Da stand ich nun vor ihr. Vor meiner Schwester. Sie war verschollen. Ganze 3 Jahre. Und jetzt ? Jetzt laufe ich nachts durch die Straßen von Köln, will jeden Gedanke an sie und an alle anderen Schmerzen vergessen. Sie steht 3 Meter vor mir. Ihre Haut ist blass, ihre Haare zerrzaust und ein sie trägt ein schmutziges weißes Kleid. Ihr Gesicht ist überzogen von Narben und starke augenringe legen sich unter ihre wunderschönen Eisblauen Augen. Ihre Beine ? Knochen. Ihre ganze Gestallt besteht nur aus Knochen und haut. Sie sieht aus wie eine Lebende Tote.
In den letzten Jahren habe ich die Hoffnung an diese Begegnung verdrängt. Immer wieder habe ich mir eingeredet das ich sie nie wieder sehen werde. Doch ganz wahrhaben wollte ich es trotzdem nicht. Ihr verschwinden hat mein Herz zu Stein verwandelt und mir die Lebensfreude genommen. Mein Tagesablauf bestand nur noch daraus mich in meiner Wohnung einzuschließen und zu weinen. Egal ob Tag oder Nacht. Ich habe niemanden an mich rangelassen, jede Hilfe angelehnt und auf jeden Kontakt versuch aggressiv reagiert. Nur Nachts ging ich raus. Mein Körper gleicht dem ihren. Unsere Haut, wie ein zerrisenens Gemälde. Ihre Haut schneeweiß und meine ebenso. Ihre Haut geziert von Narben und stellen an denen die Narben bei ihr enden, dort führen sie an meinem Körper weiter.
Ihre Augen ohne Leben.
Einfach nur Eisblau. Sie starrt mich an. Ich tue es ihr gleich. Keiner weiß was er in diesem Moment tun, noch denken soll. Wir starren uns einfach nur an. Ein Gedanke. Mein Wort. Und sie denkt das gleiche. Mit langsamen Schritten bewegen wir uns aufeinander zu. Ihr Blick bohrt sich starr in meine Augen. Doch ich senke meinen Blick nicht sondern starre ihr ebenfalls in die Augen.
Meine Gedanken ?
-Nicht vorhanden.
Mein verstand ?
-Ausgeblendet.
Meine Beine tragen mich in ihre Richtung. Es war ein Reflex. Ich wollte es nicht doch Nein Körper tat es einfach. Nun stand ich vor ihr. Ich hielt ihr meine Hand hin und sie legte die ihre zärtliche in meine. Ihre Hände warne kalt. Hand in Hand drehten wir uns zum Brückengeländer um. Schnellen schrittens gingen wir darauf zu. Wir kletterten beide drüber.
Der gleiche Gedanke in unserem Kopf.
Der gleiche Wille im Gedanken.
Den gleichen Schmerz im Herz.
Und sie würdigte mir noch einen letzten Blick.
Sie ergriff meine Hand. Ich blickte ihr tief in die Augen und ein nicken kam von ihr. Ich nahm sie in meine Arme und ließ mich fallen. Und so stürzten wir gemeinsam in die Tiefe. Stürzten Arm in Arm durch die Eisschicht, in die der eisige Winter den rhein gehüllt hat und sinken immer tiefer und immer tiefer. Ich schließe meine Augen und lasse mich einfach sinken doch halte sie dabei fest in den Armen den wir sind für immer Geschwister.....
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Oneshots
Short StoryHeiii, Ich stelle hier verschiedene Oneshots rein. Gerne schreibe ich auch welche auf Wunsch. Wer welche haben möchte einfach per Nachricht melden ♥ Ich hoffe euch gefallen die Oneshots und ja viel Spaß beim Lesen ♥