Vorgeschichte

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~ Alicias Sicht ~

Ich war im Moment mit meiner Schwester Kiara auf dem Nachhauseweg. Wir waren gerade Brot besorgen und Kiara wollte unbedingt noch einen Lolly. Obwohl sie erst drei ist, fast vier. Auf einmal rief Kiara: "Guck mal, Alicia. Ein Vogel!" Ich folgte ihren Blick, passte aber nicht auf und knallte gegen jemanden. "Entschuldigung", murmelte ich schnell. "Nein. Alles gut. Ich hätte aufpassen müssen", sagte der andere. Ich sah ihn an. Es war ein Junge, ungefähr ein Jahr älter als ich, hatte braune Haare und Sommersprossen im Gesicht. "Alles in Ordnung?", fragte ich ihn. Der Junge nickte. "Ja" Ich war neugierig. "Wie heißt du? Ich bin Alicia" Der Junge lächelte. "Ich bin Kai" Kiara starrte uns skeptisch an. "Alicia. Wir müssen heim" Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich. "Ähm ich muss los. Tschüss Kai!", rief ich dem Jungen zu. "Tschau Alicia!"

Meine Mutter wartete schon auf uns. "Kinder. Ich habe mir Sorgen um euch gemacht. Wo seid ihr solange geblieben?", fragte sie uns. "Kiara wollte unbedingt einen Lolly und hat dann so lange gebraucht, die Verpackung zu öffnen", antwortete ich, wobei Kiara mir die Zunge rausstreckte. "Gar nicht wahr", jammerte sie. Meine Mutter nahm mir die Einkaufstasche ab. "Gut. Danke fürs Einkaufen. Ich bereite jetzt das Abendessen vor und ihr könnt schon mal den Tisch decken", sagte sie dann ging sie in die Küche. Ich seufzte. Kiara quickte vergnügt. "Yay. Tisch ich komme!" Ich folgte kopfschüttelnd meine Schwester.

- abends -

Nach dem Abendessen mussten Kiara und ich ins Bett. Da ich müde war, war es kein Problem. Aber für meine Schwester schon. Während mein Vater versucht sie ins Bett zu kriegen ging ich ins Bett und versuchte zu schlafen. Doch irgendwas helles ließ es nicht zu. Ich öffnete die Augen und erschrak. Aus meinen Händen strömte helles blaues Licht, das sich langsam im Zimmer ausbreitete. Ich beobachtete meine Hände wie hypnotisiert und merkte nicht, wie sich meine Zimmertür langsam öffnete. "Alicia?" Erschrocken versteckte ich meine leuchtenden Hände unter die Bettdecke und versuchte, das Licht nicht durchschimmern zu lassen. Meine Mutter stand im Türrahmen und schaute mich entgeistert an. Hat sie etwa das Leuchten gesehen?

~ Iris' Sicht ~

Ich wollte meiner älteren Tochter gute Nacht sagen und habe vor Alicias Zimmertür etwas blaues Licht schimmern gesehen. Verwundert schaute ich durch das Schlüsselloch der Tür und war entgeistert. Aus den Händen meiner Tochter kam das Licht. Ich öffnete langsam die Tür. Meine Tochter hatte ihre Hände unter ihrer Bettdecke versteckt. Ich versuchte normal zu wirken. "Ich wollte dir noch eine gute Nacht wünschen", sagte ich. "Danke. Ebenfalls", sprach Alicia. Ich schloss wieder die Tür und eilte zu meinem Ehemann.

~ Alicias Sicht ~

Kaum war meine Mutter weg, holte ich meine Hände aus der Decke hervor. Das Licht war verschwunden. Ein wenig war ich enttäuscht, aber es war besser so. Plötzlich bekam ich Angst. Was ist, wenn meine Eltern von diesem Phänomen erfahren? Was würden sie sagen? Würden sie mich dann als verflucht oder ähnliches bezeichnen? Ich ließ diese Vermutungen sein und legte mich schlafen.

~ Iris' Sicht ~

Ich und mein Ehemann Nathan haben uns im Wohnzimmer versammelt. Nathan war verwundert über mein Verhalten, als ich ihm sagte, er solle ins Wohnzimmer kommen. "Kannst du mir bitte sagen, was los ist?", fragte er. Ich holte tief Luft und antwortete: "Unsere Tochter Alicia ist verflucht. Und das ist kein Scherz" Nathan war entsetzt. "Was? Das kann nicht sein" Ich sah ihn ernst an. "Ist es aber. Ich wollte ihr gute Nacht sagen, als ich aus ihrer Zimmertür ein blaues Licht gesehen habe. Ich hab durch das Schlüsselloch geschaut und gesehen, dass es aus unserer Tochter kommt", erklärte ich. Mein Mann war entschlossen. "Wir müssen sie loswerden. Sonst wird sie uns alle verfluchen", sagte er. Ich nickte. Obwohl es mir schwer fällt. Alicia ist ein sehr liebenswürdiges Mädchen. Aber wenn sie verflucht ist, müssen wir sie loswerden. Wer weiß, was sie großes anstellen kann. "Aber wie sollen wir es machen?", fragte ich ihn. "In der Nähe unseres Dorfes gibt es ein Wald, der an Ninjago City angrenzt. Der ist sehr groß und daraus wird sie nicht so schnell rauskommen. Und wenn doch, wird sie nicht nach Hause finden", sagte Nathan. Ich nickte und seufzte. "Gut. Das machen wir morgen früh", murmelte ich. Nathan war einverstanden und wir gingen in unser Zimmer, um zu schlafen.

- am nächsten Morgen-

~ Alicias Sicht ~

Ich wurde früh am Morgen von meiner Mutter geweckt. "Guten Morgen, mein Schatz. Kommst du mit in den Wald? Wir wollen nämlich Beeren für einen Kuchen pflücken", murmelte meine Mutter. Ich sprang auf. "Klar. Bin gleich fertig", sagte ich und holte Kleidung zum anziehen. Als ich fertig war, war ich fürs Pflücken bereit. Kiara durfte anscheinend noch schlafen, denn sie war nicht hier. Meine Eltern und ich gingen los in Richtung Wald. Als wir dort ankamen, gingen wir in den Wald hinein und suchten nach Büschen mit Beeren dran. Ich entdeckte einen und rief: "Ich hab was gefunden!" Dann rannte ich zum Busch, um zu pflücken.

~ Iris' Sicht ~

Nathan und ich sahen unserer Tochter beim Pflücken zu. Es wurde Zeit. "Komm Iris. Lass uns gehen", flüsterte Nathan mir ins Ohr. Ich nickte schweren Herzens. Auch Nathan fiel es nicht leicht. Wir schlichen uns aus dem Wald zurück ins Dorf und ließen unsere Tochter zurück.

~ Alicias Sicht ~

Als ich mit dem Pflücken der Beeren fertig war, sah ich mich um. Verwundert merkte ich, dass meine Eltern nicht mehr da waren. "Mama? Papa?", rief ich. Keine Antwort. Ich rannte durch den Wald und suchte meine Eltern, doch ich fand sie nicht. Langsam begann ich zu weinen. Irgendwann begann es zu regnen. ich gab die Suche auf und suchte nach einem geschützten Plätzchen. Ich fand eine leere Höhle und setzte mich hinein. Ich begann weiterhin zu weinen, weil ich ganz allein ohne eine Menschenseele im Wald festsaß. Ich hörte auf einmal neben mir etwas leise brummen. Ich drehte mich um und erschrak. Es war ein Bär. Ich wollte gerade weglaufen. "Hab keine Angst kleiner Mensch", hörte ich jemanden reden. Ich sah mich um, dann fiel mir auf dass der Bär mit mir geredet hat. Moment. Geredet? Es sah mich an. "Hast du gerade gesprochen?", fragte ich es. Der Bär nickte. Ich konnte es nicht glauben! Er spricht mit mir. "Ich habe meine Eltern gesucht, die mit mir Beeren pflücken gegangen sind und ich hab sie verloren", antwortete ich. Der Bär wirkte mitfühlend. "Das tut mir leid, kleiner Mensch", sagte er. Ich schluckte. Warum konnte dieser Bär reden? "Komm mit, kleiner Mensch. Ich bringe dich zu meiner Frau. Wenn du willst, kannst du sogar bei uns bleiben", meinte er einladend. Ich nickte. "Ja. Ich fühl mich bei euch irgendwie schon wie zu Hause", sagte ich. Dann folgte ich dem Bären. Ich merkte, dass diese Höhle größer ist, als ich gedacht hätte. Es hatte mehrere Tunnel und Räume. Er brachte mich zu einer Bärin die seitlich auf dem Boden lag. Ich begrüßte sie, und sie mich. "Was ist mit ihr?", fragte ich den Bären. "Wir bekommen in ein paar Monaten Junge", erklärte er mir. "Wie ist überhaupt dein Name, Kleines?", fragte er mich. "Ich bin Alicia", antwortete ich ihm. Er nickte. "Wenn es aufgehört hat zu regnen, kannst du die Bewohner des Waldes kennenlernen, wenn du möchtest", sagte er freundlich. Die Aufsicht auf neue Freunde konnte ich vor meinen Augen sehen und war aufgeregt. Ich nickte. Somit sollte mein neues Leben hier im Wald beginnen. Wenn mich doch bloß meine Eltern sehen könnten. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich sie nie wieder sehen werde.

~Ninjago~  Blue LigthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt