Denkst du auch manchmal zurück? Nicht zurück an deine Kindheit. Zurück an die Zeit die noch gar nicht so lang zurück liegt. Seit der sich so viel verändert hat. Die Zeit die ein Leben lang her sein könnte und sich gleichzeitig wie gestern anfühlt.
Die Zeit.
Vieles verändert sich in dieser Zeit. Meistens sind solche Zeiten nicht gerade leicht. Nicht die, über die wir einfach hinweg fliegen. Sondern die Zeiten, in denen wir jeden einzelnen Moment spüren.
Und wir haben Probleme. Die haben wir immer. Aber in solchen Zeiten haben wir sie nicht nur. Wir fühlen sie. Es gibt immer Menschen, deren Probleme größer und schwieriger sind. Denen es schlechter geht. Aber deshalb dürfen wir uns doch trotzdem auch unseren eigenen Problemen widmen. Was wäre es für eine Welt in der sich nur der ärmste, leidenste, hoffnungsloseste Mensch beklagen dürfte? Eine Welt in der alle anderen immer und immer vorgeben müssten glücklich zu sein? In das Glück hineingezwängt werden.
Wir dürfen uns schlecht fühlen. Hoffnungslos. Verzweifelt. Zum kotzen.
Und irgendwann geht es vorbei. Tut es immer. Und das sind die Zeiten an denen wir wachsen, Erfahrungen machen und als eine stärkere Version von uns selbst wieder hervorgehen. Und es ist egal was es für Probleme sind, die uns beschäftigen.
Beziehung. Schlechtes Gewissen. Selbstzweifel. Selbsthass. Sexualität. Das Gefühl nicht dazu zu gehören. Anders zu sein.
Und es ist auch egal wie wir damit umgehen.
Ob wir alleine in unserem Zimmer heulen. Stundenlange Telefonate führen. Alles still ertragen, in uns hineinfressen und weiter lächeln. Uns selbst verletzen.
Es ist egal.
Wir dürfen nur nicht vergessen, dass wir nicht die einzigen sind. Dass wir nicht alleine sind. Dass jeder einzelne Mensch Probleme hat. Jeder etwas hat, dass er versteckt. Manches verstecken wir sogar vor uns selbst.
Manchmal, wenn die Zeit und die Stimmung passend sind, dann öffnen wir uns. Erzählen von uns. Von unseren Sorgen und Problemen. Von unserer Wut und unserem Glück. In solchen Momenten merken wir, dass wir im Grunde alle gleich sind.
Deep talk.
Das ist die Art von Gesprächen, die ich am liebsten führe. Sie geben Halt und Zuversicht auch wenn die Dinge über die wir erfahren oft alles andere als das sind. Zuversichtlich. Hoffnungsvoll. Aber sie beweisen Vertrauen. Und irgendwie fühlt man sich festgehalten. Verbunden. Solche Gespräche sind viel zu selten. Sie lassen sich nicht herbei zwingen, schleichen sich davon und verfliegen. Und dann sind wir wieder die perfekten, glücklichen Menschen.
Small Talk Menschen.
Aber das ist okay. Denn das macht solche Gespräche besonders und kostbar.
Es ist wichtig sich auf das Positive zu konzentrieren. Das heißt nicht, dass man ununterbrochen glücklich ist. Es heißt, dass wir uns an all die wundervollen Momente und Erfahrungen erinnern, wenn es uns schlecht geht. Das wir darauf vertrauen, dass es irgendwann besser wird. Gut wird.
Dass wir wieder aus der Tiefe auftauchen, egal wie kurz oder lang sie dauert.
Dass wir das Leben genießen und voll auskosten. Das Gute und das Schlechte.
Das ist es, was für mich Optimismus bedeutet.
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Aushilfsphilosophie
Short StoryManchmal überraschen wir uns selbst mit unseren Gedanken. Aber sie gehen genauso schnell wie sie gekommen sind. Außer wir schreiben sie auf. Genau das habe ich hier gemacht und ein paar meiner Gedanken festgehalten.