Kapitel 3

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Vom Wecker aufgeweckt, stand ich auf.
Ausgiebig streckte ich mich, ging zu meinem Kleiderschrank, schnappte mir  eine blaue enganliegende Jeans und dazu noch ein schlichtes weißes T-shirt.  Dann schlenderte ich zum Badezimmer und duschte mich kurz. Zähneputzen, anziehen, Haare machen und fertig.

In meinem Zimmer ging ich mir noch meine Tasche, sowie Handy, holen. Damit ging ich in die Küche und machte mir was zu essen für die Schule. ,,Hey Grey! Gut geschlafen?", fragte mich meine Mum, als sie in die Küche ging. ,,Guten Morgen Mum! Ja alles gut."  ,,Vergiss heute nicht nach der Schule deinen Bruder abzuholen! Nicht so wie letztes Mal!" Ich glaube sie sprach das an, was vor drei Monaten passiert ist. Nate war unsere Großeltern in Florida besuchen und hatte mich gebeten ihn wieder abzuholen, da er mitten in der Nacht ankommen würde. Eventuell habe ich mein Wecker dann ausgemacht als er geklingelt hat und hab vergessen, dass ich ihn abholen soll. Ups. Leider fuhr kein Taxi, weshalb er den ganzen drei stündigen Weg nach Hause gehen musste. Im Regen.

Ich versprach ihr, dass ich mich dieses Mal daran erinnern würde und ihn nicht wieder sitzen lasse.

Ich machte mir noch einen großen Kaffee, damit ich mir keinen kaufen musste. Dann verabschiedete ich mich auch schon, zog meine Schuhe an, nahm meine Schlüssel und ging zum Auto.

In der Schule angekommen begrüßte ich meine Freunde mit einer Umarmung. ,,Hey wir haben morgen nach der Schule Training. Seid ihr wieder dabei? Wir können ja danach zum ORD gehen.", fragte uns Liam. Das ORD war ein kleines Café, wo sich viele, die in unserem Alter waren, aufhielten . ,,Ja klar!", stimmte Harper zu und der Rest sagte was ähnliches. ,,Was ist? Kommst du auch?", fragte mich Liam. ,,Ich muss mal noch schauen. Ich muss nämlich Nate  noch später beim Flughafen abholen. Vielleicht bin ich ja am Ende vom Training wieder da, oder wir treffen uns beim ORD. Ich schreib euch dann." ,,Ok.", sagte Liam. ,,Beeil dich dann aber!" ,,Mach ich doch immer...", sagte ich nur mit einem grinsen im Gesicht, da jeder weiß, dass ich mich manchmal verspäte, oder Trödel. 

Die Schulklingel klang und wir machten uns in unsere Klassenräume. Zum Glück hatte ich jetzt Kunst und das mit Harry. Zum Glück hat er das auch gewählt, sonst wär ich hier ganz alleine. Zwar redet Harry nicht so viel, und ist ehr der ruhigere in der Gruppe, aber dennoch mochte ich es mit ihm Zeit zu verbringen. Unter seinen braunen Augen, die vielleicht einem einschüchtern ließen, versteckte sich einer der liebsten Personen die ich kannte. Er war aufrichtig, höflich , aber auch sehr verschlossen. Wenn man ihm zum ersten Mal sieht ist man vielleicht verängstigt, da er recht groß und muskulös ist, doch auch viele Mädchen verfallen seinem Charme dadurch.

Al wir im Klassenraum ankamen saßen wir uns auf die Plätze, die in der letzten Reihe waren. Unser Lehrer kam rein und begrüßte uns. Ich mochte unseren Kunstlehrer sehr, denn er war witzig und man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Er war nicht so langweilig und streng wie die anderen Lehrer unserer Schule. Er war so ein typischer Kunstlehrer. Er sah anders aus, also so wie er sich anzog. Man könnte denken er wär schwul, wenn man nicht wüsste, dass er eine Frau und eine Tochter hat. ,,Hallo liebe Klasse! Ich hoffe ihr hattet erholsame Ferien!", fing Mister Paolo an. Er sagte uns das übliche, was man immer zu hören bekommt, wenn die Schule wieder anfängt. Doch nach seiner Rede konnten wir endlich anfangen. ,,Ich möchte das ihr alle ein Gegenstand oder eine Person aus diesem Raum zeichnet, damit ich so ungefähr einschätzen kann, wie eure Stärken in diesem Bereich sind.", gab er uns als Aufgabe und ich musste nicht lange überlegen, was beziehungsweise wen ich zeichnen wollte. Mir war es egal, ob Harry nun wollte, ob ich ihn zeichne oder nicht. Ich machte es einfach.

Erstmal skizzierte ich ihn grob, um schließlich am Ende alles genau zu Zeichen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wär ich mehr ins Detail gegangen, aber für die Stunde die ich zur Verfügung hatte, war ich mit dem Endergebnis ganz zufrieden. ,,So ich hoffe ich seid langsam alle fertig, denn die Stunde endet gleich. Bitte schreibt euren Namen auf das Blatt und dann komm ich es einsammeln." Ich erledigte schnell den letzten Schliff und schrieb meinen Namen aufs Blatt. Ich sah auf Harrys Bild und war wieder mal fasziniert, wie gut er zeichnen kann. Man sieht es im eigentlichen gar nicht an, aber er kann's. ,,Na gefällt es dir?", fragte mich Harry mit einem grinsen im Gesicht. Ich sah mir seine gezeichneten Blumen an. Sie sahen so perfekt aus im Bild. Er hat die Blumen am Pult abgemalt. Warum sie da standen, wusste ich nicht, soll mit aber auch recht sein. ,,Es ist fantastisch!", sagte ich, worauf mir strahlend weise Zähne entgegen blickten. Nun nahm sich Harry auch meine Zeichnung in die Hand und schaute mich geschockt an. Traurig ah ich ihn an. ,,Ist es so schlimm?" ,,Nein! Es ist unglaublich! Ich wusste ja, dass du zeichnen kannst, aber- Wow! Mir fehlen die Worte!", sagte er. Und schon war ich wieder glücklich. ,,Freut mich, dass es dir gefällt...", sagte ich schüchtern. Mister Paolo kam an unserem Tisch an und sammelte die Blätter ein. ,,Das habt ihr sehr schön gemacht!", lobt er uns, nachdem er sich die Zeichnungen kurz angeschaut hat.

Nach paar Sekunden klingelte es dann nun zur Pause und wir packten unsere Sachen. Wir standen auf und verließen den Raum. Ich hielt kurz an meinem Spind an, wo ich meine Bücher für die nächste Stunde raus holte. Harry war schon mal vorgelaufen zu unseren Freunden.

Ich schreckte zusammen, als ich auf einmal ein räuspern hinter mir wahrnahm. Ich hielt meine Hand if mein Herz während ich mich umdrehte. Ich riss meine Augen auf, als ich sah wer grade vor mir stand. Ich musste mein Kopf hochheben, um ihn in die Augen zu sehen. Vor mir stand kein geringerer als Logan King persönlich. Er drückte mir ein Zettel in die Hand. ,,Morgen. 15 Uhr.", sagte er mit seiner tiefen Stimme. Bevor ich fragen konnte, was er damit meinte, ist er schon weggegangen. Ich starte ihn ein paar Sekunden irritiert hinterher, als ich dann den Zettel auffaltete, den er mit in die Hand gedrückt hat. Da stand eine Adresse drauf. Hä? Ich verstehe es nicht...

Du dummkopf! Es ist seine Adresse!

Hä, aber wieso-Ah!

Jaaa

Das Referat!

Schön, dass du auch mal drauf kommst!

Ach halt dich die Klappe innere Stimme! Naja wenigstens können wir das Referat dann schnell hinter uns bringen.

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