Prolog

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Es regnet in Strömen und das Gewitter kommt immer näher. Das leise Plätschern der einzelnen Regentropfen, im See neben mir, ist deutlich zu höheren. Der stetig kälter werdende Wind macht mir immer mehr zu schaffen und der Regen fühlt sich von Minute zu Minute immer kälter an. Ein erneuter Blitz lässt mich hochschrecken und ich beginne zu zählen, 22, 23 und schon ertönt der dazugehörige Donner am Himmel und lässt mich erzittern. Das Gewitter ist nur noch ein par Kilometer von mir entfernt, doch ich bewege mich noch immer keinen Zentimeter. Meine durchnässte Kleidung lässt mich jede nur so kleine Brise bis ins Mark spüren, wodurch mein Zittern nur noch stärker wird.

Meine Haare biken mir im Nacken und helfen nicht wirklich mich zu wärmen. Der Regen wird immer stärker und das Prasseln der einzelnen Regentropfen immer lauter und lauter. Das Gewitter befindet sich nun direkt über mir und ein Markerschütternder Donner ertönt und lässt mich zusammenzucken. Nun beginne ich auch zu weinen. Jetzt sitze ich hier, ganz allein am See und ich weine. Ich beginne immer mehr zu zittern, die Luft um mich herum gleicht schon den Temperaturn der Arktis. Der peitschende Wind, der meine nassen Haare umherweht, wird auch immer kälter und langsam fange ich an meine Finger nicht mehr zu spüren. Ich werde immer müder und meine Augen fallen langsam wegen der eisigen kälte zu. Doch bevor ich ins Reich der Träume übergehen konnte lässt mich ein lauter Donner erneut erzittern und leichte Panik steigt in mir auf. Der zum Donner gehörige Blitz schlug direkt in einen Baum neben mir ein. Ich will aufstehen doch die Kälte hat mich wie gelähmt. Meine Hände sind schon leicht blau angelaufen und ich habe fast kein Gefühl mehr darin. Meine Beine sehe ich zwar nicht, aber durch diese stechende Kälte, kann ich mir vorstellen, dass sie meinen Händen ähneln. Der Baum neben mir beginnt nun mehr und mehr zu brennen. Die Angst in mir wird größer und verwandelt sich in Panik. Jeden Moment könnte dieser Brennende Baum auf mich fallen und ich könnte sterben, doch mich bewegen kann ich schon lange nicht mehr.

Ich muss der bitteren Wahrheit wohl ins Auge sehen. Heute werde ich sterben, halb erfroren von einem brennenden Baum zerquetscht und verbrannt. Zwei so widersprüchliche Dinge und doch wird es geschehen. Ein bitteres Lachen entrinnt meinem Mund. Ich hätte nie erwartet das mein Leben so ein Ende nehmen würde. Aber immerhin ist es besonders, wer kann schon von sich behaupten gleichzeitig erfroren und verbrannt zu werden. Langsam spüre ich die Kälte nicht mehr so stark, kann auch daran liegen, dass ich fast gar nichts mehr spüre. Der Baum neben mir beginnt gefährlich zu knarzen, doch noch basiert nichts. Das einzige was ich noch wahrnehme sind meine Gedanken und der knarzende Baum neben mir, welche bedrohlich in meine Richtung knickt.

Wie bin ich eigentlich in diese beschissene Lage gekommen. Ich wollte doch nur spazieren gehen, um meinen Kopf vom ganzen Lernen eine kleine Pause zu gönnen. Aber natürlich muss ich ja hinfallen und mit dem Knöchel umknicken. Naja, wenigstens spür ich den jetzt nicht mehr. Plötzlich höre ich jemanden etwas rufen, doch was diese Person ruft kann ich leider nicht hören. Im gleichen Moment gibt der Baum neben mir endgültig nach und stürzt auf mich herab.

Es scheint alles wie in Zeitlupe weiter zu Laufen. Ich spüre die immense Hitze des Baums immer näherkommen und mein ganzes Leben läuft schon vor meine Augen ab. Doch plötzlich spüre ich ganz leicht zwei starke Hände die mich noch rechtzeitig, bevor der Baum auf mir landen kann, darunter weg zogen und dann wurde alles schwarz .

Cold Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt