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Hidan

"Aua! Scheiße!" Zischte Hidan, als er sich in die Handfläche schnitt und das viele Blut auf den Steinboden tropfen ließ.

Er hatte alles über die Jashin Religion gelernt und je mehr Zeit verging und er mehr dazulernte, desto mehr wurde er von diesem Glauben fasziniert.
Er wusste nun, was es mit diesem Ritual auf sich hatte und heute war der Tag an dem er sich diesem Ritual hingeben würde.

Mit seinem Fuß zog er sein Blut über den steinigen Boden und malte so das Zeichen seines neuen und einzigen Gottes auf den Boden.
Danach nahm er den Speer in die Hände und sah auf das bedrohlich spitze Ende. Wenn er das erledigt hätte, dann wäre er unsterblich.
Das einzige, was er dafür tun musste, war zu sterben...

Die anderen Mitglieder beobachteten alles genaustens, da nicht alle von ihnen sich getraut haben dieses Ritual zu vollführen. Nicht jeder war bereit zu sterben, aber Hidan war es.
Selbst, wenn es nicht funktionieren würde, hätte er nichts zu verlieren.
Irgendwie hatte er aber keine Zweifel.
Er vertraute Jashin.
Er war bereit für ihn zu sterben.

Schluckend richtete er die Spitze des Speeres auf die Stelle über seiner linken Brusthälfte, wo sich sein Herz befand.
Er hatte keine Angst. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich selbst töten wollen würde.

Ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er daran dachte.
Die Menge tuschelte, doch in diesem Augenblick nahm Hidan sie nicht wahr.
Er warf den Kopf in den Nacken und rammte sich ohne zu zögern den Speer in die Brust.

Er spürte, wie sein Herz durchstochen wurde. Blut sammelte sich in seinem Mund und er spuckte es aus.
Ein überwältigender Schmerz pulsierte durch seinen gesamten Körper, sodass seine Knie nachgaben und er rücklings auf den harten Boden viel.

Seine Augen waren schwer und doch kniff er sie vor Schmerz zusammen. So einen gewaltigen Schmerz hatte er noch nie gespürt und obwohl sein Herz durchstochen war, spürte er noch Leben in sich.
War er tatsächlich unsterblich?
Er konnte sich nicht bewegen, da sein Körper wie gelähmt war, doch er hörte die Menschen tuscheln.

Und plötzlich war er wieder voller Energie. Er holte tief Luft und drehte sich auf den Rücken. Sein Grinsen wurde immer breiter und das obwohl er sich vor Schmerzen kaum bewegen konnte. Nach einem solchen Schmerz hatte er schon sein ganzes Leben gesucht.
Er brachte kein Wort über Lippen. Nur ein Keuchen verließ seine Kehle.

Er sah, wie der alte, weißhaarige Mann zu ihm eilte und als er sah, dass Hidan ihn, wenn auch geschwächt angrinste, weiteten sich seine Augen.
"Er lebt noch!" Rief der alte Mann und da wurde das Gemurmel lauter und energischer.

Der alte Mann hatte Hidan vor einem Tag erzählt, dass nicht jeder das Ritual überlebt hatte. Einige sind gestorben, da ihr Glaube anscheind nicht stark genug war und sie sich selbst getötet hätten.
Aber er hat es geschafft.
Er wusste es, er hatte Jashin vertraut.

Der alte Mann fasste Hidan am Arm, um ihm zu helfen, doch Hidan zuckte wieder zurück.
"Ich schaffe das auch alleine du alter Stinker!" Keuchte er so schwach, dass es fast einem Flüstern glich.

Seufzend ließ der alte Mann ihn los und trat wieder zurück.
Hidan starrte auf die Decke.
Er konnte es noch immer nicht glauben. Die ganzen Jahre haben ihm alle immer den Tod gewünscht und nun war er unsterblich. Er dachte an das Gesicht seiner Mutter, als diese im sterben lag und musste wieder grinsen.
Niemand könnte ihm jetzt etwas anhaben.
Jashin hat ihn gerettet und dafür würde er ihm sein Leben geben.
Durch Jashin war er nun nie mehr alleine. Er fühlte sich, als wäre dieser immer an seiner Seite.

Er schloss die Augen wieder und spürte wieder dieses wärmende Gefühl.
Ja, Jashin war bei ihm.
Er dankte ihm gedanklich für diese Gabe und spürte, wie die Wärme immer stärke wurde.

Hidan's PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt