Kapitel 1

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Laurella Neumann

Ich kam gerade vom einkaufen als ich meine Musikbox anschaltete und meine Einkäufe wegräumte. Ich wohnte jetzt schon seit 3 Wochen in meiner ersten eigenen Wohnung in Berlin und war eigentlich ganz gut zufrieden. Meine Nachbarn hatte ich noch nicht wirklich kennengelernt. Nur einen Mann, etwas älter als ich, den ich im Flur getroffen hatte. Wir hatten uns kurz einander mit Nachnamen vorgestellt und er hatte mir zugezwinkert und gesagt, dass wenn ich Hilfe bräuchte ihm gerne bescheid sagen könnte. Ich hatte etwas schüchtern gelächelt und mich für sein Angebot bedankt.

Als alles verstaut war ging ich auf den Balkon. Es war ein richtig schöner Frühlingsnachmittag. Es roch ein wenig nach Benzin und man hörte die Vögel zwitschern. Auf meinem Balkon hatte ich eine Bank und einen kleinen Beistelltisch aus Holz stehen, überall auf auf dem Boden Blumentöpfe verteilt und an dem Balkongeländer hing eine warmleuchtene Lichterkette. Ich setzte mich auf die Bank und freute mich auf den Abend den ich wie so oft alleine auf meinem Balkon mit kreativer Arbeit und zwei oder drei Joints verbringen wollte.

Zum Abendessen machte ich mir belegte Brote und etwas Obst. Ich stellte den Teller auf den Balkon und holte mein Blackbock und eins meiner vielen Etuis. Obwohl ich eher ein introvertierter und schüchterner Mensch war hatte ich Hobbys die eigentlich sehr für die Öffentlichkeit zu sehen waren. Seit ich Sechszehn war sprühte ich nämlich und spielte schon mit Fünfzehn in einer Band. Allerdings hatte ich nie wirklich viele Freunde, weil ich es hasste neue Menschen kennen zu lernen. Ich brauchte auch nicht viel um glücklich zu sein: etwas Gras, Spraydosen, meine Gitarre und Spotify.

Und so saß ich dort jetzt auf meinem Balkon in der Abendsonne. Es war noch angenehm warm, mittlerweile hatte ich die Playlist von Skaterpunk zu etwas ruhigerem gewechselt und hatte mir ein kleines Tütchen aus dem Schlafzimmer geholt. Ich drehte mir zwei Joints und spielte nach meinem Abendessen auf meiner Ukulele herum. Links neben mir hörte ich wie auf meinem Nachbarbalkon die Tür geöffnet wurde und aus dem Raum dunkle Stimmen klangen. Ich beschloss deshalb meine Ukulele zur Seite zu legen und wipnete mich meinen Zeichnungen und haute meinen ersten Joint an.

Neben an bei meinem Nachbar wurde es immer lauter, bis sich scheinbar mehrere Männer nach draußen gesetzt hatten. Ich versuchte durch die Schlitze der Sichtschutzwand zu schauen doch konnte so schnell nichts erkennen. Also konzentrierte ich mich wieder auf meine Zeichnungen und beschloss einfach zu versuchen etwas zu verstehen von dem sie redeten.

Sie redeten scheinbar von Autos was mich jetzt nicht sonderlich interessierte und zwischendurch ging es auch um Musik. Nach ein paar Minuten driftete ich allerdings so tief in meine Gedankenwelt ab das ich nichts mehr mitbekam.

Nachdem ich meinen zweiten Joint angehauen hatte beschloss ich mir von drinnen einen wärmeren Pulli zu holen und mal unauffällig nachzusehen was da auf dem anderen Balkon so los war. also raffte ich mich auf mit meinem Joint in der Hand und kam leise der Sichtschutzwand näher um zu lauern. Durch die groben Spalten konnte ich drei Männer erkennen die alle etwas älter als ich waren. Den einen kannte ich ja schon aus dem Treppenhaus: mein Nachbar. Bei den anderen beiden ging ich davon aus das es Freunde von ihm waren.

Alle drei trugen Jogginganzüge und sahen auch recht sportlich aus. Sie saßen um einen kleinen Tisch auf dem Weingläser und eine Musikbox standen. Zwei von ihnen rauchten. Wieder verlor ich mich in gedanken als ich dort mit etwas zusammengekiffenen Augen durch den Zaun lugte bis mich mein Nachbar bemerkt hatte. ,,Ah, Frau Neumann! Schönen Abend!", kam von der anderen Seite der Sichtschutzwand, man hörte ein grinsen aus seinem Ton. Ich schrak auf und sagte leise ,,Hallo''.

,,Wer ist denn Frau Neumann?'', fragte der Mann im weißen Jogginganzug und drehte sich in meine richtung, da er mit dem Rücken zu mir saß. ,,Das ist meine neue Nachbarin, die wohnt hier seit drei oder vier Wochen hörte ich ihn sagen. ich richtete mich auf und war bereit in meine Wohnung zu gehen um mich dort weiter zu schämen als er fragte wie ich eigentlich mit Vornamen hieß. ich kam vorsichtig  neben dem Zaun vor und sagte, dass ich Laurella hieß.

,,Laurella'', sagte dann der dritte lächelnd und etwas vowurfsvoll ,,warum beobachtest du uns?'' Ehrlich gesagt wusste ich das ja selber nicht mal, vielleicht, weil ich einfach neugierig war ,,Keine Ahnung'', Ich sah diese drei Typen an und zog autmatisch an meinen Joint den vorher noch etwas zu verbergen versucht hatte. Alle drei sahen mich mit einem ähnlich fragenden Blick an ehe ich in die Wohnung verschwandt.

Ach du scheiße war das peinlich!

Ich zog mir einen wärmeren Pulli über und kam wieder nach draußen um meine Arbeit weiterzuführen. Die Männer machten keine weiteren Bemerkungen mehr und ich ging irgendwann rein, weil ich müde war und es kalt wurde. Ich war entspannt den rest des Abends in meinem Bett und hörte Musik. Wenn ich kiffte hörte ich immer Musik, es fühlt sich dann so anders an und irgendwie viel intensiver. ich dachte aber noch etwas über diese Typen nach die eigentlich ganz nett ausgesehen hatten.

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Das war das erste Kapitel was ich gestern spontan geschrieben habe! Ich würde mich freuen wenn es jemand ließt und habe keine Ahnung wie es wohl so ankommt. es ist ein bisschen kurz. Ich fänds cool wenn ihr mal schreiben würdet wie ihr es findet oder ob ich vielleicht etwas besser machen kann!

Liebe zur Musik | RAF Camora FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt