Chapter 1

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Es war ein Samstag wie jeder, als ich den Vormittag in meinem Zimmer verbrachte und mir die Zeit vertrieb. Es war zu warm draußen, als hätte ich das Fenster aufmachen können. Mein Vater war nicht zuhause und mein Bruder schlief bei einem Freund.

Hätte ich damals ahnen können, dass dieser Tag wohlmöglich mein Leben von grundauf veränderte? Wohl eher nicht. Ich war immer das "andere" Mädchen; immer die zweite Wahl. Ich hatte mich nie wirklich verliebt und wenn ich ehrlich sein soll, glaubte ich auch nicht an die Liebe.

Mir ging es gut so. Aber dann traf ich diesen einen Jungen, und er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Er war anders als jeder Junge den ich kannte, aber doch so normal. Und egal was ich versuchte und wie sehr ich mich angestrengt habe, meine Gedanken waren nur bei ihm.

Am Anfang dachte ich mir nichts dabei, mit ihm befreundet zu sein, aber ich wusste auch nicht, dass er vielleicht mal der Grund für meinen Tod sein würde.

Jedenfalls lernten wir uns kennen, als er mich auf Facebook anschrieb. Er stellte mir irgendeine blöde Frage, anscheinend um ins Gespräch zu kommen. Ich checkte sein Profil, aber da gab es kaum was. Kein Bild von ihm, kaum Statustexte und auch sonst nichts. Nur sein Wohnort war angegeben.

Er kam rüber wie ein Nerd, da er irgendwelche für mich unenzifferbaren Texte als Profilbild hatte. Aber trotzdem schrieb ich ihm weiterhin, auch als ich rausfand, dass er immerhin einige Jahre älter als ich war. Ich meine nicht, dass er hätte mein Vater sein können, aber es gab einen Unterschied.

Anfangs telefonierten wir auch viel, also so Camen. Er machte aber nie seine Kamera an, also konnte ich ihn nie sehen.

Er schrieb viel, dass er auf Partys war, bei Freunden schläft oder einfach irgendeine sinnlose Scheiße weil er Dicht war. Interessant war das nicht, aber ich wollte ihn unbedingt kennenlernen.

Es dauerte nicht lange und er stand das erste Mal vor meinem Fenster. Ich war so neugierig, und als ich ihn sah, blieb mir der Atem aus. Klare Blaue Augen, kurze blonde Haare und ein breites Grinsen.

Ich stand zwar mehr auf braune Augen und dunkle Haare, aber er war einfach so wunderschön.

Ich war dann aber doch zu scheu um mit ihm und seinen Freunden mitzukommen.

Aber nur wenige Tage später war ich bei ihm zu Hause. Und ich war so unsicher, dass ich kein Wort rausbekommen habe. Wir hatten trotzdem viel Spaß, und er hat sogar gekocht. Seit dem, dachte ich nur noch an ihn...

SarahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt