Männergeschmack

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„Nichts."

Lina hebt eine Braue. „Nichts?"

Lenny holt tief Luft und schaut zu seiner Freundin, die ihre Arme vor der Brust gekreuzt hat.

„Das war...Spaß?"

Lina funkelt mich an. Es ist wohl mehr als offensichtlich, dass ich sie anlüge.

„Gibt es etwas zwischen euch, dass ich wissen sollte?"

„Gott, nein. Chloé meint das nicht so", sagt Lenny.

„Doch meine ich", widerspreche ich, wofür ich einen bösen Blick von Lenny ernte. „Aber er nicht. Und was mich betrifft, musst du dir auch keine Sorgen machen."

Lina mustert mich, mehr oder weniger zufrieden mit der Antwort. Dann blickt sie zu Lenny. „Okay. Ich gehe duschen. Kann ich mir etwas von deinen Sachen nehmen?"

Lenny nickt und schaut dann zu mir, sobald Lina verschwunden ist. „Musste das sein?"

„Musste was sein? Dass ich dir geholfen habe?"

„Mir geholfen?" Er zieht die Augenbrauen zusammen. „Du hast mich in die Lage gebracht. Wieso sagst du so etwas?"

„Weil ich es meine", bestärke ich meine vorherige Aussage.

„Dann muss ich dich enttäuschen, weil das nichts wird", lautet seine harsche Antwort. „Gott, wie oft musst du sowas gesagt bekommen, bist du locker lässt. Hast du überhaupt vor jemals einen Freund zu finden?"

Ich hätte gerne etwas geantwortet, aber Lenny stampft schon wütend nach oben. War das sein Ernst?

Mir schießen augenblicklich Tränen in die Augen. Da denke ich einmal, dass wir endlich gut stehen und dann so etwas.
Gut, vielleicht war der Zeitpunkt so etwas zu sagen nicht optimal, aber ich kann auch nicht riechen, dass Lina direkt um die Ecke ist.

Ich verstehe es nicht. Lenny hat mir nie ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass er genervt von mir und meinen Gefühlen für ihn ist. Er hat es eher offen stehen lassen, auch wenn mir immer bewusst war, dass ich sowieso nur die kleine beste Freundin seines Bruders bin. Aber jetzt so zu tun, als würde ich ihn regelrecht belästigen?

„Alles okay?" Aaron kommt die Treppe runter, scheinbar hat er sich in seinem Zimmer etwas Wärmeres angezogen.

Mit wässrigen Augen und zusammengepressten Lippen sehe ich zu Aaron. Es entweicht mir lediglich ein Flüstern. „Wieso kann ich nicht jemanden finden, der mich will?"

Aarons Gesichtszüge werden sanft und er zieht mich in seine Arme. „Wir suchen dir jemanden, okay?"

...

Es klingelt und mein Blick schweift nach oben, während ich Gläser poliere.

Hannes und ein paar von seinen Freunden betreten das Café, sein Arm ruht auf den Schultern eines Mädchens, das ich bis jetzt noch nicht gesehen habe.

Sobald er mich sieht, grinst er und zieht das Mädchen mit sich. „Chloé! Das ist Ria, meine Freundin. Sie ist spontan zu Besuch gekommen."

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