I'll always remember you

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"Wieso weinst du Areum?"

Sie lächelte mich mit Tränen
in den Augen an.

"Versprichst du mir etwas, Jungkook?"

"Alles was du möchtest"

"Vergiss mich nicht. Versprich mir, dass du dich immer an mich erinnern wirst"

"Ich verspreche es dir"

Da war es wieder. Ihr wunderschönes Lächeln.

"Ich hab dich lieb"

"Ich hab dich auch lieb, Areum. Bis morgen"

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Hätte ich damals gewusst, dass ich sie vorerst das letzte mal in den Arm nehmen würde, hätte ich es getan und sie nie mehr los gelassen.

"Jungkook? Hallo? Ist bei dir alles in Ordnung?", fragte Namjoon, der mehrmals mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her wedelte. "Hm, was? Achso ja. Entschuldige, ja alles in Ordnung. Ich war nur etwas abwesend". Er sah mich skeptisch an.

"Denkst du wieder an Areum?". Ich nickte leicht. Es war sogar schmerzhaft es einfach nur zu zugeben. Verdammt schmerzhaft. "Wie lange ist das jetzt her?", fragte er. "Sieben Jahre, bald acht". Kaum zu glauben, dass es schon so lange her ist. In diesen fast acht Jahren ist keine Sekunde vergangen, in der ich nicht an sie gedacht habe.

Ich schwebe sehr oft in Erinnerungen und sie fehlt mir so unglaublich sehr. Niemals könnte ich beschreiben wie schlimm es ist, keine Worte könnten diesen Schmerz in mir beschreiben. "Du solltest sie los lassen, Kook. Wenn du nicht irgendwann aufhörst ständig an sie zu denken, gehst du noch mehr kaputt als du es schon bist", sagte Namjoon besorgt. 

Ich weiß, dass er das nicht sagt um mich zu verletzten, sondern um mir zu helfen, nur leider erreichte er damit das komplette Gegenteil.  Es fühlte sich an, als hätte er mein Herz genommen und so lange daran gezogen bis es in zwei Hälften gerissen ist.

"Du verstehst das nicht. Du kennst das nicht. Sie war meine beste Freundin und ist von dem einen Tag auf den anderen verschwunden. Spurlos verschwunden und ich könnte schwören sie hat versucht es mir zu sagen, doch ich war zu blöd dafür es zu verstehen und hab sie einfach so gehen lassen. Sie ist da draußen irgendwo und ich habe ihr versprochen sie immer in Erinnerung zu behalten. Ich muss sie finden, koste es was es wolle", versuchte ich ihm zu erklären.

Jeder Mann hat einen Schwachpunkt und meiner war Areum. In der ganzen Zeit, die ich sie jetzt schon nicht mehr gesehen habe, machte ich mir bis heute noch Vorwürfe. Hätte ich nachgefragt, warum sie so eine Art Versprechen von mir möchte, hätte ich vielleicht alles ändern können, doch das hab ich nicht und ich bereue es zu tiefst.

Nachdem Namjoon schwieg und mir diese Stille unangenehm erschien, nahm ich mir die Zeit meine Umgebung wahr zu nehmen. Er und ich saßen in einem Büchercafé. Was hätte es Areum hier geliebt. Viele Menschen saßen vor ihren Laptops und andere unterhielten sich oder lasen ein Buch. Nichts außergewöhnliches für so ein Café.

Eine Frau allerdings lenkte meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Sie war bildschön, hatte lange braune Haare, eine zierliche Figur. Als ihre Augen meine trafen ließ ich beinahe meinen Kaffee fallen. Diese Augen waren identisch mit denen von Areum. Diese Frau sah ihr erschreckend ähnlich. Als sie bemerkte, dass ich sie ebenfalls ansah, schenkte sie mir ein freundliches Lächeln, welches ich erwiederte.

Könnte es... Nein. Niemals könnte sie es sein. Mach dich nicht lächerlich Jungkook. Areum spaziert nicht auf magische Art und Weise einfach hier rein, nachdem du gerade noch von ihr geredet hast. Du wünschst es dir einfach viel zu sehr. Du wünschst dir Areum zurück.

Verdammt, ja. Und wie ich sie mir zurück wünschte. Ich würde alles dafür geben, sie wieder im Arm halten zu können, mit ihr zu lachen und ihr in ihre wunderschönen grün-braunen Augen zu sehen. Sie fehlte mir einfach so unglaublich sehr.

Finger, die an mir herum drückten, holten mich wieder aus meinen Gedanken. "Was ist?", fragte ich Namjoon irritiert. "Wen auch immer du anstarrst, starr unauffälliger". Ich wurde etwas rot um die Nase. "Was redest du da? Ich starre niemanden an", verteidigte ich mich und sah auf die Uhr.

"Scheisse, ich hab die Zeit vergessen. Ich hab noch so viel zu tun". Ich stand auf und legte Namjoon das Geld für meinen Kaffee auf den Tisch. "Sorry, ich muss wirklich los. Hab dich lieb", verabschiedete ich mich von ihm und umarmte ihn. "Ich dich auch. Bis morgen, Kook".

Ich habe es mir angewöhnt meinen Freunden zu sagen, dass ich sie lieb hab seitdem Areum weg ist. Wenn einem das Gefühl überkommt, einer Person nicht oft genug gesagt zu haben, dass man sie liebt, wird man eines Tages, so wie ich, von Schuldgefühlen heimgesucht. Deswegen sage ich es lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig.

Ich verließ das Café und machte mich auf den Weg nach Hause. Es ist gar nicht so einfach Karriere, Freunde und Haushalt alles unter einen Hut zu bekommen. Areum hätte das womöglich geschafft. Sie ist sehr gut darin alles zu bewältigen, auch wenn es mal schwieriger wird.

Dafür habe ich sie damals schon immer sehr bewundert. Sie hatte es nie einfach, weder in der Schule, noch Zuhause und trotzdem hat sie es geschafft mit mir zu lachen. Eine sehr starke junge Frau. Es hat mir immer das Herz gebrochen zu sehen, wie die Kinder mit ihr in der Schule umgegangen sind und auch wenn ich immer versucht habe sie zu beschützen, hat es nie aufgehört.

Man sagt ja immer, dass die schönsten Augen die meisten Tränen vergossen haben und dass das schönste Lächeln den größten Schmerz versteckt. Für viele mag das nur ein Sprichwort sein, doch wenn man sowas miterlebt sieht man das alles anders.

"Oh nein. Entschuldigen Sie bitte, das ist meine Schuld ich war unaufmerksam", war das erste was ich hörte als ich noch ziemlich heißen Kaffee plötzlich auf meinem Oberkörper hatte. Ich war mit jemanden zusammengestoßen und diese Stimme. Sie kam mir so bekannt vor. So vertraut. Die Frau mit der ich zusammengestoßen war, versuchte völlig panisch den Kaffee von meinem Hemd zu bekommen.

"Schon in Ordnung.  Ich gebs einfach in die Reinigung", sagte ich und blickte von dem Fleck auf meinem Hemd auf. "Sie?..."

𝐛𝐞𝐬𝐭 𝐬𝐭𝐫𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐬 | 𝒿.𝒿𝓀 ˢʰᵒʳᵗ ˢᵗᵒʳʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt