Es war 3:45 Uhr in der Nacht. Paul, der Tourmanager von One Direction fuhr die vier müden Jungs nach Hause in ihre Wohnungen in London. Nacheinander würde er alle Häuser abfahren und sie sicher nach Hause bringen. Die Jungs hatten sich entschieden eine drei Monate lange Pause zu machen, um neue Motivation und Inspiration zu sammeln. Außerdem um etwas Zeit mit der Familie zu verbringen
Hinten in dem großen schwarzen Van saßen Louis und Harry eng aneinander gekuschelt. Louis saß dabei mehr auf Harry als auf seinem Sitz. Niall saß neben ihnen auf der Sitzbank und sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbeifahrenden Autos. Manchmal huschte sein Blick zu seinen schlafenden Freunden neben sich. Liam saß auf dem Beifahrersitz neben Paul und hörte Musik.
Harry hatte Louis' Hände genommen und beide waren dann vor Erschöpfung eingeschlafen. Doch gleich würden sie bei Louis' Haus sein.Als Paul anhielt lehnte sich Niall zur Seite und flüsterte: „Louis. Harry. Wir sind da". Harry öffnete zuerst seine Augen und murmelte: „Was?" Dies lies Louis leicht zusammenzucken, so das jener auch aufwachte und sich etwas von Harry löste. Aber Seine Hand bewegte er aus Harrys Griff nicht. Auch der Langhaarige machte keine Anstalten sich zu bewegen.
Paul drehte sich nach hinten: „wacht erstmal auf. Ich werde Louis' Zeug schonmal ausladen." Er stieg aus und Liam und Niall taten es ihm gleich.
Da Harry und Louis nun zu zweit waren, nuschelte der kleinere: „ich will jetzt nicht in mein Haus gehen. Ich möchte jetzt einfach nicht alleine sein." Sanft strich Harry mit seinem Daumen über den Handrücken von Louis. „Aber Boo, wir sind jetzt monatelang aufeinandergehockt. Ich glaube du wirst es genießen mal wieder alleine zu sein und deine Ruhe zu haben." „Aber genau das ist es ja. Ich bin es nichtmehr gewöhnt niemanden um mich herum zu haben.", erwiderte der Wuschelkopf und setzte sich etwas gerader hin. „Das wird dir vielleicht die ersten paar Tage komisch vor kommen. Doch du wirst dich daran gewöhnen. Außerdem siehst du doch dann bald deine Familie. Freu dich doch auf sie." „Du bist doch meine Familie.", flüsterte Louis so leise, dass Harry es nicht hören konnte.
Der Jüngere sah in jeder Situation immer nur das positive, oder er versuchte es zumindest. So versuchte er weiter seinem besten Freund gut zuzureden: „ Du kannst mir jederzeit schreiben, mich jederzeit anrufen. Egal wann." Louis versuchte zu lächeln, scheiterte aber daran. Er war dankbar dafür, dass Harry versuchte ihm die positiven Sachen zu zeigen, doch sein bester Freund verstand dabei einfach Louis' Problem an der ganzen Situation nicht. Der Kleinere wollte bei Harry bleiben. Niemand konnte ihn ersetzen. Ohne Harry war er allein, egal wie viele Andere Personen um ihn herum waren, das wichtigste fehlte dann.
So blieb das mulmige Gefühl und etwas zu schnell löste er sich von seinem Bandkollegen, schob die Schiebetür auf und stieg hinaus.
Draußen empfing ihn die kalte Nachtluft und sofort bekam er Gänsehaut. Der Stein in seinem Magen würde größter und Harrys Körperwärme fehlte ihm schon jetzt.
Er schlurfte um das Auto herum und schnappte sich seinen Koffer. Der Langhaarige folgte ihm und stellte sich zu Liam und Niall.
Nachdem Louis sich also von Paul verabschiedet hatte, kam nun der härteste Teil. Er müsste sich von seinen besten Freunden verabschieden.
„Es sind nur drei Monate.", sagte Niall, als hätte er die Gedanken des Bandältesten gelesen. Liam versuchte Louis den Abschied einfacher zu machen, in dem er den Anfang machte und Louis in den Arm nahm: „Wir sehen und bald wieder Tommo. Pass auf dich auf." Als Antwort versuchte Louis sich an einem Lächeln, doch er brachte nur ein leises „Tschüss" heraus.
Als nächstes schloss er den blonden Iren in seine Arme. „Mach nichts dummes", sagte dieser nur kurz. Louis nickte.
Als er sich dann zu Harry umdrehte, sah er schon die aufsteigenden Tränen in seinen wunderschönen grünen Augen. Wortlos umarmten sie sich. Vielleicht sogar etwas länger als bei den anderen beiden. „Alles ist gut", wisperte Harry. Louis wusste nicht ob er das zu ihm sagte oder eher zu sich selbst.
„Du zitterst", stellte Harry fest und ließ den Kleineren los. Das war ganz und garnicht hilfreich. Sofort fühlte Louis noch eine ganz andere Kälte als die von der Außenluft. „Los, ab ins Haus mit dir", sagte Liam. Louis hatte fast vergessen, dass die beiden ja auch noch da waren.
Noch ein Letztes mal hob Harry seine Hand und legte sie an Louis' Wange. Dieser lehnte sich in diese Berührung ganz leicht hinein. Weigerlich drehte er sich dann um, blickte auf die Eingangstür seines Hauses und nahm seinen Koffer.
„Schreib mir", rief Harry ihm noch hinterher. Doch Louis brachte es nicht mehr übers Herz sich umzudrehen. An seiner Haustür angekommen, hörte er wie sich die Autotür schloss und der Motor startete. Mittlerweile konnte er die Tränen, die seine kalten Wangen hinunterliefen nicht mehr aufhalten. Denn ihm wurde bewusst, dass genau das passiert war, was er nicht wollte.
Er war alleine.
Dass Harry im Auto auch leise vor sich hinschluchtzte und seine positiven Worte selbst nicht geglaubt hatte, erfuhr Louis nie.
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I don't want to be alone - Larry OS
FanfictionAlleine sein. Dieses Gefühl oder dieser Zustand ist definitionssache. Manche fühlen sich alleine wenn sie ohne andere Menschen in einem Zimmer sind. Manche fühlen sich aber auch zwischen hunderten von Menschen alleine. Und dann ist da noch Louis...