, hielt er mich auf. Er zog mich wieder nach oben, nur um mich wieder zu küssen. Mit einer Hand hielt er mich fest, ehe er uns umdrehte. Er hielt meine Arme über meinem Kopf ins Kissen gedrückt und spannte mich regelrecht auf die Folter, da er nur Millimeter von mir entfernt inne hielt und mein Gesicht musterte. „Please“, flüstere ich ganz leise gegen seine Lippen, es klang schon fast wie ein flehen. Er schien kurz zu überlegen, küsste mich dann aber doch. Mit diesem Kuss drang er in mich ein. Ich stöhnte in den Kuss hinein. Wie ich das vermisst hatte. Er nuschelte ein „love you“ zwischen den unzähligen Küssen.
Wir lagen falschrum in meinem Bett. Ich war an seine nackte Brust gekuschelt, während er mich fest im Arm hielt. „Duu?“, hörte ich ihn leise sagen und legte mich so hin, dass ich ihn sehen konnte. „Hmm?“, nuschelte ich als Antwort. Er gab mir einen sanften Kuss. Nachdem wir uns voneinander lösten, kuschelte ich mich wieder an seine Brust und zog die Decke etwas höher. Fest in seinen Armen und an seine Brust gekuschelt schlief schließlich ich ein.
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Ein nicht ganz so normaler sexy Abend
Short StoryMeine Katze lag zwischen meinen Beinen, als ich schrieb. Ich kam mir dennoch etwas sehr komisch vor, da ich schon lange nicht mehr so viel geschrieben hatte und das auch noch ohne Musik. Das grenzt an ein Wunder, wenn ICH keine Musik höre, während i...