Fairytale gone bad

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"Ha gewonnen!" Samu hüpfte freudestrahlend durch den halben Tourbus, bis er sich setzte und fragend in die Runde sah. "Noch eine Runde?"

"Ne du, ich hab keinen Bock mehr. " Raul warf frustriert die Karten auf den Tisch. Samu sah etwas enttäuscht aus. "Und ihr?" Sami schüttelte den Kopf und auch Riku verneinte. Ich hatte um ehrlich zu sein auch keine Lust mehr. Samu gewann immer. Es machte einfach keinen Spaß mehr! Schmollend schob besagter Finne die Unterlippe vor und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "Dann eben nicht. Ihr seid alle so schlechte Verlierer!" Er stand auf, schnappte sich eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug und verschwand nach draußen. Das war mein Zeichen! "Ich geh auch mal eine rauchen.", sagte ich zu den Anderen und schon war ich weg.

Als ich nach draußen trat schlug mir die milde Luft Berlins, wo wir heute ein Konzert veranstaltet hatten, entgegen. Ich drehte mich nach links und da stand er, lehnte lässig an der Wand des Buses und stieß den Rauch in die Luft. Langsam ging ich auf ihn zu. Samu lächelte, als er mich sah. "Hab dich schon vermisst."raunte er mir mit seiner tiefen Stimme in's Ohr. Und schon trafen unsere Lippen aufeinander. Sofort spürte ich wieder dieses Kribbeln und schloss genüsslich die Augen. Seine Hand wanderte an meine Hüfte und zog mich noch ein Stück näher an ihn ran. Kurz lösten wir uns voneinander, um wieder zu Atem zu kommen. "Ich liebe dich, Jukka!" Ich lächelte. "Ich dich noch viel mehr, aber wie soll das weiter gehen mit uns? Wir können das nicht für immer geheim halten." Samu seufzte. "Ich weiß es nicht, aber Mikko wäre bestimmt nicht begeistert. Zwei Schwule in einer Band? Ich weiß nicht." Seine Hand strich jetzt über meine Brust. "Aber ich bin ja nur Ersatz für Osmo so lange der nicht da ist. " Er seufzte. "Kannst du nicht einfach mal den Moment genießen? Du denkst zu viel, mein Schatz. " Und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. Doch ich löste mich relativ schnell von ihm. "Aber wenn Osmo wieder da ist, dann spielt er ja wieder an meiner Stelle. Dann sind wir nicht zusammen in einer Band."

"Jukka bitte! Es geht nicht. Versteh das doch! Ich muss mein Image aufrecht erhalten. Was sagen denn die ganzen Fans, wenn ich mich auf einmal als schwul oute?"

"Also ist dir dein Image mal wieder wichtiger als ich?" Enttäuschung machte sich in mir breit. "Ich...Jukka nein, natürlich nicht, aber..." Ich sah ihm in die Augen. Dort sah ich Verzweiflung. Ich sah, wie er mit sich kämpfte. "Aber?"

Samu senkte den Kopf. "Wir können das nicht öffentlich machen. Das geht einfach nicht. "

"Natürlich geht das!" Ich musste mich zwingen ihn nicht anzubrüllen. "Der Einzige, der ein Problem damit hat, bist du! Nur du! Du weißt doch gar nicht, wie die Fans reagieren würden. Du hast einfach Angst. Und nur deine Angst blockiert dich. " Jetzt traten mir die Tränen in die Augen. Ich starrte in sein geschocktes Gesicht. So deutlich hatte ich ihm das noch nie gesagt. Samu trat einen Schritt auf mich zu und strich eine Träne weg, die meine Wange hinunter lief. "Lass das!" Erschrocken zuckte mein Engel zurück. "Jukka...ich...vielleicht hast du Recht. Aber ich. ..ich kann das nicht. Noch nicht. "Jetzt traten ihm die Tränen in die Augen. "Wann? Sag mir wann, Samu. Wann stehst du endlich zu mir? "

"Ich weiß es nicht. "

"Dann entscheide dich besser schnell." Er sah mich verwirrt an." Ich mach das nämlich nicht mehr mit. Ich habe keine Lust mehr auf diese Heimlichtuerei. Immer darauf achten, dass keiner uns bemerkt. Es macht mich kaputt, Samu. Du machst mich kaputt." Ich spürte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen und meine Stimme mir fast den Dienst versagte, aber das musste raus. "Entweder du stehst endlich zu mir, oder..."

"Oder was?" Angst schwang in Samus Stimme mit. "Oder es ist aus."

Er riss erschrocken die Augen auf. "Jukka...das...das kannst du nicht machen. "

"Natürlich kann ich das."

"Jukka, ich brauche dich!"

"Dann müsste dir die Entscheidung ja leicht fallen",sagte ich kalt. Samu sagte kein Wort. Er starrte mich einfach nur an. "Also?" Ich wollte endlich eine Antwort hören! Mit zittriger Stimme sagte er:" Ich kann das nicht, Jukka."

Seine Worte waren wie Messerstiche in mein Herz. "Dann..." Meine Stimme zitterte" Dann ist es aus, Samu."

"Bitte Jukka!"

Doch ich wandte mich von ihm ab. Er hielt mich am Arm fest, aber ich machte mich los und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen in den Bus zurück.

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