Ein sonniger Nachmittag erstrahlte in Shizume Cho. Doch so schön das Wetter auch war, so niedergeschlagen war die Stimmung im Park, nahe des HQ von Scepter4.
„Es ist Jahre her Saruhiko…“, versuchte Yata seinen Freund zu trösten. „Trotzdem.. Wieso hast du das getan?“, fragte Fushimi, weiterhin mit einem traurigem, fast leeren Gesichtsausdruck. „Weil du gegangen bist.. Ich habe mich auf einmal so verlassen gefühlt und Mikoto war da für mich.. Es war aber nur ein Kuss! Und wie gesagt, lange her!“ Er verstand nicht, wieso es so schlimm war. Immerhin wollte er doch gar nichts von seinem König. Das hatte ihm Yata sehr oft versichert. „Du tust ihm einfach nicht gut, Yatagarasu.“, mischte sich Munakata auf einmal ein. Er hatte anscheinend alles mitangehört und trat nun an Fushimis Seite. Dieser blickte nur kurz zu ihm auf und dann wieder zu Boden. „Saru.. Bitte.. Verzeih mir das. Ich will dich nicht noch einmal verlieren!!“ – „Und schon wieder wegen Mikoto…“, antwortete Fushimi nur.
Sie waren jetzt schon 3 Monate zusammen. Und es lief auch überraschend gut! Yata hatte ihm verziehen, sie rauften sich wieder zusammen und wurden Das Paar! Sogar Kusanagi und Awashima hatten es noch nicht hinbekommen sich endlich ein Pärchen nennen zu können. Doch wo Liebe ist, existiert auch hin und wieder mal Streit. Und eben jetzt ging es wieder um die Vergangenheit. Wieder um Homra. Und spezifiziert um Mikoto! Doch anscheinend wurde dieser Streit diesmal sehr ernst. Und dann war da noch der Captain Blaujacke! Vielleicht bestätigte sich ja heute Yatas Verdacht. Schon länger hatte er das miese Gefühl, dass Munakata etwas mehr von Fushimi wollte, als einfach seine Treue zum Klan und zu ihm.
„Es liegt mir nichts an ihm! I-Ich liebe dich..!“ Es kam keine Reaktion. Wieso nicht? War er etwa so sehr verletzt von einem einmaligem Ausrutscher? Aus einer Zeit, wo sie sich nicht einmal vernünftig unterhalten konnten?! „Es wäre wohl besser, wenn du jetzt gehst.“, sagte Munakata und sah den Skater ernst an. „Was zur Hölle geht dich das hier an?? Halt dich da raus!“, erhob der Angesprochene seine Stimme, was Fushimi kurz zusammenzucken ließ. Doch als der Blaue König seinen Arm um ihn legte, entspannte er sich sofort wieder etwas. Vorsichtig näherte Yata sich seinem Freund, aber als er nur zurückwich, musste er aufgeben. „Du weißt wo du mich findest Saruhiko..“ Mit schmerzendem Herzen ließ er beide zurück. Nicht aber ohne den zufriedenen Blick in Munakatas Gesicht zu bemerken.
„Na komm Fushimi. Ich bringe dich auf andere Gedanken.“, meinte er und ging mit ihm in Richtung des HQ.
Wer weiß wie viel Zeit vergangen sein mag. Jedenfalls war keiner mehr da der ihn daran hindern konnte besoffen hinter der Bar zu sitzen. Wie ein Häufchen Elend kauerte Yata in der Ecke. In seiner Hand eine Flasche Wein. Er mochte das Zeug zwar nicht, aber was soll's. Immerhin war es ein billiger und er hatte keine Lust auf noch mehr Stress, wenn Kusanagi am nächsten Morgen eine teure Flasche Scotch vermissen würde. Wie dem auch sei, es half.
Der nächste Morgen brach an und immer noch befand sich der Braunhaarige an Ort und Stelle. Jetzt jedoch liegend. Was das Bild nicht besser machte. Der Erste der ihn fand, war überraschenderweise Mikoto höchstpersönlich. Auch er war wohl der Meinung, dass sein Clansmen einen eher jämmerlichen Eindruck hinterließ. Bedacht nicht über die Flasche zu stolpern, nahm Mikoto ihn hoch und trug ihn rüber auf die Couch. Er hielt kurz inne und betrachtete den Schlafenden. Verstohlen sah er auf seine Lippen und dachte zurück an den Kuss, den sie vor ein paar Jahren hatten. Man könnte meinen, Yata hätte raue Lippen, doch die Erfahrung brachte mit sich, dass diese sanft und weich waren. Gedankenverloren näherte sich der rote König ihm und küsste den Skater erneut. Diesmal länger und langsam auch gieriger werdend. Kein Wunder, dass Yata aufwachte. Er brauchte einen Moment um zu realisieren, was da vor sich ging. Doch spätestens als eine raue Zunge über seinen Mund leckte, war es auch Ihm endlich klar! Erschrocken wich er zurück. „M-Mikoto?“ Als im nächsten Moment die Tür knallte, ahnte Yata noch nicht wer das war. Da niemand reingekommen war, musste die Person wohl draußen geblieben sein. „Du solltest ihm nach.“, sprach Mikoto auf einmal. „Ihm.. nach…?... Shit!“, mit einem Mal bebte sein Herz und er schubste Mikoto beiseite um nach draußen zu rennen. „Saru?“, rief Yata sofort und lief dem Größeren hinterher. „Warte!! Das war nicht so wie du denkst!! Bleib stehen!“ Doch Saruhiko hörte nicht auf die Rufe und bog stattdessen schnell in eine Nebenstraße ab, in der Hoffnung sich hier verstecken zu können. Anders wie sonst wollte er Yata diesmal nicht sehen! Er konnte ihm einfach nicht in die Augen blicken, nachdem er den roten Idioten wieder geküsst hatte. Wieso sollte Saruhiko ihm jetzt noch irgendetwas glauben?! Das war bestimmt nicht das Einzige, was sie hinter seinem Rücken taten. Versteckt hinter ein paar Mülltonnen, hielt er sich die Hand vor den Mund, um nicht zu laut zu atmen. Yata rannte zwar auch in die gleiche Straße, allerdings an den Tonnen vorbei. „Saruhikooo!!!“, brüllte er noch, ehe er um die nächste Ecke bog. Kurz darauf liefen auch schon die ersten Tränen. Verdammt er wollte nicht weinen.. Aber die Situation ließ es nicht anders zu. Schniefend wischte sich der blaue Clansman eine Träne nach der anderen weg, doch es wollte einfach nicht aufhören. „Verdammter Mikoto!..“, schluchzte er. „Da bist du!“ Außer Atem kam Yata vor ihm zum stehen und kniete sich runter. „Saru, ich“ – „Hau ab… verschwinde… Geh und werde mit ihm glücklich!!“ – „Nein! Saruhiko da war nichts! I-Ich hatte geschlafen. Man ich hab keine Schuld…“, versuchte Yata es immer wieder, jedoch vergeblich. Nach ewigem Hin und Her war es ihm genug!
„Nagut? Wie du willst. Ich beweise dir, dass ich nichts mit Mikoto will!“, sagte er bestimmend und stand auf. „Ntz! Mach doch was du willst..“, murmelte Saruhiko und sah zur Seite. Jedoch schaute er sofort wieder zu dem Kleineren hoch, als schmerzunterdrückte Laute die kurze Stille unterbrachen. „M….Misa..ki..? Was tust du nur?“, fragte Saruhiko geschockt, als er mit ansah wie Yata sein Homra-Zeichen verbrannte. „S..Siehst du?.. Ich meine es ernst! Hng..“ Sofort stand Saruhiko auf, stoppte seinen Freund und hielt seine Hände fest. „Okay! Okay ich glaube dir. Aber hör auf damit! Ich dachte Homra sei alles für dich. Was ist mit dem Stolz und all dem was du mir damals gesagt hast?“ Verzweiflung stand in den Augen des Größeren geschrieben und auch Yata schien endlich realisiert zu haben, was er gerade getan hatte. Auf einmal erschwerte ihm ein Schleier aus Tränen die Sicht und nicht lange drauf schluchzte er ein: „Tut mir leid…“
„Du bist so ein Idiot, Misaki.“, murmelte Saruhiko und zog den Kleineren in seine Arme. „Homra ist nicht Alles für mich…. Saruhiko..
Ich liebe dich!“
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Der Beweis
FanfictionWenn einem keiner mehr Glauben schenkt, müssen eben Taten folgen! (Sarumi, Mikomi)