In the eyes of the snake

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Ein Tag wie jeder andere auch. Der Medic-Nin seufzte als er seinen Mantel enger um sich schlang und weiter die Medizin für seinen Meister Lord Orochimaru mischte. Dass es unter der Erde auch immer so kalt sein musste. Kabuto freute sich schon auf seine nächste Mission, denn das bedeutete, dass er endlich aus diesem dunklen Loch raus durfte. Auch wenn es wiederum bedeutete, dass er seinen Meister ein paar Tage nicht sehen könnte.

Sein Meister, die Schlange, einer der drei legendären Sannin, Lord Orochimaru. Seit dieser ihn aufgenommen hatte, bewunderte Kabuto ihn und sah zu ihm auf. In letzter Zeit hatte er auch immer ein komisches kribbeln in den Tiefen seines Bauches wenn sein Meister ihn zu sich rief, doch der silberhaarige schob das auf den Lichtmangel unter dem er litt. Er war sicher bald so bleich wie sein Sensei.

Als Kabuto fertig war mit dem eher leblosen zerstampfen und mischen ein paar Kräuter schüttete er alles in einige Glasfläschchen, stellte alle bis auf eines beiseite, griff sich das verbliebene und machte sich auf den langen Weg durch das Versteck zu Orochimarus Zimmer.  Es war nämlich Zeit für dessen Medizin. Bedächtig schritt er durch die langen, von Fackeln beleuchteten Gänge und mit jedem Schritt den er machte, wuchs das kribbeln in seinem Bauch. ‚Vielleicht habe ich auch nur Respekt vor Orochimaru oder Angst dass er die Medizin wieder nach mir wirft und mir vorwirft ihn vergiften zu wollen?‘ Innerlich schüttelte Kabuto bei diesen Gedanken den Kopf. Er und Angst vor Orochimaru. Respekt ja, aber Angst wohl sicher nicht, immerhin war er ja größtenteils bei der Schlange aufgewachsen und hatte vieles was er heute wusste und konnte von ihr gelernt. Er musste wohl einer der wenigsten Personen sein die Angst vor dem Sannin hatten, denn er genoss teilweise sein Vertrauen. Und Kabuto vertraute seinem Meister mit seinem Leben.

So in Gedanken um seinen Meister vertieft, hatte Kabuto es geschafft die Gänge zu überwinden und war nun vor einer unscheinbaren Tür aus Holz angekommen. Bevor er klopfte schob er sich noch einmal seine runde Brille hoch und hob dann die Hand um zu klopfen. Doch noch bevor seine Knöchel das dunkle Holz berühren konnten, ertönte schon ein ‚herein‘ aus dem Raum. ‚Scharfsinnig wie immer‘, dachte sich der Yakuushi und trat mit einem leichten grinsen in den dunklen Raum ein und deutete eine kleine Verbeugung an.

„Lord Orochimaru, es wird Zeit für ihre Medizin“ waren die einzigen Worte die er an den im Bett liegenden Schwarzhaarigen richtete und bekam dafür nur ein Murren zur Antwort. Die drei Jahre waren vorbei und nun schon zum zweiten Mal versuchte Kabuto mit reichlich Medizin den schon sterbenden Körper seines Meisters so lang wie möglich am Leben zu erhalten. Der Körperwechsel stand bevor. „Wie fühlt ihr euch heute?“ erkundigte sich Kabuto höflich während er Orochimaru näher kam und die Medizin auf dem Nachtschrank neben dem Bett abstellte. Aus dieser Distanz konnte er nun seinen Meister nun auch erkennen. Die noch bleichere Haut, die platten schwarzen Haare, das längliche Gesicht und zuletzt die gelbglühenden Augen welche eine Art Anzeihungskraft auf den jungen Medic-Nin ausübten.

Wie gerne er nur durch die schwarzen Haare streichen würde und in diesen gelben Augen vers- Halt! Was zum Teufel dachte er hier nur. Verwirrt von seinen eigenen Gedankengängen und auch dem kribbeln im Bauch zog sich Kabuto schnell wieder zurück und brachte etwas Abstand zwischen sich und die Schlange. Er wusste zwar, dass sein Meister Kinder und Jugendliche ‚gern‘ hatte, doch war er sich nicht sicher, ob das auch in einer sexuellen Hinsicht gemeint war. Bevor seine Gedanken in noch tiefere Abgründe abdriften konnten richtete er das Wort wieder an besagte Person, die sich seit seiner Ankunft im Zimmer keinen Zentimeter bewegt hatte und auch keine Anstalten gemacht hatte die Medizin zu sich zu nehmen. ‚Na wenn ich die ihm nicht noch einflößen muss‘ dachte sich Kabuto und dachte dabei an den letzten Körperwechsel seines Meisters zurück der ihm selbst und auch seinem Untergebenen beinahe das Leben gekostet hätte.

Eine dünne Hand streckte sich nach der kleinen Glasflasche aus und umgriff sie. Kabuto sah noch zu als sein Meister das Fläschchen an seine Lippen führte und wollte sich dann schon zum gehen umdrehen als besagtes Fläschchen nur wenige Zentimeter von seinem Kopf entfernt an der Wand zerschellte. Erschrocken drehte sich Kabuto um und sah im letzten Moment noch einen wehenden dunklen Haarschopf auf sich zukommen, als er auch schon gewalttätig gegen die Wand geworfen wurde und kurz darauffolgend an seinen Handgelenken fixiert wurde. „Willst du mich etwa vergiften Kabuto, das Zeug schmeckt noch widerlicher als sonst!“ wurde der silberhaarige direkt angefaucht und musste in ein vor Zorn verzerrtes Gesicht seines Meisters blicken. Nun fühlte sich Kabuto doch leicht verletzt. Er wusste ja, dass seine Medizin nicht gerade wie Süßigkeiten schmeckte, doch so schlimm…?

In the eyes of the snake (OroKabu OS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt