Kapitel 2

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Genervt schaltete ich meinen Wecker aus und machte mich für die Schule fertig. Es wurde langsam Sommer und das merkte man schon langsam. Trotzdem zog ich mir das langärmlige Hemd an und darüber noch das rote Jacket, dazu musste ich noch eine rote Hose anziehen. Die Mädchen hatten als Uniform einen roten Rock, dazu konnten sie noch lange Kniestrümpfe, rot, schwarz oder grau, das konnten sie sich aussuchen, tragen, eine weiße Bluse und einen roten Blazer. Sonst gab es noch als Alternative einen roten oder rot-schwarzen Pullover und für den Sport hatten wir ebenfalls eine Uniform. Es war nervig aber man konnte daran nichts ändern.

"Morgen" murmelte ich und nahm mir ein, noch warmes, Croissant aus dem kleinen Flechtkorb, welcher auf dem Esstisch stand. "Ist Richard schon fertig?" fragte ich Emilia, die lächelnd nickte. "Ist was passiert?" wollte ich verwirrt wissen und biss in mein Croissant hinein. "Das sollte ich wohl eher dich fragen!" strahlte sie schon fast und strich mir sanft ein paar Haare von meinem Auge weg. "Lass das!" zischte ich wütend und schlug ihre Hand, unsanft, weg. "Mach das nicht" sagte ich nun leiser und senkte meinen Kopf. Sie entschuldigte sich leise und ging wieder zum Herd und wandte mir ihren Rücken zu. Ich ging ebenfalls und nahm mir noch schnell meine Sachen.
"Ich geh zu Fuß" rief ich durchs Haus und verließ es schnell. Wenigstens war die Schule nicht allzu weit weg und so konnte ich noch rechtzeitig zur ersten Stunde kommen.

"Morgen" riefen Liliane und Lino gleichzeitig, als ich in die Klasse hinein kam. "Morgen" murmelte ich und setzte mich auf meinen Platz. Liliane stand bei zwei weiteren Mädchen zwei Tische vor meinem und redete mit ihnen, Lino hingegen kam direkt auf mich zu und baute sich vor mir auf. "Nun gut mein Lieber!" hinter ihm tauchten zwei Jungs auf. "Das sind Cole und Kiel, die zwei sind meine besten Freunde" stellte er zuerst Cole, er hatte rötliche Haare und braune Augen und danach Kiel, er hatte braune Haare und braune Augen, vor. "Mika" gab ich meine Standartantwort, wenn sich mir jemand vorstellte, von mir.

"Wir haben die zweite und dritte Stunde frei, willst du mit uns und einpaar anderen, ne Runde Fußball spielen?" fragte mich Linos Freund Kiel. "Aua! Was sollte das!" schnauzte Kiel Lino an, er sah ihn nur warnend an und sagte kein Wort zu seinem Freund. "Sorry, manchmal ist Kiel etwas zu aufdringlich und nervig aber sonst eigentlich ein lieber Kerl, was er nur selten bei anderen zeigt aber egal. Vergiss das mit Fussball. Das was er eigentlich fragen wollte ist.... Wenn du willst kannst du am 4ten zu mir kommen, ich mach ne kleine Party zuhause und du bist eingeladen" erklärte Lino und grinste mich an, Kiel sah nur noch schmollend auf den Boden, nachdem was Lion über ihn gesagt hatte.

"Danke aber ich..."

"Komm doch einfach! Da kannst du dann ein paar Leute kennenlernen, Freunde finden!" Kiel schien sich wieder eingekriegt zu haben, denn jetzt grinste er mich auch noch so bescheuert an, genauso wie Lino "Genau und wir sind jetzt Freunde und Freunde gehen nun mal auf Partys u..."

"Hey!" stöhnten, Lino und Kiel gleichzeitig und hielten schmerzhaft ihren Hinterkopf. "Beruhigt euch mal, ihr Hitzköpfe!" seufzte Cole und sah warnend seine beiden Freunde an, diese murrten beleidigt vor sich hin, als er sich zu mir wandte. "Überlegs dir, nächste Woche sag uns einfach Bescheid" überrascht nickte ich und er zog nickend die zwei Jungs hinter sich, aus der Klasse.

Eine Party?

Das würde vermutlich nur Probleme mit sich bringen. Aber ich hätte am 4ten sowieso keine Zeit, gerade an diesem Tag hatte ich einen Termin bei Paul.

Seufzend packte ich meine Sachen und verließ das Klassenzimmer.

"Zwei Stunden frei? Was soll ich da bitte machen!" murrte ich genervt vor mich hin und ging den Flur entlang, in der Hoffnung bald zu wissen was ich zwei ganze Stunden machen konnte ohne vor Langeweile zu verrotten. "Mika?" Die überraschte Stimme von Richard ließ mich innehalten und ich drehte mich zu ihm um. "Hast du keinen Unterricht?" skeptisch sah er mich an und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. "Hab zwei Stunden frei, kannst gerne die Lehrer oder Schüler fragen" antwortete ich. "Schon gut, ich glaub dir ja! Willst du was essen gehen? Hab jetzt eine Stunde frei" kurz überlegte ich bevor ich seufzend nickte "Klar" ich hatte ja nichts anderes zu machen.

"Für mich ein Brötchen mit frittierter Putenstreifen, die Joghurtsauce und Käse... Mika?"

"Das gleiche ohne Käse"

"Kommt sofort!" lächelte uns die Kellnerin an aber nicht bevor sie mir noch einen neugierigen Blick zuwarf und verschwand dann in der Küche.

"Wie läuft's in der Klasse? Hast du schon Freunde? Wenn was ist kannst du es mir ruhig sagen!" das alles sagte er in einem Atemzug, was mich seufzend den Kopf schütteln ließ. "Du weißt über alles Bescheid. Für was sollte ich dir dann noch irgendetwas sagen..."

"Naja... Ich würde trotzdem gerne alle Details von meinem kleinen Prinzen erfahren"

Lüge

Wir redeten noch etwas bis er auch schon gehen musste. "Dann bis heute Abend" sagte ich als er ging, ich blieb noch etwas sitzen und bestellte mir noch eine Limonade.

"Danke und beehren sie uns bald wieder" lächelte mich die Kellnerin freundlich an, als ich bezahlt hatte und aus dem Laden ging.

Ich konnte nur ein paar Schritte gehen und schon prallte ich gegen etwas hartes, da ich zu unaufmerksam war und fiel auf meinen Hintern. "Verdammt tut das weh" murmelte ich, stand vom Boden auf und drehte mich mehr nach rechts um besser nach rechts sehen zu können. Ein junger Mann, mit blonden Haaren und wirklich wunderschönen grau-grünen Augen, sah mich überrascht an. Ob er wohl ein Model war? "Alles in Ordnung?" fragte er mich. "Äh... Ja, sorry hab Sie nicht gesehen" entschuldigte ich mich bei dem Mann und hob noch schnell meine Tasche, vom Boden, auf. "Dann solltest du deine Frisur etwas überarbeiten" grinste der blondhaarige Schönling. "So kann... oh" er verstummte abrupt als ich mich etwas drehte und durch die leicht kühle Brise wehten meine Haare etwas herum und er starrte mich geschockt an. Genau soetwas wollte ich vermeiden, ich hasste diese Blicke. Ich hasste es wenn man meine Narben sah und sie geschockt, angewidert oder mitleidig ansahen. Deshalb versuchte ich so gut es eben ging alle zu verstecken. "Tut mir leid, ich..." Nur durch diesen einen verdammen Unfall. Wenn es einer war... "Hey Junge?"

Dieser eine verdammte Abend hatte mein Leben, nein... mich zerstört.

"Gehts dir nicht gut?..."

"Sorry..." murmelte ich abwesend, bevor ich mit gemischten Gefühlen davon lief. Weg von diesem Blick. Weg von diesen Gefühlen, die ich nicht beschreiben konnte und die ich am liebsten aus meinem Herzen reißen würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2023 ⏰

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Sunset - Liebe die du gibst (BoyxBoy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt