Prolog

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Ihre grünen Turnschuhe trommelten über den heißen Asphalt.
Es war mitten im Hochsommer und die Mittagssonne knallte gnadenlos auf sie und ihre Umgebung hinab.

Doch das nahm sie kaum war.

Ihre Gedanken waren nur bei den schweren Schritten ,die sich ihr von hinten in beängstigender Geschwindigkeit nährten und dem Gewissen ,dass es gar nicht gut wäre von ihrem Verfolger geschnappt zu werden.

Auch wenn sie weder wusste ,wer diese Person war ,noch was sie von ihr wollte und mit ihr vorhatte ,so war sie doch doch sehr sicher,dass es nichts Gutes war.

Sie legte,wie in den letzten paar Minuten schon öfters,nochmals Geschwindigkeit zu.

Warum musste auch ausgerechnet jetzt Gottesdienst sein?
Und warum musste ganz Diving Creek streng gläubig sein?
Warum konnte nicht irgendwelche Leute daheimgeblieben sein,sie durch die Fenster ihrer kleinen amerikanischen Vorstadthäuser sehen und ihr zu Hilfe eilen?
Warum verfolgt sie überhaupt jemand?

Sie war doch stinknormal!Hatte einen eher unwichtigen Bürojob in der benachbarten Stadt,einen durchschnittlichen Mann ,zwei anständige Kinder,mehrere richtig gute Freunde und kam auch sonst absolut jedem super klar.Eimgentlich hatte doch niemand einen Grund sie Sonntag Mittag durch das ganze Dorf zu hetzen!

Anscheinend aber nur 'eigentlich'oder warum lief sie jetzt einen Marathon-in dem es offenbar um ihr Leben ging-durch die verlassen Straßen durch ihres Heimatdorfes.
Einem Ort,an dem sie sich immer unglaublich sicher gefühlt hatte,weil einfach nie irgendwas passierte.Es war ja sogar schon ein Jahrtausendereignes,wenn das Schild der Dorfkneipe durch einen Sturm schief hing.

Inzwischen war sie fast am Ende der Straße angelangt.
Dass es eine Sackgasse war,wusste sie schon als sie hier hinein lief-sie war hier neunmal groß geworden-doch nun musste sie erschrocken feststellen ,dass das Loch im Zaun,in dem die Straße endete,durch das sie sonst immer in den dahinter liegenden Mini-Wald schlüpfte,mit drei Holzbalken provisorisch geschlossen worden war.Diese waren zwar nicht festgenagelt oder festgebunden,sahen dafür aber umso schwerer und unhandlicher aus.
Da kam sie nicht lang.

Doch anhalten oder umdrehen konnte sie auch nicht,denn dann hätte ihr Jäger sie  und das konnte nicht gut enden.

Vielleicht schaffte sie es ja über den Zaun zu klettern?

Während sie sich ihm weiter eilig näherte ,schätze sie den Zaun-ihr Hindernis-ab.
Es war ein ungefähr drei Meter hoher Maschendrahtzaun,der seine besten Tage schon Jahre hinter sich hatte.Vielleicht sogar schon Jahrzehnte.
Sie war nicht sicher,ob er ihr Gewicht halten würde.Doch sie musste es auf jedenfall probieren,auch wenn sie das eine Ganze Menge Zeit kosten würde-Zeit von der sie noch nicht mal siecher war,ob sie sie überhaupt noch hatte.

Wieder erhöhte sie ihr Tempo und sprang ab.

Ihr linkes Knie krachte zuerst gegen den Zaun.Sie spürte ihre Hose reißen.Blit lief ihr über das Kine-ihr Blut.
Doch den Schmerz fühlte sie vor Adrenalin nicht.
Auch nicht als ihr restlicher Körper hart gegen den rostigen Zaun prallte.
Sie war lediglich darauf fokussiert irgendwo Halt zu finden und irgendwie über diesen verdammten Zaun zu kommen.
Ihre Finger schrammten über das Metall und versuchte sich verzweifelt sich an ihm fest zu krallen,während sie sich den Boden in scheinbar immer schnellerer Geschwindigkeit nährte.

Rostpartikel wirbelten durch die Luft,behinderten ihre Sicht und erschwerten ihr das Atmen.Ihr lockiges hellbraunes Haar fiel ihr in das schmale Gesicht.

Doch dann fassten ihre Finger plötzlich sicher in drei Maschen des Zauns.
Erleichtert zog sie sich mit aller Kraft,die sie noch besaß an dem heißen Metallgeflecht hoch.Der Schweiß rann ihr über Stirn und Rücken und das Blut über die zerkratzen zarten Finger mit den abgebrochenen Nägeln.

Die Schritte ihres Verfolgers kamen immer näher.Dröhnend schlugen seine Füße auf der rissigen Straße auf.

Sie hangelte sich hastig weiter an dem unter enorm Belastung schwankenden Zaun hoch.wie ein Boot auf offener See,das mitten in einen wahnsinnigen Sturm geraten ist und noch irgendwie versucht an den nächsten Hafen zu kommen ,obwohl es eigentlich schon zu spät ist.
Ein Boot,das anscheinend bestimmt war zu sinken.

Trotzdem erreichte sie wie durch ein Wunder das obere Ende des Maschendrahtzauns und schwang sich-vollkomen am Ende-hinüber.

Im Fall drehte sie ihren Körper,sodass sie für den Bruchteil einer Sekunde durch den Zaun direkt in die funkelnde Augen ihres Jägers starrte.
Es wären eigentlich ganz normale Augen gewesen,nichts was sie beängstigt hätte,wären sie nicht voller abartige Vorfreude.
Vorfreude auf ihre Niederlage.

Es schepperte,knackte,krachte und polterte gewaltig,als sie schmerzhaft auf dem von Ästen  und Abfällen übersähten Boden aufkam.Ein schreckliches Stechen zog sich durch ihren gesamten Körper und ließ sie noch nach Luft schnappen.
Automatisch blieb sie liegen,krümmte sich zusammen und schrie auf.
Tränen liefen ihr über die Wange,das Blut hingegen über den ganzen Körper.

Ein spöttisches Lachen ertönte.
Jemand war neben ihr gelandet-wenn auch deutlich sicherer.
Dieser Jemand kam nun auf sie zu und beugte sich über ihre zitternde Gestalt.

Ihr wurde schwarz vor Augen.

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Drei Stunden später meldet ein besorgter Ehemann und Vater zweier Kindern seine Frau in der Polizeistation von Diving Creek als vermisst.Er beschrieb die zierliche ,etwas kleinere Frau mit hellbraunem gekochten Haar.Sie habe ein weißes T-shirt,eine ausgewaschen blaue Jeans und grüne Turnschuhe getragen.Feinde gab es keine.

Zwei Tage später fanden die Beamten ihre ramponiert Leiche in dem winzigen Waldstück des Ortes.

Innerhalb von weiteren zehn Studen hatte man das ganze dann so weit geklärt,dass man sich sicher war,dass da viel mehr mit drin hing,weshalb der Befehl von ganz oben kam,
die Ermittlungen unverzüglich einzustellen,sämtliche Beweise verschwinden zu lassen und kein Sterbenswörtchen mehr über den'Vorfall'zu verlieren.
Den Angehörigen sagte man,es wäre ein schrecklicher Unfall gewesen.

Und elf Jahren nach dieser Tat..
Ja da besucht das Böse wieder Diving Creek.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 02, 2020 ⏰

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