Kapitel 1

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Ein Dämon in der Welt der Menschen? Du scheinst noch immer nicht verstanden zu haben, dass du dort nichts zu suchen hast. Stattdessen spazierst du dort ein, als würde dir ihre Welt gehören und bringst sie um oder machst ihnen das Leben schwer indem du sie verletzt, ihre Gedanken manipulierst oder Fallen stellst, ihr Hab und Gut stiehlst und Streiche spielst, wie ein kleiner Junge. Somit wirst du aus der Welt der Menschen verbannt und solltest du dich daran nicht halten, Yuki, folgt die Todesstrafe...

Langsam schritt ich die dunkle Gasse entlang. Hinter manchen Fenstern flackerte noch Licht und die Straßenlampen erhellten die Steinmauern und den Weg vor meinen Füßen aber außerhalb dieses künstlich geschaffenen Lichts war es stockfinster. Unbewusst zog es mich wieder zu der Schule, die ich schon aufsuchte, seit ich die Menschenwelt zum ersten Mal betreten hatte. Basketballkörbe und Fußballtore zierten hinter einem Zaun den riesigen Schulhof, der zu einem großen zweistöckigen Gebäude im alt-japanischen Stil führte, mit einem gebogenen schwarzen Dach und weißen Wänden. Kirschbäume zierten den Weg dorthin und links hinter dem Gebäude schliefen Kaninchen in einem Stall. Es waren die Maskottchen der Schule, die abwechselnd von einigen Schülern gepflegt wurden. Vor einiger Zeit hatte ich sie mal aus ihrem Stall gelassen und sie waren über den den Schulhof gerast, wo sie kurze Zeit später von einem Schüler entdeckt wurden. Mit einigen anderen Schülern hatten sie diese dann wieder eingefangen, was meinen Spaß schneller verdorben hatte, als es geplant war. Ich schmunzelte etwas bei der Erinnerung daran und sprang mit einem Satz über den Zaun. Dann hockte ich mich vor dem Käfig hin, um die Nager näher zu betrachten. Sie waren alle unterschiedlich gefärbt aber nur einer von ihnen hatte Schlappohren und saß etwas abseits von den anderen. "Bist wohl auch nicht erwünscht, hmm?" fragte ich, biss die Zähne zusammen und steckte die Fingerkuppen durch das Gitter, um sein weiches Fell zu Streifen. Dann hörte ich von weitem, dass jemand mit einem Schlüssel das Zauntor öffnete und einige Sekunden später wieder schloss, ohne es abzuschließen. Ich stieß mich vom Boden ab und landete sicher auf dem Dach der Schule, wo ich mich am Schornstein mit einer Hand festhielt. Dann blickte ich zu der Person, die das Tor geöffnet hatte und nun auf den Kaninchenstall zulief. Es war die Direktorin der Schule. Ich kannte sie und die meisten Lehrer und Schüler bereits durch meine regelmäßigen Besuche und wusste, dass sie sich in der Woche immer zum Lernen in ihren Klassenzimmern trafen. Die Direktorin hockte sich ebenfalls zu den Kaninchen herunter, wie ich es einige Sekunden zuvor getan hatte. Dann stand sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf und sah in meine Richtung, doch ich war innerhalb von einer halben Sekunde wieder weg, bevor sie auch nur ahnen konnte, dass ich jemals dort gestanden hatte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 30, 2020 ⏰

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